Loving (2. Februar)

Im Angesicht von Polizeigewalt gegen Schwarze, der enttäuschenden Bilanz der Obama-Regierung und nicht zuletzt einer von weißen Schauspielern dominierten Oscar-Verleihung boomen in den USA gerade Filme, die die schon überwunden geglaubte Rassenfrage wieder aufs Tablett bringen. Der Australier Joel Edgerton und die irisch-äthiopische Ruth Negga spielen für den (weißen) Regisseur Jeff Nichols ein schwarz-weißes Paar, das gegen alle Vorurteile im konservativen Virginia der 1950er-Jahre eine Beziehung beginnt.

Fences (16. Februar)

Denzel Washington spielte neben Viola Davis ("How to Get Away With Murder") das Stück von August Wilson schon mit großem Erfolg am Broadway - Nur folgerichtig, dass er sich das mit einem Pulitzer-Preis gekrönte Drama für seine dritte Regiearbeit ausgesucht hat. Der zweifache Oscar-Gewinner spielt einen rassistisch diskriminierten Müllmann, der einer verpassten Karriere als Baseballer nachtrauert.

T2 Trainspotting (16. Februar)

Es gibt 2017 tatsächlich auch spektakuläre Sequels ohne Superhelden - dafür mit Ewan McGregor, Danny Boyle und dem Rest des "Trainspotting"-Teams. 20 Jahre nachdem Ewan McGregor die Drogenhölle von Edinburgh verlassen hat, kehrt er wieder zurück - zu seinen Drugbuddys, die noch eine Rechnung mit ihm offen haben... Lang erwartete Fortsetzung des stilbildenden Hits von 1996.

Lion (23. Februar)

"Slumdog Millionär"-Star Dev Patel spielt einen jungen Inder, der seit frühester Kindheit in einer australischen Adoptivfamilie (Nicole Kidman als Mutter) lebt - sich jetzt aber via Google Earth auf die Suche nach seinem indischen Heimatdorf macht.

Silence (2. März)

18 Jahre musste der alte Katholik Martin Scorsese warten, bis er im November 2016 sein Herzensprojekt vor 300 Jesuiten im Vatikan vorstellen konnte. In der Verfilmung des japanischen Romans von Endō Shūsaku aus dem Jahr 1966 erzählt Scorsese von portugiesischen Jesuiten (Andrew Garfield, Adam Driver), die im christenfeindlichen Japan des 17. Jahrhunderts nach ihrem verschollenen Mentor (Liam Neeson) suchen, der vom Glauben abgefallen sein soll. Das Thema verspricht Überwältigungskino im Geiste von "Apocalypse Now" und "Mission".

Moonlight (9. März)

Nach dem Skandal um die allzu-weiße Oscar-Verleihung im letzten Jahr haben alle auf den großen "schwarzen" Film gewartet. Und hier ist er: "Moonlight" erzählt in drei Kapiteln das Erwachsenwerden des jungen Afro-Amerikaners Chiron, der allerlei Widerstände überwinden muss, um zu seiner Homosexualität stehen zu können. Das intensive Drama gilt in den USA schon als Game Changer, als ein Film, der ein neues Genre begründen könnte - und als Porträt eines schwulen Schwarzen als doppelter Alptraum der Republikaner.

Birth of a Nation (23. März)

1915 drehte D.W. Griffith "Die Geburt einer Nation": Ein Meilenstein der Filmgeschichte, aber als Gründungslegende des Ku-Klux-Klans auch rassistisch bis zum Anschlag. Über hundert Jahre später reagiert der afro-amerikanische Regisseur, Autor und Schauspieler Nate Parker mit seinem gleichnamigen Film. Das wütende Drama über den historischen Sklavenaufstand von Nat Turner galt lange als großer Favorit auf den nächsten Oscar - bis alte Vergewaltigungsvorwürfe gegen Parker auftauchten.