Die TOP3

ZDF

Fast schon zu Hause auf dem Gästesofa:Veronika Ferres war acht Mal bei "Wetten, dass ..?" (Sdg. 20.02.99 aus Münster (Gerhard Schröder)

1. "Wetten, dass..?"
"Das hier...also, naja...Sie wissen ja...wir und Sie, also...ich, der Thomas Gottschalk, und Sie, das Publikum..." - wer so anmoderiert und damit Erfolg hat, der hat schon ein gutes Portiönchen Genialität hinter dem blonden Scheitel. An "Wetten, dass..?" führt beim Thommy kein Weg dran vorbei. Ein "Top" to end all "Tops". Anno 1987 übernahm Gottschalk das ZDF-Erfolgsformat von Erfinder Frank Elstner und hielt es, durch Höhen (bis zu 15 Millionen Zuschauer) und Tiefen (der Titanic-Coup etwa, zudem Horrorquoten gen Ende 2011), in der Ruhmeshalle des ZDF über weite Strecken im obersten Bord. Wie schwer das ist, mussten Interims-Mann Wolfgang Lippert und Nachfolger Markus Lanz am eigenen Leib erfahren.

2. Die Supernasen
Wer den Erfolg eines Franchises wie jenes der Supernasen erklären will, fängt gern Sätze an mit "Es waren halt andere Zeiten". Nun denn:

Es waren halt andere Zeiten! Man lachte über "Nonstop Nonsens" und den "Blauen Bock", die "Otto Show" und "Bananas". Und über Mike Krüger. Als der sich dann mit Kumpel Thommy Gottschalk zusammentat, um Klamauk-Klassiker wie "Zwei Nasen tanken Super" und "Piratensender Powerplay" vom Stapel zu lassen, gerieten diese zu absoluten Kinoschlagern. Das "Filme im Fernsehen"-Lexikon bringt es auf den Punkt: "Die Versuche, das Kintopp der frühen 60er Jahre in dem Blödsinn noch zu übertreffen, an dem es damals zugrunde ging, gelingen." In der Tat, und damit ein Thommy-Top.
3. "Die 2 - Gottschalk & Jauch gegen alle"
Und noch ein Beweis, dass Thomas Gottschalk durchaus ein guter Teamplayer ist, und gerade dann in Topform, wenn einer seiner besten und ältesten Kumpel, in Gestalt von Günter Jauch, ihm zur Seite steht. Seit 2013 sendet RTL diese Gameshow mit den zwei Großkopferten in loser Folge, und wenn auch das Quiz-Geschehen nicht immer im Vordergrund steht, so ist es doch die unkaputtbare Chemie der beiden Buddys, die hier alles trägt. Eines jener fast schon altmodischen Formate, an die man sich in ein, zwei Dekaden, wenn das lineare Fernsehen sich verabschiedet (hat), mit seligem Grinsen erinnern wird.

Die FLOP3

Das Erste

Zählte zu den Highlights der kurzlebigen Sendung: Oliver Kalkofe als Kinokolumnist bei "Gottschalk live"

1. "Gottschalk live"
Er konnte es einfach nicht lassen. Erst im Jahr zuvor hatte Thomas Gottschalk sich von der großen Showbühne "Wetten, dass..?" zurückgezogen, da enterte er Anfang 2012 bereits wieder die TV-Bretter, die die Welt bedeuten. In der ARD versuchte er sich an einem vorabendlichen Talkformat. Nach 70 müden Folgen war Schluss. Der Vorwurf der Kritik: Kein Konzept. Schade eigentlich, war doch genau dieser Aspekt eines der Geheimnisse, die Gottschalks Sofa-Plaudereien im ZDF zu so einem Publikumsmagneten gemacht hatten.

ZDF/Stefan Gregorowius

Der Eindruck täuscht, Feuerwerk war hier eher Mangelware: "Musical-Showstar 2008" mit Herrn Gottschalk

2. "Musical-Showstar 2008"
Drei Faktoren, die allein in ihrer Kombi schon einen Flop erahnen ließen:
ZDF! Casting! Musicals! - Was von vornherein nach Liebhaberformat klang, um es freundlich auszudrücken, konnte dann auch der gute Thomas Gottschalk nicht mehr retten. Katja Ebstein, Uwe - wer? - Kröger und Alexander - wie? - Goebel in der Jury, dazu zehn Kandidaten, die um den Sieg sangen, dazu Konkurrenz zum selben Thema aus dem Hause SAT1 - wenig überraschend, dass es bei einer Staffel blieb.

ZDF

Living in America: Thomas Gottschalk in einem seiner stets etwas eigenwilligen Outfits

3. "Gottschalk America"
Dass Thomas Gottschalk sich irgendwann Richtung USA zurückzog, sich abseits von "Wetten, dass..?" und "Goldene Kamera" ein wenig rar machte und so versuchte, dem hiesigen Pressewirbel zu entgehen, war sicher eine gute Idee. Keine ganz so gute Idee war es, dann doch wieder Kamerateams dorthin einzuladen, um den Deutschen dahoam einmal zu zeigen, wer da wie so alles wohnt und lebt und vor sich hin glamourisiert. Von 2002 bis 2004 lieferte Gottschalk dem ZDF Reportagen aus dem eigenen Wohnzimmer. So richtig folgen mochte ihm nur wenige.