Was haben "Spiel mir das Lied vom Tod", "Moderne Zeiten" und "The Big Lebowski" gemeinsam? Außer, dass sie anerkannte Meisterwerke sind? Richtig, sie waren für keinen einzigen Oscar nominiert.

Andere Frage: Was haben "Fifty Shades of Grey", "Norbit" und "Suicide Squad" gemeinsam? Man ahnt es, sie waren für den wichtigsten Filmpreis der Welt vorgeschlagen. Diese fragwürdigen Filmchen wurden vielleicht nicht in der Königskategorie "Bester Film" nominiert, aber wenn üble Machwerke immerhin einen guten Song oder ein gelungenes Make-Up vorzuweisen haben, kann die Oscar-Academy das durchaus vorurteilsfrei honorieren. Warum auch nicht, die Schminkkünstler können ja meist am wenigstens für vergurkte Filme.

Ein Überblick über misslungene Filme, die nicht nur Goldene Himbeeren für den schlechtesten Film geerntet haben, sondern auch Oscar-Nominierungen.

Fifty Shades of Grey

Die Nippelklemmer-Romanze hat ja ihre Fans, nur nicht unter den Filmkritikern. Auch wenn der Film immerhin besser ist als das haarsträubende Buch. Trotzdem gab es einen Oscar-Vorschlag für den besten Song. Nicht für den größeren Hit "Love Me Like You Do" von Ellie Golding, sondern für "Earn it" von The Weeknd

Norbit

Eddie Murphy auf dem Tiefpunkt seiner Karriere. Über diesen Schwachsinn mit dem abgehalfterten Komiker in drei Rollen können sich höchstens Hardcore-Fans freuen und Menschen, die Männer in Frauenkleidern grundsätzlich lustig finden. Ach ja, und die Make-Up-Abteilung kann sich über eine Oscar-Nominierung freuen.

Suicide Squad

Nach den mäßig erfolgreichen, düster-grüblerischen Superman-Filmen aus dem Hause Warner sollte "Suicide Squad" 2016 alles anders machen. Doch herauskam Möchtegernkult mit Pseudopunk-Attitüde, auf humorig gebügelt, mit endloser Heldeneinführung und Geplapper. Immerhin eine Oscar-Nominierung für's Make-Up fiel ab.

Harlem Nights

Heute so gut wie vergessen, erntete Eddie Murphys erste und einzige Regiearbeit über das Gangsterleben im Harlem der 1930er-Jahre bei seinem Erscheinen im Jahr 1989 nur Hohn und Spott. Und eine Oscar-Nominierung für die Kostüme.

Klick

Nur ein Film mit Adam Sandler war je für einen Oscar nominiert. Und es war nicht Paul Thomas Andersons Meisterwerk "Punch Drunk Love", sondern dieser moralinsaure Klamauk über eine magische Fernbedienung. Die Nominierung gab's mal wieder für's Make-Up.

Mary Shelley's Frankenstein

Nicht nur Robert DeNiro, der ganze Film ist ein bizarres Monstrum. Die Werkgetreue, aber peinlich pompöse und kunstgewerbliche Adaption von und mit Kenneth Branagh konnte wenigstens mit ihrem Make-Up die Academy überzeugen.

Patch Adams

Lachen ist die beste Medizin! Doch für seine unorthodoxe Heiterkeitstherapie wird Doktor Adams (Robin Williams) von Kollegen angefeindet... Schnief: ein echter Tränendrücker, der auf der wahren Lebensgeschichte des Lachtherapeuthen Hunter Adams basiert aber zu dick aufträgt. Dennoch gab es eine Nominierung für die beste Filmmusik

Jackass: Bad Grandpa

Zu dem ersten Jackass-Film mit durchgehender "Handlung" - der teilweise mit versteckter Kamera gefilmte Roadtrip eines Lustgreises - fallen einem vielleicht Begriffe wie ekelhaft, geschmacklos und zynisch ein, aber nicht das Wort Oscar. Dennoch: Für die Verwandlung von Jackass-Master"mind" Johnny Knoxville in einen alten Sack gab es eine Nominierung für die Make-Up-Abteilung.