Was könnte unheimlicher sein als Filme über Geister, Dämonen und sprechende Puppen: Genau, Filme über reale Geister, Dämonen und sprechende Puppen. Um man es glauben will oder nicht, viele Horrorfilme basieren auf realen Fällen. Mal stecken gut dokumentierte (scheinbare) Spukfälle dahinter (Amityville, Enfield), manchmal moderne Legenden und manchmal lassen sich die Filmemacher nur lose von realen Schrecken inspirieren.

Veronica - Spiel mit dem Teufel (2017)

Der spanische Film wurde 2018 über Mundpropaganda zu einem Netflix-Phänomen, von manchen Usern zum "schlimmsten Horrorfilm aller Zeiten" geadelt. Die Geschichte um eine schief gelaufene Seance basiert auf einer wahren Geschichte von 1991. Ein 18-jähriges Mädchen litt nach einer Runde Gläserrücken an Halluzination und bellte seine Geschwister an. Im Haus wurden Türen wie von Geisterhand zugeschlagen. Auch die Polizei wurde angeblich Zeuge paranormaler Vorkomnisse.

The Conjuring 2 (2016)

Der Enfield-Poltergeist ist gerade schwer en vogue. Neben dem britischen Mehrteiler "The Enfield Haunting" (2015) basiert auch der zweite Teil der Reihe um das Geisterjägerehepaar Ed und Lorraine Warren auf dem wahren Fall von 1977. In London soll eine Familie mit vier Kindern von einem Poltergeist heimgesucht worden sein. Polizei, Presse und Parapsychologen dokumentierten vor Ort mysteriöse Geschehnisse, Skeptiker beurteilen die Vorfälle als Schabernack, den zwei Mädchen inszenierten.

Annabelle (2014)

Der heimliche Star im ersten Teil der "Conjuring" Reihe (2013) ist die besessene Puppe Annabelle, die ein Jahr später ihren eigenen Film bekam. Das historische Vorbild ist eine gleichnamige Puppe, die sich 1970 im Haus einer Krankenschwesterschülerin von selbst bewegt haben und versucht haben soll, den Freund ihrer Besitzerin zu erwürgen. Heute ruht Annabelle im Museum der umstrittenen Dämonenjäger Ed und Lorraine Warren, die den Fall bekannt machten (oder erfanden). 2017 erschien der bessere zweite Teil.

Chucky - Die Mörderpuppe (1988)

Vor "Annabelle" gab es "Chucky" und vor der Puppe Annabelle gab es Robert the Doll. Um die Puppe, im Gegensatz zu Chucky mit einem Matrosenanzug ausstaffiert, ranken sich wilde Legenden. Der kleine Robert Eugene Otto bekam sie angeblich 1906 in Key West von einem gefeuerten karibischen Dienstmädchen geschenkt - mit einem Fluch beladen. Die Puppe soll mit dem Jungen gesprochen haben und sich von selber bewegen - auch heute, noch im Museum in Key West. Anders als Chucky hat sie jedoch niemanden umgebracht...

Amityville Horror (1979)

Neben Enfield der berühmteste Spukvorfall des 20. Jahrhunderts: 1975 (schon wieder die 70er-Jahre) zog die Familie Lutz in ein Haus in Amityville im Staate New York, in dem ein Jahr zuvor ein junger Mann seine gesamte Familie ermordete. Bald nahmen die Lutzens im Haus beunruhigende Vorfälle, Geräusche und seltsame Gerüche wahr. Nach einem Monat floh die Familie und schrieb 1977 ein Buch über ihre Erlebnisse. Später behauptete der Anwalt des Mörders, sich mit der Familie Lutz die Geschichte ausgedacht zu haben.

Der Exorzist (1973)

Alle Filme über Exorzismen basieren mehr oder weniger auf wahren Begebenheiten, schließlich gab und gibt es die Austreibung von Dämonen in fast allen Kulturen und Religionen. Konkretes Vorbild für den Horrorhit von 1971 soll der Fall eines kleinen amerikanischen Jungen gewesen sein, dem 1949 katholische Priester erfolgreich den Teufel austrieben.

A Nightmare on Elm Street (1984)

Regisseur Wes Craven stieß Anfang der 80er-Jahre auf eine Reihe von Zeitungsartikeln, die ihn nicht mehr losließen: Es ging um junge, eigentlich kerngesunde Männer, die plötzlich im Schlaf starben. Die Ärzte waren ratlos. Betroffen waren Männer aus der ethnischen Gruppe der Hmong, die aus Laos in die USA geflüchtet waren. Verbreitet in der Kultur der Hmong ist der Glaube an den Alptraum-Dämonen Dab Tsog, der Menschen im Schlaf töten kann, genau wie Freddy Krüger im Film...

Die Mothman Prophezeihungen (2002)

Im November 1966 sah ein Pärchen in dem US-Städtchen Point Pleasant ein zwei Meter großes, geflügeltes Wesen mit roten Augen. Nachdem die Lokalpresse darüber berichtete, häuften sich in der Gegend Sichtungen des Mottenmanns. Der Mystery-Thriller mit Richard Gere, sehr frei nach dem Buch des Ufologen John Keel, macht aus dem Mothman einen Todesboten. Nach dem Kinostart wurde die Monstermotte plötzlich wieder öfter gesichtet...