Eigentlich sollte man meinen, dass sich ein Comic geradezu ideal für eine Verfilmung eignet, weil er die Bilder gleich mitliefert. Doch das Gegenteil ist oft der Fall, und das liegt nicht allein an den fehlenden technischen Möglichkeiten. Auch bei "Batman" und "Spider-Man" hat es Jahrzehnte gebraucht, bis sich die Titelhelden vom bunten Schlafanzugimage und Krawumm-dramaturgie emanzipierten und zu actionreichem Erzählkino mit Tiefgang entwickeln konnten. Und für jede gelungene Verfilmung einer "Graphic Novel", wie die anspruchsvollere Kunstform des Comicbuchs in der angelsächsischen Welt heißt, gibt es eine glorreich gescheiterte, für jeden "Watchmen" eine "Liga der außergewöhnlichen Gentlemen".
Comicautor Alan Moore hatte 1986/87 gemeinsam mit dem Zeichner Dave Gibbons "Watchmen" als zwölfteilige Comicbuchreihe veröffentlicht, mit großem Erfolg und sofortigem Kultstatus. Ende der Achtzigerjahre optionierte das Hollywood-Studio Warner Bros. gleichzeitig die Rechte an "Watchmen" und Moores "V wie Vendetta" (2006 von den Wachowski-Brüdern produziert).
Comicautor Alan Moore hatte 1986/87 gemeinsam mit dem Zeichner Dave Gibbons "Watchmen" als zwölfteilige Comicbuchreihe veröffentlicht, mit großem Erfolg und sofortigem Kultstatus. Ende der Achtzigerjahre optionierte das Hollywood-Studio Warner Bros. gleichzeitig die Rechte an "Watchmen" und Moores "V wie Vendetta" (2006 von den Wachowski-Brüdern produziert).
Michael Bay, Tom Cruise und Arnold Schwarzenegger
"Watchmen" erzählt eine komplexe Story aus einer Parallelwelt, einer anderen Version der Achtzigerjahre, in der es gute und böse Superhelden gibt, Richard Nixon immer noch Präsident ist und die Weltuntergangsuhr auf 5 vor 12 steht. "Watchmen" traf einen Nerv, diese erzählerische Dichte kannte man bislang von dem als Sprechblasenschund verlachten Medium nicht. Ein Comic, ja, aber mit literarischem Anspruch wie "Der große Gatsby". 2005 erstellte das TIME-Magazine eine Liste der hundert wichtigsten amerikanischen Bücher seit 1923 - "Watchmen" war der einzige Comic.
"Watchmen" erzählt eine komplexe Story aus einer Parallelwelt, einer anderen Version der Achtzigerjahre, in der es gute und böse Superhelden gibt, Richard Nixon immer noch Präsident ist und die Weltuntergangsuhr auf 5 vor 12 steht. "Watchmen" traf einen Nerv, diese erzählerische Dichte kannte man bislang von dem als Sprechblasenschund verlachten Medium nicht. Ein Comic, ja, aber mit literarischem Anspruch wie "Der große Gatsby". 2005 erstellte das TIME-Magazine eine Liste der hundert wichtigsten amerikanischen Bücher seit 1923 - "Watchmen" war der einzige Comic.
Sehr interessiert an der Verfilmung war "Brazil"-Regisseur Terry Gilliam, doch musste er bald einsehen, dass weder die Technik, noch das Geld für eine adäquate Umsetzung zur Verfügung standen. "Watchmen" war "unverfilmbar". Später tauchten so gegensätzliche Kandidaten wie Michael Bay ("Transformers") oder Darren Aronofsky ("The Wrestler") für die Regie auf, auch kursierten Schauspielernamen wie Daniel Craig, Arnold Schwarzenegger, Richard Gere und Tom Cruise für diverse Rollen. Doch erst "300"-Regisseur Zack Snyder gelang die Verfilmung des Unverfilmbaren, mit einer Schar von Nobodys.
Volker Bleeck
Volker Bleeck