Die Produktion der "Hobbit"-Filme von Peter Jackson stand zunächst unter keinem guten Stern. Der eigentliche Regisseur Guillermo del Toro wandte sich 2010 von dem Projekt ab – offiziell, weil er aufgrund zahlreicher zeitlicher Verschiebungen seine anderen Filme nicht gefährden wollte. Infolgedessen übernahm Jackson widerwillig. Zuvor lehnte er die Regie ab, weil er es unbefriedigend fand, mit seinen vorherigen Filmen zu konkurrieren. Hinzu kam noch eine Klage des Tolkien Nachlasses, weil Zahlungen bezüglich der "Ringe"-Trilogie noch ausstanden.
Nach langem Hin und Her kam 2012 aber endlich der erste Teil "Eine unerwartete Reise" in die Kinos. Finanziell war die "Ringe"-Trilogie zwar erfolgreicher, die 2,93 Milliarden US-Dollar sind trotzdem ein beeindruckender Erfolg für Warner Bros. gewesen. Jackson hatte erneut abgeliefert. Ein Aspekt der Filme, der Fans später sauer aufstieß, stammte allerdings nicht aus seiner Hand, denn Del Toro hatte weiterhin an den Drehbüchern mitgewirkt.
Gandalf und Galadriel: Mehr als nur Verbündete?
Im ersten Teil treffen der Maia Gandalf und die Elbin Galadriel in Bruchtal aufeinander. Gemeinsam schmieden sie einen Plan, gegen den Nekromanten vorzugehen. Bei ihrem Abschied kommt es dann zum Austausch interpretierbarer Blicke und Berührungen. Die Darsteller Sir Ian McKellen und Cate Blanchett nahmen dazu im Youtube-Format "Actors on Actors" Stellung. McKellen erzählte von einem Gespräch mit Del Toro über diese Szene Jahre später, worauf dieser erwidert: "Das war meine Idee. Ich habe sie geschrieben und die Absicht war, dass ihr Zwei euch verliebt."
Diese Idee kommt besonders merkwürdig daher, wenn man bedenkt, dass Galadriel zu dem Zeitpunkt seit Jahrtausenden mit Celeborn verheiratet ist, der in "Der Herr der Ringe: Die Gefährten" zu sehen ist. Gandalf unterdessen wurde mit den anderen Zauberern nach Mittelerde gesandt, um Sauron ausfindig zu machen und den Menschen und Elben beizustehen. Von Liebesinteressen der sogenannten Istari ist bei Tolkien nichts zu lesen.