Die Buchreihe "Harry Potter" hat nicht nur Leser weltweit gefesselt, sondern auch zahlreiche Rekorde gebrochen. 2023 meldete carlsen.de, dass weltweit 600 Millionen Bücher verkauft wurden. Inzwischen dürften noch ein paar Millionen hinzugekommen sein. Unverrückbar ist hingegen ein Rekord des letzten Buchs der Reihe: Innerhalb von 24 Stunden nach Veröffentlichung gingen weltweit 8,3 Millionen Exemplare von "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" über den Verkaufstresen.
Es ist also fast schon eine Untertreibung, J.K. Rowling lediglich als Erfolgsautorin zu bezeichnen. Doch was viele Fans nicht wissen: Ohne ein trauriges Ereignis wäre die Buchreihe rund um den Zauberschüler Harry Potter und seine Freunde Hermine und Ron wohl niemals entstanden.
Tod der Mutter war Ansporn und Inspiration
In einem Interview mit der Talkshow-Legende Oprah Winfrey hat J.K. Rowling verraten, was letztlich der Ansporn war, die magische Geschichte so zu schreiben, wie wir sie heute kennen.
Die Autorin hat sechs Monate vor dem Tod ihrer an Multipler Sklerose erkrankten Mutter damit begonnen, "Harry Potter" zu schreiben, ihr aber nichts davon erzählt. Erst durch den schmerzlichen Verlust und die Erfahrungen, die sie damit machte, fühlte sie sich dann wirklich in der Lage, die Romane zu verfassen. "Wenn sie nicht gestorben wäre, dann gäbe es Harry Potter nicht", erzählte die Schriftstellerin und fügte hinzu: "Die Bücher sind so, wie sie sind, weil sie gestorben ist. Weil ich sie geliebt habe und sie gestorben ist."
Auch in der "Harry Potter"-Welt muss der Held ohne seine Eltern durchs Leben gehen. Sie waren bei einem Angriff Lord Voldemorts, der eigentlich Harry Potter gelten sollte, ums Leben gekommen.
J.K. Rowling und die Dementoren
Nach dem Tod ihrer geliebten Mutter fiel J.K. Rowling in eine tiefe Depression. Diese Verzweiflung, die von ihr Besitz ergriff, hat ebenfalls Einzug in die Geschichte gehalten. Zu ihren Depressionen sagte die Autorin: "Es ist so schwierig, es jemandem zu beschreiben, der sie noch nie erlebt hat, denn es ist ja keine Traurigkeit. Ich kenne Traurigkeit. Traurigkeit bedeutet, zu weinen und zu fühlen. Aber es ist diese kalte Abwesenheit von Gefühlen – dieses wirklich ausgehöhlte Gefühl. Das ist es, was Dementoren sind."
In der Geschichte hat Harry Potter immer wieder gegen die Dementoren zu kämpfen. In dem Buch "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" beschreibt Remus Lupin diese Wesen wie folgt: "Dementoren gehören zu den übelsten Kreaturen, die auf der Erde wandeln. Sie brüten an den dunkelsten, schmutzigsten Orten. Sie schaffen Zerfall und Verzweiflung. Sie saugen Frieden, Hoffnung und Glück aus der Luft um sie herum."
Auch Harry Potter lernt die Dementoren kennen. Doch wie J.K. Rowling bekämpft er sie erfolgreich und schlägt sie in die Flucht.