Neues von Christopher Nolan, Ang Lee und Terrence Malick, etliche Indie-Perlen, lang erwartete Stephen-King-Adaptionen, brisante Rassismus-Dramen aus den USA und die Fortsetzungen zweier Kultfilme: 2017 wird auch für Superhelden-Hasser ein großes Kino-Jahr.

La La Land (12. Januar)

Besonders während der Weltwirtschaftskrise in den 30er-Jahren boomten in Hollywood das Filmmusical. Jetzt scheint in dauerhaften Krisenzeiten wieder die Zeit reif für ein Update des Genres. "La La Land" ist allerdings kein reiner Eskapismus, sondern tief verwurzelt in der bitteren Realität von prekären Jobs und genauso unsicheren Beziehungen: Ein verkrachter Jazzpianist (Ryan Gosling) und eine Möchtegernschauspielerin (Emma Stone) verlieben sich. Inspiriert ist das einfallsreiche Musical von Damien Chazelle ("Whiplash") nicht nur von den klassischen Hollywood-Musicals, sondern auch von den Nouvelle-Vague-Musikmärchen von Jacques Demy ("Die Regenschirme von Cherbourg").

Hell or High Water (12. Januar)

In den USA war der Neowestern ein Überraschungserfolg, die erfolgreichste Independent-Produktion des Jahres - kein Wunder, es ist der Film zur amerikanischen Befindlichkeit. Der Film aus der Feder von "Sicario"-Autor Taylor Sheridan spielt in einem finanziell und moralisch bankrottem Texas, in dem nur noch die Banken Profit machen. Also überfallen zwei Brüder die Geldhäuser der Region, um ihre Farm zu retten. Jeff Bridges heftet sich als Ranger an ihre Fersen und Nick Cave spielt dazu den Soundtrack.

Manchester by the Sea (19. Januar)

Die Geschichte des Junggesellen, der plötzlich Verantwortung für ein Kind übernehmen muss, wurde schon x-fach verfilmt, aber noch nie so ernsthaft und rührend wie hier. Casey Affleck spielt einen einsamen jungen Mann, der für den Sohn seines verstorbenen Bruders sorgen muss - und sich bei der Rückkehr in sein neueunglisches Heimatkaff seiner traumatischen Vergangenheit stellen muss.

Jackie (26. Januar)

Eine Woche nach der Ermordung ihres Gatten gab die Präsidentenwitwe Jacqueline Kennedy dem Life Magazine ein Interview. Davon ausgehend schuf Regisseur Pablo Larrain ("No!") kein braves Biopic, sondern eine komplexe Annäherung an die Person Jackie, vor und nach dem Attentat auf ihren Mann.
Natalie Portman brilliert in der Titelrolle, doch heimlicher Star des Films ist Komponistin Micha Levi ("Under the Skin") mit ihrem hypnotischen Score.

The Salesman (2. Februar)

Vor 5 Jahren holte Asghar Farhadi mit dem komplexen Beziehungs- und Gerichtsdrama "Nader und Simin - Eine Trennung" den Auslands-Oscar in den Iran. Sein neues Werk gilt neben "Toni Erdmann" nun wieder als heißester Kandidat für einen Goldjungen als bester fremdsprachiger Film. Es geht um ein Paar, dessen Beziehung während Theater-Proben zu Arthur Millers "Tod eines Handlungsreisenden" in eine Krise gerät.

Die irre Heldentour des Billy Lynn (2. Februar)

Der neueste Streich des zweifachen Oscar-Preisträgers Ang Lee ("Life of Pi"): Der 19-jährige Billy Lynn (Newcomer John Alwyn) wird im Irakkrieg eher zufällig zum Helden und zurück an der Heimatfront durch die Propaganda-Maschine gejagt. Groteske Kriegssatire mit Kristen Stewart, Vin Diesel und Steve Martin