Preston Sturges, legendärer Komödienautor und -regisseur der 30er und 40er, hat elf goldene Regeln für das Schreiben von lustigen Drehbüchern formuliert. Eine davon lautet: "Ein hübsches Mädchen ist besser als ein hässliches." Wir ergänzen eine Regel für das Schauen von Komödien: Humor, der überraschend neu daherkommt, ist besser als Klamauk, der schon tausendmal gemacht wurde. Getreu diesem Motto hat die Redaktion von TV SPIELFILM neun Komödien zusammengestellt, die keine Sau kennt. Zu unrecht, wie wir beweisen...

(Wer die besten Komödien aller Zeiten kennenlernen möchte, muss hier entlang.)

Wig (Japan 2010)

Verleih

The Wig - Kazura

Kahlkopf Shigeru lässt sich vom seltsamen Owada eine Perücke anfertigen - und fürchtet sich fortan vor Enttarnung oder starkem Wind. Doch was auch passiert, Shigeru hat stets einen rettenden Engel - Owada. Haarsträubend witziger Film üer das Leben als Lüge. Das kennt fast jeder, aber keiner den Film.

Tippgeber: Peter Clasen

Das Fenster nach Paris (Russland/Frankreich 1993)

Ein armer Klavierlehrer stellt fest, dass er durch das Fenster seiner St. Petersburger Wohnung direkt nach Paris gelangt... Seine Hütte wird regelrecht zum Taubenschlag, und der Clash der Kulturen ist einfach herrlich!

Tippgeber: Holger O. Wiechmann

Höhere Gewalt (Schweden 2014)

"Höhere Gewalt" Trailer

Statt seinen Kindern zu helfen, flieht ein Skiurlauber vor einer Lawine. Die Katastrophe bleibt aus, aber eine Ehekrise bahnt sich an. Hintersinnig und mit bitterbösem Humor seziert Ruben Östlund eine Zerreißprobe in der Egogesellschaft.

Tippgeberin:
Karin Steffen

Prince Avalanche (USA 2013)

Alvin und Lance verbringen ihren Sommer mit dem Einhämmern von Verkehrspfosten im texanischen Nirgendwo. Der eine schwadroniert über Poesie, der andere über Frauen und seine Notgeilheit ... Nicht nur komisch, sondern auch menschlich.

Tippgeber: Maximilian Fischer

Gentlemen Broncos (USA 2009)

Schräge Sci-Fi-Autoren, ein galaktischer "Hefelord" und Mode, die vom Frühstück inspiriert ist - es
soll tatsächlich Leute geben, die das nicht lustig finden!

Tippgeber: Roland Kruse

Ironie des Schicksals (UdSSR 1975)

Wir sehen Silvester "Dinner for One", die Russen "Ironie des Schicksals". Die haben's gut: Ihre Kult- satire hat in 184 Minuten ungleich mehr Gags, außerdem sagenhafte Richtungswechsel und wunderbare Chansons.

Tippgeber: Frank Aures

Gib einem Trottel keine Chance (USA 1941)

Verleih

Gib einem Trottel keine Chance

Schauspieler W. C. Fields hasste Kinder und Hunde und kokettierte mit seinem Alkoholismus. Sein letzter Film, so großartig wie abstrus, beginnt damit, dass er von der Aussichtsplattform eines Flugzeugs springt, weil seine Whiskyflasche hinuntergefallen ist.

Tippgeberin: Marion Meinold

Rancho Deluxe, Hearts of the West (USA 1975)

1975 war Jeff Bridges 25 und der Dude in ihm schon zu erkennen: Gleich zweimal spielt er den relaxten, von sich überzeugten, naiv-doofen Cowboy: In Frank Perrys "Rancho Deluxe" ist er der bekiffte Möchtegernviehdieb, in "Hearts of the West" der Als-ob-Westerndarsteller. Hut ab.

Tippgeber: Andreas Rolf

Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb (Japan 1984)

Ein Familienvater, der es allen recht machen will, gerät in einen Strudel der Ereignisse, der in einem grotesken Kampf jeder gegen jeden endet. Die krude und billig inszenierte Eskalationskomödie über typisch japanische Probleme wie Leistungsbereitschaft und beklemmende Enge findet unvergessliche Bilder des Wahnsinns.

Tippgeber: Kai Nungesser