Das Genre des Thrillers lässt sich gar nicht mal so leicht, oder besser gesagt, eindeutig definieren. Halten wir uns aber an den Terminus selbst, dann geht es um nichts weniger als den Thrill, die Spannung, das Knistern. Die alles entscheidende Frage, von der es durchaus verschiedene Varianten gibt. Die klassischste wohl: Wer war der Mörder, die Mörderin? Aber auch: Wo ist meine Ehefrau abgeblieben? Wer hat es auf den Politiker abgesehen? Wo ist der Koffer mit dem Geld, und warum gehen eigentlich die Uhren rückwärts. Klingt etwas querbeet, darum einigen wir uns grundsätzlich auf eine Tatsache: Wenn es ein Thriller ist, dann merken wir es ganz sicher. TV Spielfilm hat die besten 50 Thriller der Kino-Geschichte zusammengestellt. Spannend? Ganz sicher! Thrilling? Unbedingt. Film ab!

Millennium-Klassiker

Das Jahrtausend hat nicht einmal 20 Jahre auf dem Buckel, das Genre aber schon einiges, was unter Klassiker einzuordnen ist. Hier sind zehn Jahrtausendthriller von 2000 bis heute.

Memento (USA 2000)
Wem kann man noch trauen, wenn man nicht einmal der eigenen Wahrnehmung trauen kann? So geht es Guy Pearce, der auf seinem Rachefeldzug gegen den Mörder seiner Frau von seinem gestörten Kurzzeitgedächtnis behindert wird. Und ähnliches gilt auch für die Zuschauenden, die sich in die Hände von Christopher Nolan und seinen zahlreichen Kollegen und Nachahmer begaben: Im neuen Thriller-Jahrhundert konnte man nie sicher sein,ob man sich gerade in der Realität, im Traum oder in einer Todesvision befindet. "Schuld" daran ist vor allem Christopher Nolan, der seinen Durchbruchsfilm nicht nur teilweise rückwärts erzählt, sondern alle Gewissheiten zerstört. "Memento" führte den Thriller auf eine neue Komplexitätsstufe, an der sich seitdem jeder Genrebeitrag messen lassen muss.
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Prisoners (USA 2013)
Im 21. Jahrhundert glauben die (Anti-)Helden der Thriller weniger denn je an die Fähigkeit der Institutionen. Als die Polizei den mutmaßlichen Entführer seiner Tochter wieder freilässt, greift Hugh Jackman zur Selbstjustiz. In dem Film von Thriller-Talent Denis Villeneuve ("Sicario") gibt es keine Unschuldigen.
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Der Ghostwriter (USA, D, F, GB 2010)
Im neuen Jahrtausend blühte wieder ein Genre auf, das seine Hochzeit in den von Watergate verunsicherten 1970er erlebte: Der gute alte Polit-Paranoia-Thriller. Ein Paradebeispiel: Roman Polanskis "Ghostwriter", inspiriert durch Tony Blairs Rolle im Irakkrieg.
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Collateral (USA 2004)
Seit Hitchcocks Zeiten gilt als Mindestdefinition des Thrillers: Ein Unschuldiger gerät in üble Machenschaften. Besonders perfide wird es, wenn wie in Michael Manns nachtschwarzem Reißer der Unbeteiligte zum Mittäter werden muss: Profikiller Tom Cruise zwingt Taxifahrer Jamie Foxx zur Kooperation.
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Gone Girl (2014)
Eine Thriller-Liste wäre unvollständig ohne den Meister: David Fincher lieferte auch nach 2000 zuverlässig ab. Wir entschieden uns für die Verfilmung von Gillian Flynns Megaseller-Phänomen, das wie kein anderes die Verunsicherung zwischen den Geschlechtern demonstriert.
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I Saw the Devil (2010)
Nichts war im Thrillerkino des neuen Jahrtausends so konsequent wie südkoreanische Rachefilme. An dieser Stelle könnte auch "Oldboy" stehen, wir haben uns aber für den noch apokalyptischeren "I Saw the Devil" entschieden, der das Konzept Rache nicht wie viele Filme unreflektiert feiert, sondern radikalst hinterfragt.
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Match Point (2005)
Nach schwächeren Jahren liefert der große Skeptiker Woody Allen ein Meisterwerk ab, bei dem kein Funken von Humor Allens tiefen Pessimismus mildert. Inspiriert von Gesellschaftsromanen des 19. Jahrhunderts (Dostojewski und Co.) zeigt er erbarmungslos, dass sozialer Aufstieg immer noch nur durch Verbrechen möglich ist - und dass man damit davon kommen kann.
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A History of Violence (2005)
Egal, wie genau du glaubst, die Spuren verwischt zu haben: Die Vergangenheit und die Gewalt holen dich immer wieder ein. Diese alte Thriller-Weisheit reaktivierte angesichts globaler Terrorangst keiner so eindrücklich wie David Cronenberg in diesem Film, der clever mit uramerikanischen Motiven (Western, Film-Noir) spielt.
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No Country for Old Men (2007)
Wenn ein Thriller den Oscar als bester Film gewinnt, dazu auch noch in einem starken Jahrgang, muss etwas ganz Besonderes dahinter stecken. Und tatsächlich: "No Country for Old Men" ist nicht nur perfektes Spannungskino, sondern nebenbei noch ein Meta-Thriller, der die Regeln des Genres so radikal bricht wie seit Hitchcocks "Psycho" keiner mehr. Ein Abgesang auf alles, was Amerika (und dem Genre) heilig ist.
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Black Swan (2010)
Die gute alte Identitätskrise, selten war sie so virulent wie heute: Angesichts von Leistungsdruck, Selbstoptimierungszwang und omnipräsenter Idealbilder wird der Körper und die Psyche selbst zum Schlachtfeld wie in Darren Aronofskys Psycho-Thriller aus der Ballett-Welt.
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90s Classics

Ein Jahrzehnt, mächtig viele Thrillerklassiker. Auffällig dabei: Der gute Michael Douglas hatte in diesem Jahrzehnt einen richtigen Lauf.

The Game (USA 1997)
Zum Geburtstag erhält der Geschäftsmann Nicholas (Douglas) ein böses Geschenk von seinem Bruder (Sean Penn): die Teilnahme an einem "Spiel", das sein Leben aus der Bahn wirft. Was wird hier gespielt? Das weiß der Zuschauer lange Zeit ebenso wenig! David Fincher ("Gone Girl") schuf eine Thrillerraffinesse mit Knalleffekt.
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Falling Down (USA 1993)
Brütende Hitze in L. A. William "D-Fens" Foster (Michael Douglas) hat gerade seinen Job verloren, Frau und Tochter sind auch weg. Jetzt schwitzt er im Stau. Er lässt den Wagen stehen und kämpft sich zu Fuß durch die Stadt, gereizt bis aufs Blut. Als er an Waffen gerät, wird er zur lebenden Bombe. Die sehr schwarzhumorige Satire ist wohl der beste Film von Joel Schumacher ("Nummer 23"). 1993 warf man dem Film vor, er zeige eine weiße Mittelschicht, deren Frust sich in einem "faschistoiden" Amoklauf entlädt.
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Basic Instinct (USA 1992)
Ein Rockstar wird beim Sex mit einem Eispickel erschlagen, der ermittelnde Cop (Douglas) verfällt der umwerfenden Hauptverdächtigen (Stone). Der laszivste Beinüberschlag der Filmgeschichte und verschwitzte Luxuskörper-Erotik, die nachhaltig stilbildend wirken sollte - und hinter alledem ein raffiniert gebauter, intelligenter Thriller mit vielen falschen Fährten. 2006 gab's ein Sequel.
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Kap der Angst (USA 1991)
14 Jahre lang hat Max Cady (De Niro) in seiner Zelle nur von einem geträumt: sich an Pflichtverteidiger Sam Bowden (Nolte) zu rächen. Nach der Entlassung beginnt Cady, Bowden und seine Familie zu terrorisieren... Martin Scorsese ("Hugo Cabret") reicherte sein Remake von "Ein Köder für die Bestie" (1962) mit facettenreichen Figuren an - und mit krasser Gewalt.
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Der talentierte Mr. Ripley (USA 1999)
Der mittellose Tom Ripley (Matt Damon) soll im Bella Italia der 50er den Sohn eines Reeders zur Rückkehr in die USA bewegen. Er gewinnt das Vertrauen von Dickie (Jude Law) und dessen Freundin Marge (Gwyneth Paltrow), verfällt aber selbst dem süßen Leben - und Dickie. Als der ihn zurückweist, wird Ripley böse. Superelegantes Kino von Anthony Minghella ("Der englische Patient") in dem Philip Seymour Hoffman, der am 2. Februar in seinem New Yorker Appartement an einer Überdosis starb, in einer prägnanten Nebenrolle als Dickies Freund Freddie Miles zu sehen ist.
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Tod im Spiegel (USA 1991)
Nach einem Autounfall hat Dan (Tom Berenger) das Gedächtnis verloren. Die sexy Blondine an seinem Krankenhausbett stellt sich als seine Frau Judith (Greta Scacchi) vor. Nicht übel. Oder doch? In Dan beginnt es zu rumoren, als er Fotos seiner Frau mit einem anderen Mann sieht. Und wieso blieb Judith bei diesem Unfall so gut wie unverletzt? Dan engagiert einen Schnüffler (Bob Hos­kins), um Licht in die Angelegenheit zu bringen. Sichtlich von Altmeister Alfred Hitchcock inspiriert, komponierte Regiseur Wolfgang Petersen ("Poseidon") in seiner zweiten Hollywood-Arbeit ein elegantes, mordsspannendes Verwirrspiel.
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Misery (1990)
Nach einem Unfall in der Einöde wird Schriftsteller Sheldon (James Caan) von einer glühenden Verehrerin gerettet. Doch mit dem Ende seines neuen Manuskripts ist Annie (Kathy Bates) nicht einverstanden. Sie fordert Korrekturen - und macht kurzerhand Sheldons Krankenlager zur Folterbank. Für ihr Psychoterrorspiel erhielt Bates den Oscar. In einer Nebenrolle: Lauren Bacall (1924-2014).
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Sieben (USA 1995)
David Fincher ("Verblendung") schickt Morgan Freeman und Brad Pitt auf die Jagd nach einem Killer. Verstörendes Krimipuzzle mit stilprägender Titelsequenz, einem grundbösen Kevin Spacey und einer rabenschwarzen Auflösung.
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Das Schweigen der Lämmer (USA 1991)
Anthony Hopkins und Jodie Foster in einem der atmosphärischsten Cop/Killer-Psychoduelle der Kinogeschichte. FBI-Agentin bittet Serienkiller Hannibal Lecter um Rat gegen einen "Kollegen". Ein vielschichtiges Meisterwerk voll klaustrophobischem Horror, verstörenden Wendungen und exquisiten Darstellern. Ein Thriller-Meisterwerk.
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Heat (USA 1995)
Sie sind aus demselben Holz geschnitzt, aber von Berufs wegen Gegner: Detective Hanna (Pacino) kann Neil McCauley (De Niro) keinen seiner Raubüberfälle nachweisen. Trotz stillen Respekts füreinander bleibt das finale Duell nicht aus... Mit dem Remake seines eigenen TV-Krimis "Showdown in L. A." (1989) gelang Michael Mann ein Meisterstück - psychologisch dicht und mit sensationeller Action.
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Hitchcock, Donen & Co.

Von den Schwarz/Weiß-Klassikern bis zum Politthriller - eine Thriller-Reise durch die Dekaden.

Der dritte Mann (GB 1949)
US-Autor Holly Martins (Joseph Cotten) reist 1948 nach Wien, um seinen alten Kumpel Harry Lime (Orson Welles) zu treffen. Der wird gerade zu Grabe getragen - und soll als Schieber über Leichen gegangen sein. Martins beginnt zu recherchieren. Vom düsteren Ambiente einer vom Krieg gezeichneten Stadt (Oscar für die Kamera!) bis zur legendären Zithermusik von Anton Karas - in diesem Klassiker stimmt alles.
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M - Eine Stadt sucht einen Mörder (D 1931)
Der schwarz-weiße Klassiker mit dem gigantischen Peter Lorre als Kindermörder, der von der Unterwelt schließlich gestellt wird. Fritz Lang at his best.
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Psycho (USA 1960)
Mit über 40 000 geklauten Dollar im Gepäck flieht Sekretärin Marion Crane (Leigh) und checkt in einem düsteren Motel ein. Sie wird es nicht wieder verlassen - dafür sorgt der gestörte Besitzer Norman Bates (Perkins). Mit einer seiner billigsten Produktionen (800 000 Dollar) begründete Meisterregisseur Alfred Hitchcock das Genre des Psychothrillers. Dieser Film schockt immer wieder!
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Charade (USA 1963)
Gangster verfolgen Audrey Hepburn. Kann Cary Grant ihr helfen? Elegant-kesses Starkino, das Regisseur Stanley Donen gekonnt auf dem Grat zwischen flirty Comedy und Classic Crime à la Hitchcock balancieren lässt.
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Der Marathon-Mann (USA 1976)
Blutüberströmt stirbt der US-Agent Doc Levy (Roy Scheider) in den Armen seines Bruders Babe (Dustin Hoffman). Nun schwebt auch der Student in höchster Gefahr, denn Doc war dem mörderischen Nazi-Arzt Dr. Szell (Laurence Olivier) auf der Spur. Elegant fotografiert vom späteren Oscar-Gewinner Conrad L. Hall ("American Beauty"), gönnt einem der Film bis zum furiosen Finale keine ruhige Minute.
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Fenster zum Hof (USA 1954)
In New York herrscht brütende Hitze, doch Fotograf Jeffries (Stewart) sitzt daheim und kuriert sein Gipsbein. Durchs Teleobjektiv beobachtet er die Nachbarn. Bald ist er überzeugt, dass Thorwald von gegenüber seine Frau ermordet hat. Freundin Lisa (Grace Kelly) ist erst skeptisch. Hitchcocks Klassiker zum Thema "aufmerksamer Nachbar" wirkt auch heute noch frisch.
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In der Hitze der Nacht (USA 1967)
Im Südstaatenkaff Sparta wird ein reicher Industrieller ermordet. Daraufhin verhaftet Sheriff Gillespie (Steiger) einen auffallend eleganten Afroamerikaner auf Durchreise. Doch Mr. Tibbs (Poitier) ist selbst Polizeiermittler - und geht dem "Redneck" bei den Ermittlungen zur Hand. Nicht die Mörderfrage, sondern die Beziehung der Cops sorgt für Spannung. Auch top: der Soundtrack von Quincy Jones.
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Ipcress - Streng geheim (GB 1965)
Agent Harry Palmer (Michael Caine) untersucht das Verschwinden mehrerer Top-Wissenschaftler, die zwar zurückkehren, aber entscheidende Gedächtnislücken haben. Wer ihre Spur verfolgt, beißt ins Gras. Palmer stößt auf ein Tonband mit der Aufschrift "Ipcress" ­ und wird selbst gekidnappt. Scharfer Mix aus flippigen Bildern, mysteriöser Spannung und tollem Soundtrack von John Barry.
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Dirty Harry (USA 1971)
In San Francisco knallt ein Wahnsinniger wahllos Passanten nieder. Inspektor Callahan (Eastwood) spürt den Irren auf, muss ihn aber wegen fehlender Beweise wieder laufen lassen. Also geht er die Sache anders an - ohne sich groß ums Gesetz zu scheren. Schnörkellos inszeniert. Die lakonische Verkörperung des "Großstadtjägers" machte Eastwood zum Star.
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Die Unbestechlichen (USA 1995)
...indem sie als Reporter der "Washington Post" einer scheinbar unspektakulären Polizeimeldung vom 17. Juni 1972 nachgehen. Aus einem Einbruch wird ein Abhörskandal, im August 1974 muss Nixon wegen der "Watergate"-Affäre zurücktreten. Der Klassiker zum Thema "investigativer Printjournalismus" erhielt vier Oscars, u. a. fürs Drehbuch.
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European Crime

Alles außer USA - Thriller aus Frankreich, Deutschland, UK und Italien.

I wie Ikarus (F 1976)
Staatsanwalt Volney (Yves Montand) untersucht ein Attentat auf einen Staatspräsidenten. Kühler, fesselnder Thriller mit Bezügen zum Kennedy-Mord, der auch heute noch aktuell und äußerst brisant wirkt.
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Funny Games (A 1997)
Georg und Anna (Ulrich Mühe und Susanne Lothar) entspannen mit Sohn Schorschi in ihrem Ferienhaus. Plötzlich klopft es. Peter und Paul (Frank Giering und Arno Frisch) - zwei junge, adrette Männer in Tenniskluft - kommen uneingeladen zu Besuch. Und zwin­gen die Familie zu einem "Spiel" unter Folter - mit tödlichem Ausgang. Michael Haneke ("Caché") inszenierte seine Studie der Grausamkeit als kühles Kammerspiel. Erklärungen für die Brutalität seiner Folterknechte liefert er nicht. Doch einen moralischen Schuldigen macht er aus: Es sind die Medien, der abgestumpfte Konsument, letztlich wir.
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Blow-Up (GB 1966)
Legendärer Thriller zwischen Tagtraum und Nachtmahr, ein Klassiker von Michelangelo Antonioni um Schein und Wahrnehmung.
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Der eiskalte Engel (F/I 1967)
Profikiller Jeff Costello (Delon) erledigt seine Jobs ohne die leiseste Gefühlsregung und ohne den geringsten Fehler. Auch diesmal kann der Kommissar (François Périer) sein Alibi nicht knacken. Bis Costello das Honorar kassieren will und seine Auftraggeber versuchen, ihn abzuservieren. Doch auch wenn er nun Gangster und Polizei an den Hacken hat: Der "Samurai" (Originaltitel) steuert dem unausweichlichen Ende mit stoischer Coolness entgegen. Für den heute fast 80-jährigen Alain Delon (* 8.11.1935) war der ruhige, stilisiert gefilmte Krimi Durchbruch und Karrierehöhepunkt zugleich.
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Fahrstuhl zum Schafott (F 1958)
Abends im Büro erschießt Julien (Maurice Ronet) seinen Chef, den Mann seiner Geliebten (Jeanne Moreau). Ein perfekter Mord, hätte Julien nicht das Seil vergessen, mit dem er an den Tatort geklettert ist. Er kehrt zurück - und bleibt im Fahrstuhl stecken. Nicht die einzige Panne. Der 25-jährige Louis Malle inszenierte einen bahnbrechenden Noir-Krimi mit stilvollen Bildern, der die Regisseure der späteren Nouvelle Vague, und nicht nur die, begeisterte. Der Klassiker machte Jeanne Moreau zum Star, und auch die improvisierte Filmmusik von Miles Davis ist einfach epochal.
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The Crying Game (GB/J 1992)
Politmelodram Um einen Mitkämpfer freipressen zu können, entführen IRA-Anhänger den briti-schen Soldaten Jody (Forest Whitaker). Gegenüber dem gutmütigen Bewacher Fergus (Stephen Rea) schwärmt der Afroeuropäer von seiner exotischen Geliebten Dil (Jaye Davidson) in London. Als die Armee das Geiselversteck zerstört, wird Jody von einem Transporter überrollt und stirbt. Fergus schwört dem Terrorismus ab, taucht unter falschem Namen in London unter und sucht Dil auf. Der wendungsreiche und provozierende Politthriller über falsche Ideale und wahre Identitäten von Neil Jordan ("Breakfast on Pluto") ist vielfach prämiert, u. a. sein Drehbuch mit dem Oscar.
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Nur die Sonne war Zeuge (F/I 1960)
Thriller nach Patricia Highsmith. Ganove Tom Ripley (Alain Delon) reist im Auftrag eines US-Millionärs nach Italien, um dessen Sohn zur Heimkehr zu überreden. Doch dann will er selbst so sein wie Playboy Philippe (Maurice Ronet). In ihm reift ein Plan. Die prickelnde Erstverfilmung von "Der talentierte Mr. Ripley" ist der '99er Version mindestens ebenbürtig.
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Dame, König, As, Spion (GB/F/D 2011)
Nach einem Roman von John le Carré. Ein pensionierter Topspion (Gary Oldman) wird 1973 reaktiviert, um einen Maulwurf zu fassen. Kunstvolles Spannungskino zwischen Thriller und Spionagefilm.
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Verblendung (S/D/DK 2009)
Journalist Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) landet bei der Aufdeckung eines Korruptionsskandals für das Enthüllungsmagazin "Millen­nium" vor Gericht. Um aus dem Fokus der Öffentlichkeit zu kommen, nimmt er im weiter entfernten Hedeby einen ungewöhnlichen Auftrag an. Der dänische Regisseur Oplev (inszenierte u. a. Folgen von "Der Adler") interessierte sich vor allem für das Psychodrama hinter der Story. So packend der Thriller, so tragisch die Realität: Der schwedische Journalist Stieg Larsson starb 2004 im Alter von 50 Jahren an einem Herzinfarkt. Die ersten drei Bücher seiner auf zehn Bände angelegten Krimireihe erschienen erst nach seinem Tod und wurden weltweit zu Bestsellern.
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Lohn der Angst (F/I 1953)
Las Piedras, ein gottverlassenes Nest in Zentralamerika. Vier gestrandete Europäer übernehmen ein Himmelfahrtskommando: Der Korse Mario (Yves Montand), Exgangster Jo (Charles Vanel), der gutmütige Luigi (Folco Lulli) und der undurchsichtige Deutsche Bimba (Peter van Eyck) sollen mit zwei Lastwagen hochexplosives Nitroglyzerin zu einer brennenden Bohrstelle karren. Die Fahrt führt 300 Meilen durch den Dschungel. Jede Erschütterung kann den Tod bringen. Mit gnadenloser Präzision dreht Clouzot an der Spannungsschraube und liefert gleichzeitig eine pessimistische Moralstudie. Sein Meisterwerk setzte Maßstäbe fürs Actiongenre und erhielt die Goldene Palme und den Goldenen Bären.
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Thriller-Mix

Politisches, Gruseliges, Klaustrophobisches, Altmodisches - so unterschiedlich die Ansätze, so spannend sind diese Thriller.

Zodiac (USA 2007)
Moderner Klassiker von David Fincher um die Hatz auf einen Serienkiller, der das erste Mal Ende der 60er in Kalifornien zuschlug. Mit Jake Gyllenhaal, Robert Downey Jr., Mark Ruffalo.
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Inception (USA/GB 2010)
Leonardo DiCaprio als "Traumspion". Raffinierter visueller Trip von Christopher Nolan, ein stilistischer Crossover aus Thriller, Sci-Fi und Dystopie.
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Fight Club (USA 1999)
Das öde Leben des Versicherungsangestellten Jack (Edward Norton) ändert sich im wahrsten Sinne des Wortes schlagartig, als ihm der coole Tyler (Brad Pitt) die Freuden der Gewalt aufzeigt. Der hintergründige, satirische Thriller von David Fincher ("Das seltsame Leben des Benjamin Button") ist ein echter Volltreffer.
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Mystic River (USA 2003)
Regiearbeit von Clint Eastwood. Ein traumatisches Kindheitserlebnis reißt drei Freunde 25 Jahre später in eine Katastrophe. Aufwühlend, realistisch,hochspannend.
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Die drei Tage des Condor (USA 1975)
Bei einem Anschlag auf ein getarntes CIA-Büro kommt nur der Agent Joe Turner (Robert Redford) mit dem Leben davon. Er flieht und taucht bei der Fotografin Kathy (Faye Dunaway) unter. Von seinem Versteck aus entdeckt Joe eine Spur. Gerade als die Watergate-Affäre aufgedeckt wurde, drehte Sydney Pollack ("Die Firma") diesen noch immer aufregenden Verschwörungsthriller.
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Wer Gewalt sät (GB 1971)
Das Landleben kann riskant sein: US-Mathematiker David (Dustin Hoffman) zieht mit seiner Frau Amy (Susan George) in ein Dorf nach Cornwall. Amys unbe­fangene Flirtereien wecken bei den männlichen Dorfbewohnern gefährliche Begierden. Nachdem seine Partnerin vergewaltigt wurde, beginnt der eigentlich besonnene David einen Rachefeldzug. "The Wild Bunch"-Schöpfer Sam Peckinpah drehte eine brillante Studie über die Eskalation von Gewalt. Der Amoklauf von Sonnyboy Dustin Hoffman sorgte damals für einen Skandal. In Großbritannien durfte das Werk von 1984 bis 2002 nicht auf Video bzw. DVD vertrieben werden. 2009 sorgte dort ein weiterer Selbstjustizthriller für Kontroversen: "Harry Brown", in dem Michael Caine gewaltbereite Kids aus der Nachbarschaft aufmischt. Der Film kam hier nie ins Kino.
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Mitternachtsspitzen (USA 1960)
Kit (Doris Day) erhält Morddrohungen, Tony (Rex Harrison) hält seine Frau für überspannt. Spitze! Und damit ist nicht nur das Negligé von Doris Day gemeint. Ähnlich wie "Charade" von Stanley Donen ein gekonnter Stilmix aus charmantem Sixties-Kino und Oldschool-Suspense.
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Abwärts (D 1984)
Freitagabend im Bürohaus, der Fahrstuhl bleibt stecken, und die Retter lassen sich Zeit. Auf engstem Raum erleben vier Menschen den gruppendynamischen Super-GAU: der Macho Jörg (Götz George), die laszive Marion (Renée Soutendijk), der Schmalspurrebell Pit (Hannes Jaenicke) und ein stark gehemmter Buch-halter (Wolfgang Kieling), der gerade den Safe seines Chefs geplündert hat. Nix für Klaustrophobiker!
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Taxi Driver (USA 1976)
Seit Vietnam kann Travis Bickle nicht mehr schlafen. Nacht für Nacht fährt er in seinem Taxi durch New Yorks Straßen, durch eine Welt, die für ihn nur aus "Abschaum" besteht. Einziger Lichtblick ist die blonde Wahlhelferin Betsy (Cybill Shepherd). Doch die weist ihn ab. Scorseses brutal-düsterer Klassiker ist zugleich Gewalt- und Großstadtstudie und das Psychogramm eines Verzweifelten.
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Das Ende / Assault - Anschlag bei Nacht (USA 1976)
Das 13. Polizeirevier von Los Angeles steht kurz vor der Auflösung, eine kleine Notmannschaft packt die letzten Akten zusammen - da naht eine tödliche Bedrohung: Die Straßengangs der Stadt haben blutige Rache geschworen, nachdem sechs Jugendliche von Polizisten niedergeschossen wurden. Der B-Thriller übersetzt Westernmotive in die Großstadt. 2005 gab's ein Remake mit Ethan Hawke.
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