Wer Filme aus Hongkong oder Südkorea sehen will, muss in der Regel auf Festivals gehen oder in die (Online-)Videothek. In der Reihe "Mit Arte nach Asien" erinnern jetzt legendäre Kung-Fu-Klassiker daran, dass handfeste Action aus dem Reich der Mitte bei uns mal ein Kassenschlager war - nicht nur im Kino: Mit einem Handkantenschlag im aufkommenden Discoboom eroberte der Jamaikaner Carl Douglas 1974 die Popcharts.
"Everybody Was Kung Fu Fighting" stampfte aus den Boxen, während Schauspieler David Carradine als Shaolin-Mönch der TV-Serie "Kung Fu" den "Bravo"-Posterboy gab.
Der Mann, der den Kampfkunstboom im wahrsten Wortsinn losgetreten hat, aber nicht davon profitieren konnte, war Bruce Lee. Der in San Franciscos Chinatown aufgewachsene Schauspielersohn starb sechs Tage vor der Premiere des Films, der ihn zum Superstar werden ließ. "Der Mann mit der Todeskralle" war 1973 Lees vierter Film, kostete lediglich 800 000 Dollar und spielte bis heute über 200 Millionen ein.
"Everybody Was Kung Fu Fighting" stampfte aus den Boxen, während Schauspieler David Carradine als Shaolin-Mönch der TV-Serie "Kung Fu" den "Bravo"-Posterboy gab.
Der Mann, der den Kampfkunstboom im wahrsten Wortsinn losgetreten hat, aber nicht davon profitieren konnte, war Bruce Lee. Der in San Franciscos Chinatown aufgewachsene Schauspielersohn starb sechs Tage vor der Premiere des Films, der ihn zum Superstar werden ließ. "Der Mann mit der Todeskralle" war 1973 Lees vierter Film, kostete lediglich 800 000 Dollar und spielte bis heute über 200 Millionen ein.
Der frühe Tod (Hirnödem) des Actionstars stellte die Produzenten vor ein Problem: Man hatte ein Massenpublikum im Westen erschlossen, aber keinen Helden mehr. Trotzdem entstanden noch mehr als hundert weitere Bruce-Lee-Filme, in denen eine Reihe von Stuntmen und Doppelgängern die Rolle des Idols übernahmen.
Die Handlung der Kinoklopper war dabei nicht einfallsreicher als die Pseudonyme ihrer Darsteller: Bruce Li, Bruce Le, Bruce Lie, Bruce Ly oder Lee Bruce. Allesamt Doubles, mit denen das Leben des wahren Bruce in unterschiedlichen Variationen verfilmt, Fortsetzungen von Lee-Filmen gedreht oder sogar neue Filme als Bruce Lees Frühwerke vermarktet wurden.
In den Filmen ging es meist um Rache oder den Kampf der Chinesen gegen japanische Besatzer. Daneben gab es aber auch fantastische Plots. Skurriles Markenzeichen des Genres: Die Filmmusik von Lalo Schifrin aus "Der Mann mit der Todeskralle" wurde von den meisten "Bruce-ploitation"-Filmen einfach übernommen.
Die Handlung der Kinoklopper war dabei nicht einfallsreicher als die Pseudonyme ihrer Darsteller: Bruce Li, Bruce Le, Bruce Lie, Bruce Ly oder Lee Bruce. Allesamt Doubles, mit denen das Leben des wahren Bruce in unterschiedlichen Variationen verfilmt, Fortsetzungen von Lee-Filmen gedreht oder sogar neue Filme als Bruce Lees Frühwerke vermarktet wurden.
In den Filmen ging es meist um Rache oder den Kampf der Chinesen gegen japanische Besatzer. Daneben gab es aber auch fantastische Plots. Skurriles Markenzeichen des Genres: Die Filmmusik von Lalo Schifrin aus "Der Mann mit der Todeskralle" wurde von den meisten "Bruce-ploitation"-Filmen einfach übernommen.
Die in China, Hongkong und Taiwan von kleinen Klitschen, aber auch größeren Studios wie den Shaw Brothers realisierten Kung-Fu-Filme hatten trotz ihrer Popularität ein mieses Image. Vieles war billiger Trash, der neben Schulmädchen und Gozilla in Schmuddelkinos lief. Dazwischen gab es aber auch gut gemachte Martial-Arts-Perlen. Und es wurde klamaukig.
In "The Ninja Strikes Back" von 1982 trat ein Chick Norris (nach Hollywood-Raubein Chuck Norris) auf, und in "Bronson Lee Champion" versuchte sich Imitator Bronson Lee an einer Figur, die Bruce Lee und Charles Bronson vereinigen sollte.
Andere machten sich selbst einen Namen, wie Jackie Chan, der mit Hollywood-Produktionen wie "Rush Hour" zu einem Karate-Comedian aufstieg, während Regisseur Ang Lee mit seinem Oscar-gekrönten Meisterwerk "Tiger & Dragon" darauf verwies, dass Kung Fu schon immer mehr war und konnte als Quatschmachen und Knochenbrechen.
Tatsächlich gab es Kampfkunst im Hongkong-Kino bereits seit den 20er-Jahren. Das goldene Zeitalter der sogenannten Wuxia-Filme (sprich: Wuh-schah) sind die 60er, die maßgeblich von King Hu bestimmt wurden. Der Regie-Altmeister revolutionierte mit "Die Herberge zum Drachentor" (1967) das Genre durch den Einsatz von Wireworks. Für den Zuschauer unsichtbar verdrahtet, konnten sich die Helden nun schwerelos durch die Lüfte schwingen.
In jüngster Vergangenheit besann sich das Genre auf seine zugrunde liegenden Mythen chinesischer Prägung. Zhang Yimous Historienepen "Hero" und "House of Flying Daggers" mixten Tradition mit modernster Filmtechnik, großen Gefühlen und grandiosen Bildern.
Kinokostbarkeiten, die einen Bruce Lee vergessen lassen? Nix da. Der Verstorbene wird bald im dritten Teil der Filmreihe "Ip Man" um Martial Arts-Ikone Donnie Yen in einer CGI-Version erscheinen - neben Ex-Boxweltmeister Mike Tyson. Autsch!
Heiko Schulze
Highlights aus der Filmreihe "Mit Arte nach Asien"
Once Upon a Time in China
Spielfilm von Tsui Hark
DO 2.7. Arte 20.15 Uhr
Fist of Legend
Besser als das Original? Remake des Bruce-Lee-Klassikers "Todesgrüße aus Shanghai" mit Jet Li
DO 9.7. Arte 20.15 Uhr
House of Flying Daggers
Spielfilm von Zhang Yimou
DO 16.7. Arte 20.15 Uhr
Ninja - Japans Schattenkrieger
Doku über einen der letzten Ninja
DI 30.7. Arte 23.25 Uhr
In "The Ninja Strikes Back" von 1982 trat ein Chick Norris (nach Hollywood-Raubein Chuck Norris) auf, und in "Bronson Lee Champion" versuchte sich Imitator Bronson Lee an einer Figur, die Bruce Lee und Charles Bronson vereinigen sollte.
Andere machten sich selbst einen Namen, wie Jackie Chan, der mit Hollywood-Produktionen wie "Rush Hour" zu einem Karate-Comedian aufstieg, während Regisseur Ang Lee mit seinem Oscar-gekrönten Meisterwerk "Tiger & Dragon" darauf verwies, dass Kung Fu schon immer mehr war und konnte als Quatschmachen und Knochenbrechen.
Tatsächlich gab es Kampfkunst im Hongkong-Kino bereits seit den 20er-Jahren. Das goldene Zeitalter der sogenannten Wuxia-Filme (sprich: Wuh-schah) sind die 60er, die maßgeblich von King Hu bestimmt wurden. Der Regie-Altmeister revolutionierte mit "Die Herberge zum Drachentor" (1967) das Genre durch den Einsatz von Wireworks. Für den Zuschauer unsichtbar verdrahtet, konnten sich die Helden nun schwerelos durch die Lüfte schwingen.
In jüngster Vergangenheit besann sich das Genre auf seine zugrunde liegenden Mythen chinesischer Prägung. Zhang Yimous Historienepen "Hero" und "House of Flying Daggers" mixten Tradition mit modernster Filmtechnik, großen Gefühlen und grandiosen Bildern.
Kinokostbarkeiten, die einen Bruce Lee vergessen lassen? Nix da. Der Verstorbene wird bald im dritten Teil der Filmreihe "Ip Man" um Martial Arts-Ikone Donnie Yen in einer CGI-Version erscheinen - neben Ex-Boxweltmeister Mike Tyson. Autsch!
Heiko Schulze
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