Als Regisseur der "Mad Max"-Filmreihe hat George Miller schon reichlich Erfahrung. 1979 nahm er bei "Mad Max" mit Hauptdarsteller Mel Gibson erstmals auf dem Regiestuhl Platz. Es folgten "Mad Max II – Der Vollstrecker" (1981), "Mad Max – Jenseits der Donnnerkuppel" und "Mad Max: Fury Road" (2015).
Im Prequel "Furiosa: A Mad Max Saga" war der inzwischen 79-Jährige erneut als Regisseur dabei – und hoffte bestimmt, dass es dabei nicht so turbulent zugehen würde, wie in "Mad Max: Fury Road". Die Hauptdarsteller Tom Hardy und Charlize Theron hatten sich damals eine inzwischen legendäre Fehde geliefert.
Unterschiedliche Charaktere
Mit Tom Hardy und Charlize Theron trafen bei "Mad Max: Fury Road" zwei völlig unterschiedliche Charaktere aufeinander, berichtet unter anderem TheStandard. "Tom ist brillant, aber auch problematisch", sagte Regisseur George Miller. Damals sei es richtig schwierig gewesen, den Schauspieler für die Dreharbeiten aus seinem Wohnwagen herauszulocken. Ganz anders verhielt es sich mit Charlize Theron, erinnerte sich Miller im Interview mit The Telegraph. "Charlize war unglaublich diszipliniert – eine ausgebildete Tänzerin, was sich in der Präzision ihrer Darbietung zeigte – und immer die Erste am Set."
Harte Auseinandersetzungen
Dass die Akkuratesse von Theron und die Unzuverlässigkeit von Hardy zu Problemen führen würden, lag auf der Hand. Dennoch versuchte Regisseur George Miller, das Beste aus der Situation zu machen.
"Ich bin ein Optimist, also sah ich ihr Verhalten als Spiegelbild ihrer Charaktere", sagte er und fügte hinzu: "Sie mussten lernen zusammenzuarbeiten, um das gemeinsame Überleben zu sichern."
Trotzdem gebe es für Hardys Verhalten keine Entschuldigung. "Ich denke, dass es in diesem Geschäft eine Tendenz gibt, großartige Leistungen als Ausrede für andere Störungen zu benutzen, die vermieden werden könnten", erklärte er.
Charlize Theron erinnert sich an Dreharbeiten
Auch Charlize Theron hat die Dreharbeiten zu "Mad Max: Fury Road" in zwiespältiger Erinnerung. Im 2022 erschienenen Buch "Blood, Sweat and Chrome" von Kyle Buchanan erinnerte sie sich an die heftigen Streitigkeiten zwischen Tom Hardy und ihr: "Ich will mich nicht für schlechtes Verhalten entschuldigen, aber es war ein harter Dreh", sagte sie und erklärte weiter: "Ich war im Überlebensmodus, ich hatte wirklich eine Scheißangst. Wir hätten das nicht tun dürfen, wir hätten besser sein müssen."
Wie es im Buch weiter heißt, eskalierte der Streit, als Tom Hardy einmal drei Stunden zu spät zu den Dreharbeiten erschien. Theron war wie immer überpünktlich. Was genau damals zwischen den beiden ablief, ist allerdings noch immer nicht öffentlich.
Im Nachhinein tut Hardy sein unprofessionelles Verhalten leid. "Was sie [Theron] gebraucht hätte, wäre ein besserer, vielleicht erfahrener Partner als ich. Jetzt, wo ich älter und hässlicher bin, könnte ich dieser Aufgabe vielleicht gewachsen sein."
Zumindest im Prequel "Furiosa: A Mad Max Saga", das am 23. Mai in die deutschen Kinos kommt, hatten Charlize Theron und Tom Hardy keine Chance zu zeigen, ob sie mittlerweile als Team gut zusammenarbeiten können. Die Hauptrollen der jungen Furiosa und ihres Gegenparts Dementus wurden nämlich von Anya Taylor-Joy und Chris Hemsworth übernommen.
Vor den Dreharbeiten gab Regisseur Miller seinen Hauptdarstellern auf den Weg: "Ihr müsst unbedingt auf Sicherheit achten – auf die körperliche Sicherheit, wenn die Dreharbeiten weitergehen und die Müdigkeit einsetzt, aber auch auf die psychologische Sicherheit. Es ist nicht mehr wie in den wilden alten Zeiten."