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Die besten New-York-Filme

Die besten New-York-Filme
Gene Kelly (l.), Frank Sinatra (M.) und Jules Munchin in "On the Town" Verleih

Die Stadt New York lässt ihre Bürger den besten Film über ihre Stadt wählen. Bei den fünf Vorschlägen fehlen aber ein paar Klassiker.

Film verzweifelt gesucht: Das Kulturbüro der Stadt New York (Mayor's Office of Media and Entertainment) ruft mit der Aktion "One Film, One New York" seine Bürger auf, den besten, ultimativen Film über ihre Heimatstadt zu wählen. Die New Yorker sollen sich im Laufe des Augusts auf einen Film einigen, der dann am 13. September in Kinos und bei Open-Air-Festivals gezeigt wird und über den die New Yorker sich dann im Idealfall in der U-Bahn, beim Einkaufen oder bei der Arbeit austauschen sollen. Ein Film soll die Stadt vereinen, wie das Office es sich auf seiner Homepage wünscht. Bereits im Februar startete das Office of Media and Entertainment eine ähnliche Aktion mit Büchern, "Americanah" von Chimamanda Ngozi Adichie machte damals das Rennen.

Gemeinsam mit Filmkritikern der New York Times hat das Kulturbüro nun als Vorauswahl mit diesen fünf Filmen genannt, die allesamt in New York spielen und auch im Big Apple gedreht wurden. Abstimmen können übrigens nicht nur New Yorker.
- On the Town - Heut' gehn wir bummeln (1949)
Foto: Verleih
Die Matrosen Gabey (Gene Kelly), Chip (Frank Sinatra) und Ozzie (Jules Munshin) haben 24 Stunden Landurlaub und wollen in dieser Zeit New York erobern. Doch Gabey verliebt sich schon in der U-Bahn in das Foto von Ivy (Vera-Ellen) und will sie unbedingt kennenlernen. Taxichauffeuse Brunhilde (Betty Garrett) ist gern behilflich, hat sie sich doch in Chip verguckt und schon können die Herzensbrecher losbrausen, um sich ihre Mädels zu erobern... Traumhafte Tanzsequenzen, Musik von Leonard Bernstein, pfiffige Dialoge.
- New York, New York (1977)
Foto: United Artist
Martin Scorseses Hommage an die klassischen Hollywood-Musicals: Saxofonist Jimmy (Robert De Niro) verliebt sich 1945 in die kecke Francine (Liza Minnelli). Er überredet sie, in seiner Band zu singen und seine Frau zu werden. Nach den ersten Erfolgen kommt es zu Differenzen um die musikalische Correctness, unter denen auch die Liebe leidet: Während Jimmy in kleinen Clubs schrägen Bebop spielt, macht Francine mit eingängigem Swing die große Karriere...
- Susan... verzweifelt gesucht (1985)
Foto: Verleih
"Susan... verzweifelt gesucht": Als die frustrierte Hausfrau Roberta (Rosanna Arquette) die Zeitungsanzeige entdeckt, wird sie neugierig - und beschließt, die Unbekannte zu finden. So beginnt ihre Odyssee durch die New Yorker Subkultur, immer knapp vorbei an der flippigen Szenebraut Susan (Madonna). Doch dann hat Roberta einen kleinen Unfall, verliert ihr Gedächtnis und hält sich selbst für Susan. Nun ist sie es, hinter der alle her sind: der nette Dez (Aidan Quinn), Killer Wayne und die echte Susan...
- Das Hochzeitsbankett (1993)
Foto: Verleih
Intelligente Komödie von Ang Lee ("Brokeback Mountain"): Wai-Tung Geo (Winston Chao) hat den Sprung von Taiwan nach Manhattan geschafft und lebt glücklich mit seinem Partner Simon (Mitchell Lichtenstein) zusammen. Um die nichtsahnenden Eltern im fernen Taiwan zu beruhigen, geht Wai-Tung eine Scheinehe mit der Künstlerin Wei-Wei (May Chin) ein. Beide haben nicht damit gerechnet, daß Wai-Tungs Eltern extra aus Taiwan anreisen, um den Festtag gebührend zu feiern.
- Crooklyn (1994)
Foto: Verleih
Spike Lee ("Malcolm X") schwelgt in seinen Kindheitserinnerungen im New York der 70er Jahre.
Im Mittelpunkt steht die zehnjährige Troy (Zelda Harris). Während ihr Musiker-Vater mit seinem Schicksal hadert, hält das pfiffige Mädchen ihre vier Brüder in Schach und hilft Mutter (Alfre Woodard), wo sie kann. Das Leben ist nervig, aber auch ganz lustig. Bis sich herausstellt, daß Mama todkrank ist.
Was fehlt?
Eine originelle, vielfältige und runde Liste, auch wenn viele Klassiker aus dem Big Apple fehlen: Wo etwa ist "Manhattan", Woody Allens Ode an seine Heimatstadt? Was ist mit "Das Appartement", "West Side Story" oder "Saturday Night Fever"? Und "Taxi Driver" oder "Rosemaries Baby" waren den New Yorker Offiziellen wohl zu abgründig...

Autor: Sebastian Milpetz