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Daniel Craig und Harrison Ford im Interview

James Bond trifft Indiana Jones

James Bond trifft Indiana Jones
Knorrige Helden: Harrison Ford (l.) und Daniel Craig in Cowboys & Aliens" Paramount Pictures

Das Actionspektakel "Cowboys & Aliens" (ab 25.8. im Kino) vom Regisseur von "Iron Man" wirbelt die Genres und die Helden durcheinander: Western meets Science-Fiction, und James Bond trifft Indiana Jones.

Foto: Warner Home Video, Hoch zu Ross vor über dreißig Jahren: Harrison Ford (r.) neben Gene Wilder in "Ein Rabbi im Wilden Westen", 1979
Das Westerngenre war in der Filmografie des viermaligen Indiana-Jones-Darstellers Harrison Ford bislang eher unterrepräsentiert. Allein Robert Aldrichs Westernkomödie "Ein Rabbi im Wilden Westen" aus dem Jahr 1979 kann man gelten lassen.
Auch Co-Star Daniel Craig, der aktuelle James Bond, kennt den Rücken der Pferde eher aus historischen Kostümfilmen wie "Elizabeth". Warum Daniel Craig trotzdem nach Ende der Dreharbeiten beinahe zwei der Gäule gekauft hätte und warum sie jetzt doch Harrison Ford gehören, verraten die beiden Stars im launkgen Interview.

TV SPIELFILM Wollten Sie schon als kleiner Junge ein Cowboy werden, wie so viele Jungs?

DANIEL CRAIG
Die Leute fragen mich ja andauernd, ob ich davon geträumt habe, James Bond zu spielen, und dazu kann ich nur sagen: Nein, nie. Aber ich hab schon immer davon geträumt, einen Cowboy zu spielen. In der Beziehung hab ich dieses Jahr echt den Jackpot getroffen, bei einem Film dieser Größenordnung, mit diesem Budget.

Wie ist Ihre Beziehung zum Western?

DANIEL CRAIG
Meine Verbindung zum Genre kommt eher durch die Western eines Sergio Leone als die Filme eines John Ford.
Konnten Sie denn vorher reiten?

DANIEL CRAIG
Ich bin vorher schon ein bisschen geritten, ja, aber auf sehr englische Art. Zum Glück hatten wir bei diesem Film eine Gruppe Reiter und echter Cowboys, die mir beibrachten, wie man richtig reitet. Bei anderen Filmen gab es auch nie die Zeit, das wirklich auszuprobieren. Ich hab's geliebt! Übrigens hat Harrison hinterher mein Pferd gekauft und seines auch.

Wie ging das vor sich? Waren Ihnen die Pferde so ans Herz gewachsen, Mr. Ford?

HARRISON FORD
(trocken) Ich gab jemandem Geld, und sie gaben mir Pferde dafür. (grinst) Es war kein nobles Motiv dahinter. Ich wollte den Tieren keinen Altersruhesitz verschaffen, der Rentner bin ja ich. Ich hatte im Übrigen schon immer Pferde in Wyoming, die letzten beiden waren aber schon ziemlich alt, deshalb brauchte ich wieder jüngere. Und das waren wirklich gute Pferde.

DANIEL CRAIG Wenn ich ein Stückchen Land besäße, hätte ich sie auch gekauft.
Foto: Fox, Schussbereit: Harrison Ford anno 1977 als Weltraumcowboy Han Solo in George Lucas' "Krieg der Sterne"
Mr. Ford, war Han Solo, den Sie in den "Krieg der Sterne"-Filmen gespielt haben, nicht auch ein Revolverheld, nur eben im Weltall?

HARRISON FORD
Oh ja, das sehe ich schon länger so. Auch "Indiana Jones" ist im Grunde ein Western, was die Moral und die Abenteuer der Charaktere betrifft.

Auch hier war "Indiana Jones"-Regisseur Steven Spielberg als ausführender Produzent involviert. Wird es etwa einen fünften "Indiana Jones"-Film geben?

HARRISON FORD
Ich weiß nicht, wie der Stand der Dinge ist. George (Lucas) will sich demnächst intensiver einer Idee widmen, über die wir schon mal gesprochen hatten.
Foto: Paramount, Fords bislang letzter Einsatz als peitschenschwingender Professor: "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels", 2008
Wären Sie denn noch mal bereit für Indy?

HARRISON FORD
Ich wäre sehr glücklich, noch einen "Indiana Jones"-Film zu machen, auf den George, Steven und ich uns einigen können.

Und wie sieht's bei "Bond 23" aus?

DANIEL CRAIG
Es gibt ein wirklich wunderbares Drehbuch, das mich fast mehr begeistert als damals bei "Casino Royale". Sam Mendes ist an Bord, alle sind bereit, und auch ich kann's kaum erwarten.

Interview: Scott Orlin
Filmkritik zu "Cowboys & Aliens":