Die einen können davon nicht genug bekommen, die anderen graust's - zwei Redakteure über die Royal Wedding im Fernsehen:
PRO
Die Menschheit vereint
Das Beste am Fernsehen ist, dass es Menschen zusammenbringt. Durchs Netz surft jeder allein. TV dagegen schafft Gemeinschaft, sei es mit der Liebsten beim kuscheligen Filmabend, sei es mit Tausenden Fans auf der Public-Viewing-Meile. Manchmal lässt Fernsehen sogar die Menschheit zusammenrücken. Ich denke an die Mondlandung vor über vierzig Jahren, aber auch an die schrecklichen TV-Bilder, die am 11.9.2001 Milliarden Menschen in Entsetzen vereinten. Jetzt steht wieder so ein Ereignis an, doch diesmal vereint es die Menschheit in Freude, Rührung und vielleicht auch Kopfschütteln vor den Bildschirmen. Das Gefühl, daran teilzuhaben, ist toll. Selbst dann, wenn einem die Lustbarkeiten des Adels eigentlich total schnurz sind.
Christian Holst
CONTRA
Es ist ein Adelsprivileg, exzessiv zu sein und in riesigen Schlössern ausschweifende Feste zu feiern. Auf der anderen Seite zählt zu den alten Tugenden von uns Bürgerlichen die Selbstbeherrschung, das Maßhalten. Letzteres scheint bei der Royal-Hochzeit völlig abhanden gekommen zu sein. Aus 2 Stunden Zufahrt auf und Gang durch die Kirche werden märchenhafte 6 bis 9 Stunden Fernsehen! Vier große deutsche Sender mit 80 Millionen potenziellen Zuschauern
klinken sich am hellichten Werktag gleichzeitig aus und boykottieren die Wirklichkeit zugunsten eines Londoner Karnevalsumzugs. Legitimation: Die Menschen mit der Monarchie im Herzen können nicht genug davon bekommen, also geben wir's ihnen. Churchill meinte über unsere Schwierigkeiten im Umgang mit dem rechten Maß: "Entweder hast du die Deutschen an der Gurgel, oder sie liegen dir zu Füßen."
Andreas Rolf
PRO
Die Menschheit vereint
Das Beste am Fernsehen ist, dass es Menschen zusammenbringt. Durchs Netz surft jeder allein. TV dagegen schafft Gemeinschaft, sei es mit der Liebsten beim kuscheligen Filmabend, sei es mit Tausenden Fans auf der Public-Viewing-Meile. Manchmal lässt Fernsehen sogar die Menschheit zusammenrücken. Ich denke an die Mondlandung vor über vierzig Jahren, aber auch an die schrecklichen TV-Bilder, die am 11.9.2001 Milliarden Menschen in Entsetzen vereinten. Jetzt steht wieder so ein Ereignis an, doch diesmal vereint es die Menschheit in Freude, Rührung und vielleicht auch Kopfschütteln vor den Bildschirmen. Das Gefühl, daran teilzuhaben, ist toll. Selbst dann, wenn einem die Lustbarkeiten des Adels eigentlich total schnurz sind.
Christian Holst
CONTRA
Es ist ein Adelsprivileg, exzessiv zu sein und in riesigen Schlössern ausschweifende Feste zu feiern. Auf der anderen Seite zählt zu den alten Tugenden von uns Bürgerlichen die Selbstbeherrschung, das Maßhalten. Letzteres scheint bei der Royal-Hochzeit völlig abhanden gekommen zu sein. Aus 2 Stunden Zufahrt auf und Gang durch die Kirche werden märchenhafte 6 bis 9 Stunden Fernsehen! Vier große deutsche Sender mit 80 Millionen potenziellen Zuschauern
klinken sich am hellichten Werktag gleichzeitig aus und boykottieren die Wirklichkeit zugunsten eines Londoner Karnevalsumzugs. Legitimation: Die Menschen mit der Monarchie im Herzen können nicht genug davon bekommen, also geben wir's ihnen. Churchill meinte über unsere Schwierigkeiten im Umgang mit dem rechten Maß: "Entweder hast du die Deutschen an der Gurgel, oder sie liegen dir zu Füßen."
Andreas Rolf