Alexander Adolph (geb. 1965) schreibt seit Mitte der 90er Jahre Drehbücher für TV- und Kinofilme. Für die Folge "Eine Landpartie" der von ihm entwickelten Reihe "Unter Verdacht" erhielt er 2003 den Deutschen Fernsehpreis.
Für seine Dokumentation "Die Hochstapler" übernahm Adolph erstmals auch die Regie. Seine Tragikomödie "So glücklich war ich noch nie" (arte, 7.5., 20.15 Uhr), die Adolph ebenfalls selbst inszenierte, ist in diesem Jahr für den Deutschen Filmpreis nominiert.
TV SPIELFILM: Warum finden Drehbuchautoren in der Öffentlichkeit so wenig Beachtung?
ALEXANDER ADOLPH: Es gibt so einen Renaissance-Gedanken, dass ein Film einen Urheber hat. Und dafür nimmt man gern den Regisseur. Dieses Gefühl nicht beachtet zu werden, teile ich aber nur bedingt. Teilweise begeben sich die Kollegen da auch in diese Rolle. Man kann etwas dagegen tun, man kann Stolz auf seinen Berufsstand auch ausstrahlen.
TV SPIELFILM: Oder dazu übergehen selbst inszenieren, so wie Sie?
ALEXANDER ADOLPH: Ja. Aber ich bin auch als Autor seit 12 Jahren dabei und glaube mich auch in dieser Funktion bemerkbar gemacht zu haben. Und habe das auch mit einem gewissen Stolz immer getan. Mein Problem war eher, dass viele Dinge, die geschrieben hatte, nicht so inszeniert worden waren, dass ich damit glücklich war.
TV SPIELFILM: Um welche Elemente müssen Sie bei Drehbüchern am meisten kämpfen?
ALEXANDER ADOLPH: Man muss immer um alles kämpfen. Es ist letztlich eine Frage des gemeinsamen Wollens. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass man, wenn man etwas wirklich will, dann auch Mitkämpfer unter den Redakteuren findet. Beispiel ist etwa der Tatort: Der oide Depp. Mit Schwarz-weiß- und Traum-Sequenzen. Das ist gegen jede Regel. Wenn die Redakteurin und der Produzent nicht gesagt hätten: Das machen wir jetzt, dann wäre das nichts geworden.
Das andere Beispiel: Beim Kleinen Fernsehspiel sind Leute, die bereit sind, andere Wege zu gehen und radikale Dinge zu tun. Und diese auch so zu machen, dass sie bei vielen Leuten für eine gewisse Verblüffung sorgen. Das scheint denen auch Spaß zu machen. Man muss Leute finden, die den Weg mitgehen wollen.
TV SPIELFILM: Haben sich die Bedingungen in den vergangenen zehn Jahren verbessert oder verschlechtert?
ALEXANDER ADOLPH: Es war immer schwierig. Im Moment werden aber einfach weniger Filme gemacht. Insofern ist es schwieriger. Es ist aber immer gleich schwer, etwas Neues zu machen, etwas Neues durchzusetzen. Aber es ist nicht schwerer geworden.
TV SPIELFILM: Ist das Fernsehen besser oder schlechter als früher?
ALEXANDER ADOLPH: Wahnsinnig schwer zu beurteilen. Wir haben heute andere Sehgewohnheiten. Wenn heute Filme in 15 Tage inszeniert werden müssen, dann haben sie wieder Situationen wie beim ganz einfachen Fernsehspiel wie in den 60er Jahren. Das ganz, ganz einfache Studio-Fernsehspiel. Es gibt natürlich auch immer mehr Schrottformate. Man kann heute mit einem Non-Fiction-Programm mehr Zuschauer gewinnen, als mit einem fiktionalen.
Für seine Dokumentation "Die Hochstapler" übernahm Adolph erstmals auch die Regie. Seine Tragikomödie "So glücklich war ich noch nie" (arte, 7.5., 20.15 Uhr), die Adolph ebenfalls selbst inszenierte, ist in diesem Jahr für den Deutschen Filmpreis nominiert.
TV SPIELFILM: Warum finden Drehbuchautoren in der Öffentlichkeit so wenig Beachtung?
ALEXANDER ADOLPH: Es gibt so einen Renaissance-Gedanken, dass ein Film einen Urheber hat. Und dafür nimmt man gern den Regisseur. Dieses Gefühl nicht beachtet zu werden, teile ich aber nur bedingt. Teilweise begeben sich die Kollegen da auch in diese Rolle. Man kann etwas dagegen tun, man kann Stolz auf seinen Berufsstand auch ausstrahlen.
TV SPIELFILM: Oder dazu übergehen selbst inszenieren, so wie Sie?
ALEXANDER ADOLPH: Ja. Aber ich bin auch als Autor seit 12 Jahren dabei und glaube mich auch in dieser Funktion bemerkbar gemacht zu haben. Und habe das auch mit einem gewissen Stolz immer getan. Mein Problem war eher, dass viele Dinge, die geschrieben hatte, nicht so inszeniert worden waren, dass ich damit glücklich war.
TV SPIELFILM: Um welche Elemente müssen Sie bei Drehbüchern am meisten kämpfen?
ALEXANDER ADOLPH: Man muss immer um alles kämpfen. Es ist letztlich eine Frage des gemeinsamen Wollens. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass man, wenn man etwas wirklich will, dann auch Mitkämpfer unter den Redakteuren findet. Beispiel ist etwa der Tatort: Der oide Depp. Mit Schwarz-weiß- und Traum-Sequenzen. Das ist gegen jede Regel. Wenn die Redakteurin und der Produzent nicht gesagt hätten: Das machen wir jetzt, dann wäre das nichts geworden.
Das andere Beispiel: Beim Kleinen Fernsehspiel sind Leute, die bereit sind, andere Wege zu gehen und radikale Dinge zu tun. Und diese auch so zu machen, dass sie bei vielen Leuten für eine gewisse Verblüffung sorgen. Das scheint denen auch Spaß zu machen. Man muss Leute finden, die den Weg mitgehen wollen.
TV SPIELFILM: Haben sich die Bedingungen in den vergangenen zehn Jahren verbessert oder verschlechtert?
ALEXANDER ADOLPH: Es war immer schwierig. Im Moment werden aber einfach weniger Filme gemacht. Insofern ist es schwieriger. Es ist aber immer gleich schwer, etwas Neues zu machen, etwas Neues durchzusetzen. Aber es ist nicht schwerer geworden.
TV SPIELFILM: Ist das Fernsehen besser oder schlechter als früher?
ALEXANDER ADOLPH: Wahnsinnig schwer zu beurteilen. Wir haben heute andere Sehgewohnheiten. Wenn heute Filme in 15 Tage inszeniert werden müssen, dann haben sie wieder Situationen wie beim ganz einfachen Fernsehspiel wie in den 60er Jahren. Das ganz, ganz einfache Studio-Fernsehspiel. Es gibt natürlich auch immer mehr Schrottformate. Man kann heute mit einem Non-Fiction-Programm mehr Zuschauer gewinnen, als mit einem fiktionalen.
So glücklich war ich noch nie, Arte, 7.5., 20.15 Uhr