Der 29. April ist nicht nur für das Brautpaar Kate und William ein besonderer Tag. Auch die Korrespondenten der deutschen Sender stellen sich auf das Großereignis ein. Bei Annette Dittert, Leiterin des ARD-Studios London, klingelt der Wecker schon gegen drei Uhr morgens, ihre ZDF-Kollegin Susanne Gelhard gönnt sich eine Stunde mehr. Um sechs Uhr ist die City dicht, dann müssen Moderatoren, Kameraleute und Reporter auf ihren Positionen sein.
Die ARD hat ein gläsernes Studio vor dem Buckingham Palace aufgebaut. Barbara Schöneberger mischt sich als Reporterin unter das Volk. Beim ZDF moderiert Karen Webb von einem Platz an der Paradestrecke und Norbert Lehmann vom Canada Gate gegenüber dem Buckingham Palace.
Beide Sender sind mit einem Kernteam von jeweils rund 15 Mitarbeitern vor Ort. Insgesamt werden rund 8000 TV- und Radiojournalisten erwartet. Das stärkste Kontingent stellt die BBC mit 850 Personen. Sämtliche britische Adelsexperten sind seit Wochen ausgebucht. "Amerikanische und japanische TV-Stationen haben Unsummen gezahlt, um sie am Tag der Hochzeit exklusiv zu befragen", sagt Annette Dittert. Noch nie stand ein Ereignis so sehr im Fokus des Fernsehens. Experten rechnen mit 2,4 Milliarden Zuschauern weltweit - ein neuer Einschaltrekord und mehr als dreimal so viel wie bei der Hochzeit von Charles und Di.
Anders als 1981 wird heute getwittert und gebloggt, jagen News via Facebook und SMS um den Globus. Trotzdem gilt: "Das wichtigste Medium ist an diesem Tag eindeutig das Fernsehen mit seiner Live-Übertragung", so die Medienwissenschaftlerin Joan Kristin Bleicher von der Universität Hamburg.
Darauf setzten am 29. April auch die Öffentlich-Rechtlichen. ARD und ZDF berichten jeweils von 9 bis 15 Uhr live aus London. Das Seltsame daran: Man wird auf beiden Sendern weitgehend die gleichen Bilder sehen, denn beide Anstalten beziehen ihre Signale vom britischen Fernsehen.
Hätte es da nicht gereicht, wenn einer der beiden Öffentlich-Rechtlichen das Spektakel überträgt? "Ja, absolut", sagt Uwe Kammann, Direktor des renommierten Grimme-Instituts für Medienforschung. "Wobei eine journalistisch pointierte Einordnung natürlich in beiden Systemen Platz hätte. Aber das ist etwas anderes als ausufernde Hofberichterstattung."
ARD-Chefredakteur Thomas Baumann sieht das anders. Er setzt auf die Kompetenz seines Kommentators und Blaublut-Spezialisten Rolf Seelmann-Eggebert. Auch das ZDF will bei wichtigen Ereignissen seine Zuschauer weiterhin eigenständig informieren. Wetten, dass beim Deutschlandbesuch von Papst Benedikt XVI. im September das Gerangel zwischen ARD und ZDF weitergeht?
Das Royals-Fieber hat auch die Privaten infiziert.
RTL lässt 15 eigene Kameras an der Wegstrecke aufstellen und ein Open-Air-Studio einrichten. Ross Antony mischt sich als Reporter unters Jubelvolk, Bruce Darnell ist für die Tränen zuständig. "ARD und ZDF richten sich an Adelsinteressierte, wir eher an die Generation, für die eine Kate Middleton Stilikone und Popstar ist", sagt RTL-Sprecherin Heike Schultz.
Nicht ganz so üppig fällt der Hochzeitspudding aus, den Sat.1 anrührt. Drei Reporterteams berichten aus London, "Experten" kommentieren im Berliner Studio Bilder des britischen Fernsehens. Bleibt die Frage: Fällt das deutsche Fernsehen vor der britischen Monarchie auf die Knie?
Die ARD hat ein gläsernes Studio vor dem Buckingham Palace aufgebaut. Barbara Schöneberger mischt sich als Reporterin unter das Volk. Beim ZDF moderiert Karen Webb von einem Platz an der Paradestrecke und Norbert Lehmann vom Canada Gate gegenüber dem Buckingham Palace.
Beide Sender sind mit einem Kernteam von jeweils rund 15 Mitarbeitern vor Ort. Insgesamt werden rund 8000 TV- und Radiojournalisten erwartet. Das stärkste Kontingent stellt die BBC mit 850 Personen. Sämtliche britische Adelsexperten sind seit Wochen ausgebucht. "Amerikanische und japanische TV-Stationen haben Unsummen gezahlt, um sie am Tag der Hochzeit exklusiv zu befragen", sagt Annette Dittert. Noch nie stand ein Ereignis so sehr im Fokus des Fernsehens. Experten rechnen mit 2,4 Milliarden Zuschauern weltweit - ein neuer Einschaltrekord und mehr als dreimal so viel wie bei der Hochzeit von Charles und Di.
Anders als 1981 wird heute getwittert und gebloggt, jagen News via Facebook und SMS um den Globus. Trotzdem gilt: "Das wichtigste Medium ist an diesem Tag eindeutig das Fernsehen mit seiner Live-Übertragung", so die Medienwissenschaftlerin Joan Kristin Bleicher von der Universität Hamburg.
Darauf setzten am 29. April auch die Öffentlich-Rechtlichen. ARD und ZDF berichten jeweils von 9 bis 15 Uhr live aus London. Das Seltsame daran: Man wird auf beiden Sendern weitgehend die gleichen Bilder sehen, denn beide Anstalten beziehen ihre Signale vom britischen Fernsehen.
Hätte es da nicht gereicht, wenn einer der beiden Öffentlich-Rechtlichen das Spektakel überträgt? "Ja, absolut", sagt Uwe Kammann, Direktor des renommierten Grimme-Instituts für Medienforschung. "Wobei eine journalistisch pointierte Einordnung natürlich in beiden Systemen Platz hätte. Aber das ist etwas anderes als ausufernde Hofberichterstattung."
ARD-Chefredakteur Thomas Baumann sieht das anders. Er setzt auf die Kompetenz seines Kommentators und Blaublut-Spezialisten Rolf Seelmann-Eggebert. Auch das ZDF will bei wichtigen Ereignissen seine Zuschauer weiterhin eigenständig informieren. Wetten, dass beim Deutschlandbesuch von Papst Benedikt XVI. im September das Gerangel zwischen ARD und ZDF weitergeht?
Das Royals-Fieber hat auch die Privaten infiziert.
RTL lässt 15 eigene Kameras an der Wegstrecke aufstellen und ein Open-Air-Studio einrichten. Ross Antony mischt sich als Reporter unters Jubelvolk, Bruce Darnell ist für die Tränen zuständig. "ARD und ZDF richten sich an Adelsinteressierte, wir eher an die Generation, für die eine Kate Middleton Stilikone und Popstar ist", sagt RTL-Sprecherin Heike Schultz.
Nicht ganz so üppig fällt der Hochzeitspudding aus, den Sat.1 anrührt. Drei Reporterteams berichten aus London, "Experten" kommentieren im Berliner Studio Bilder des britischen Fernsehens. Bleibt die Frage: Fällt das deutsche Fernsehen vor der britischen Monarchie auf die Knie?