Eine stumme Frau verliebt sich in ein fabelhaftes Unterwasserwesen - mit seinem neuesten Film "Shape of Water" hat Guillermo del Toro (Pan's Labyrinth) offenbar einen Nerv getroffen. Das anrührende Fantasydrama wurde bei den Golden Globes und den Critics'' Choice Awards mit diversen Preisen bedacht und gilt als heißer Favorit bei der Oscar-Verleihung am 4. März.
Warum ist "Shape of Water" für Sie eine Art filmischer Neubeginn?
Guillermo del Toro: Dieser Film ist die Summe vieler Dinge, die ich in der Vergangenheit gemacht habe, aber es fühlt sich trotzdem neu an. Meine neun vorherigen Filme waren Neuerzählungen der Mythologien meiner Kindheit. Dieses Mal spreche ich erstmals als Erwachsener über unsere Identität, unsere Andersartigkeit, Verständnis, Empathie, über Sex und darüber, was es heißt zu lieben. Es fühlt sich an, als könnte ich nach 25 Jahren endlich mal ausatmen.
Wie kamen Sie auf die Idee für den Film?
Als ich sechs Jahre alt war, sah ich "Der Schrecken vom Amazonas". Julie Adams schwimmt über der Kreatur - ich wurde von der Schönheit dieses Bildes überwältigt und hoffte, die beiden würden zusammenbleiben. Natürlich taten sie das nicht. Als ich dann älter wurde, sah ich Kreaturen mehr als spirituelle Symbole. Sie waren die Verkörperung der Andersartigkeit und fast heilig in ihrer Perfektion. Und so sind auch meine Filme. Ich mache keinen Horror, sondern schaffe eine eigene Art Film, indem ich Bilder anderer Genres nehme und zu Märchen oder Fabeln verwandle.
Wie sind Sie vorgegangen?
In der Regel werden Geschichten wie diese aus der Sicht des männlichen Superheldencharakters erzählt. Also von Agenten oder Wissenschaftlern, die den Vordereingang benutzen. Ich erzähle die Story aber aus der Sicht der Menschen, die Toiletten säubern, Mülleimer leeren und Mitgefühl mit der Kreatur haben. Meine gesamte Karriere drehte sich darum, Symbole und Genres zu verändern.
Wie sind Sie auf Sally Hawkins für die Hauptrolle gekommen, die wohl nur Fans des Regisseurs Mike Leigh ("Happy-Go-Lucky") wirklich kennen?
Ich bin ein freier Filmemacher, das heißt, ich bin unabhängig von der Realität. (lacht) Und in meiner Welt ist Sally Hawkins ein großer Star. Große Schauspieler sind nicht unbedingt die, die ihre Sätze eindrucksvoll aufsagen, sondern die, die vor der Kamera zuhören, die hinsehen können.
Wie haben Sie die Unterwasserszenen gedreht?
Wir hatten kein Geld für große Tanks, darum haben wir in leichter Zeitlupe auf einer vernebelten Bühne gefilmt. Alle schwimmenden Objekte hingen an Drähten, die Luftblasen sind hinterher digital dazugekommen. Nur das Badezimmer haben wir tatsächlich unter Wasser gedreht.
War die Szene nicht so teuer?
Wir konnten ein Set von meiner Serie "The Strain" nutzen, damit war die Sache bezahlbar. (lacht)
Guillermo del Toro: Dieser Film ist die Summe vieler Dinge, die ich in der Vergangenheit gemacht habe, aber es fühlt sich trotzdem neu an. Meine neun vorherigen Filme waren Neuerzählungen der Mythologien meiner Kindheit. Dieses Mal spreche ich erstmals als Erwachsener über unsere Identität, unsere Andersartigkeit, Verständnis, Empathie, über Sex und darüber, was es heißt zu lieben. Es fühlt sich an, als könnte ich nach 25 Jahren endlich mal ausatmen.
Wie kamen Sie auf die Idee für den Film?
Als ich sechs Jahre alt war, sah ich "Der Schrecken vom Amazonas". Julie Adams schwimmt über der Kreatur - ich wurde von der Schönheit dieses Bildes überwältigt und hoffte, die beiden würden zusammenbleiben. Natürlich taten sie das nicht. Als ich dann älter wurde, sah ich Kreaturen mehr als spirituelle Symbole. Sie waren die Verkörperung der Andersartigkeit und fast heilig in ihrer Perfektion. Und so sind auch meine Filme. Ich mache keinen Horror, sondern schaffe eine eigene Art Film, indem ich Bilder anderer Genres nehme und zu Märchen oder Fabeln verwandle.
Wie sind Sie vorgegangen?
In der Regel werden Geschichten wie diese aus der Sicht des männlichen Superheldencharakters erzählt. Also von Agenten oder Wissenschaftlern, die den Vordereingang benutzen. Ich erzähle die Story aber aus der Sicht der Menschen, die Toiletten säubern, Mülleimer leeren und Mitgefühl mit der Kreatur haben. Meine gesamte Karriere drehte sich darum, Symbole und Genres zu verändern.
Wie sind Sie auf Sally Hawkins für die Hauptrolle gekommen, die wohl nur Fans des Regisseurs Mike Leigh ("Happy-Go-Lucky") wirklich kennen?
Ich bin ein freier Filmemacher, das heißt, ich bin unabhängig von der Realität. (lacht) Und in meiner Welt ist Sally Hawkins ein großer Star. Große Schauspieler sind nicht unbedingt die, die ihre Sätze eindrucksvoll aufsagen, sondern die, die vor der Kamera zuhören, die hinsehen können.
Wie haben Sie die Unterwasserszenen gedreht?
Wir hatten kein Geld für große Tanks, darum haben wir in leichter Zeitlupe auf einer vernebelten Bühne gefilmt. Alle schwimmenden Objekte hingen an Drähten, die Luftblasen sind hinterher digital dazugekommen. Nur das Badezimmer haben wir tatsächlich unter Wasser gedreht.
War die Szene nicht so teuer?
Wir konnten ein Set von meiner Serie "The Strain" nutzen, damit war die Sache bezahlbar. (lacht)