Sex und Drogen, Gewalt und nackte Teenager: Neben den D-Movies, den besten deutschen Filmen aller Zeiten, würdigt Tele 5 in einer neuen Reihe die umstrittensten Filme aller Zeiten.
Vom 24. April bis zum 17. Juni zeigt der Münchner Sender, der sich immer mehr als der deutsche Spielfilmsender entpuppt, zwölf Filme, die nicht nur zur Zeit ihrer Entstehung für Diskussionen und Verbotswünsche sorgte.
Als Paten der Reihe konnte Tele5 den idealen Mann verpflichten: Oskar Roehler. Der 59-jährige Regisseur und Buchautor provoziert nicht nur mit seinen Filmen ("Agnes und seine Brüder", "Tod den Hippies!! Es lebe der Punk") und Büchern ("Mein Leben als Affenarsch", "Selbstverfickung") sondern auch mit politisch unkorrekten Aussagen. Skandalpotential hat auch sein nächster Film "Herrliche Zeiten" (im Kino ab 3. Mai) über eine groteske Herr-Knecht-Beziehung. Vor jedem Film der "Skandalfilm"-Reihe führt Roehler in einem fünfminütigen Video in die skandalträchtige Thematik ein.
PS: Oskar Roehler ist auch mit einem eigenen Film dabei, mit dem auch innerhalb von TV Spielfilm heftig umstrittenen "Jud Süß - Film ohne Gewissen".
Mehr zu den Skandalfilmen gibt es direkt bei Tele 5.
Vom 24. April bis zum 17. Juni zeigt der Münchner Sender, der sich immer mehr als der deutsche Spielfilmsender entpuppt, zwölf Filme, die nicht nur zur Zeit ihrer Entstehung für Diskussionen und Verbotswünsche sorgte.
Als Paten der Reihe konnte Tele5 den idealen Mann verpflichten: Oskar Roehler. Der 59-jährige Regisseur und Buchautor provoziert nicht nur mit seinen Filmen ("Agnes und seine Brüder", "Tod den Hippies!! Es lebe der Punk") und Büchern ("Mein Leben als Affenarsch", "Selbstverfickung") sondern auch mit politisch unkorrekten Aussagen. Skandalpotential hat auch sein nächster Film "Herrliche Zeiten" (im Kino ab 3. Mai) über eine groteske Herr-Knecht-Beziehung. Vor jedem Film der "Skandalfilm"-Reihe führt Roehler in einem fünfminütigen Video in die skandalträchtige Thematik ein.
PS: Oskar Roehler ist auch mit einem eigenen Film dabei, mit dem auch innerhalb von TV Spielfilm heftig umstrittenen "Jud Süß - Film ohne Gewissen".
Mehr zu den Skandalfilmen gibt es direkt bei Tele 5.
Reservoir Dogs (24. April, 22.25 Uhr)
Schon Quentin Tarantinos Debüt beeindruckt mit besonderer Härte, berüchtigt ist vor allem die Ohrabschneider-Szene... Sechs Typen, die einander nur unter ihren Decknamen kennen, wollen einen Juwelier ausrauben. Doch der Überfall misslingt: Mr. Brown (Quentin Tarantino) wird erschossen, Mr. White (Harvey Keitel) und der verletzte Mr. Orange (Tim Roth) schaffen es zum Treffpunkt, einer verlassenen Lagerhalle. Nach und nach treffen die Überlebenden ein, und bald verdächtigt jeder jeden, ein Verräter zu sein... Harvey Keitel war von dem Projekt des unbekannten Tarantino so angetan, dass er einen Dreh auf kinoüblichem 35-mm-Material ermöglichte. Die Folgen - von "Pulp Fiction" bis "Inglourious Basterds" - sind bekannt.
Natural Born Killers (1. Mai, 0.10)
Mickey (Woody Harrelson) und Mallory (Juliette Lewis) sind böse, haben zu viel ferngesehen, sind seit drei Wochen auf Droge unterwegs und haben 52 Leute umgelegt. Und doch haben sie Fans im ganzen Land. Darunter quotengeile Medientypen wie TV-Reporter Gayle (Robert Downey Jr.)... Oliver Stones Mix aus Sitcom, Actionthriller und Reality-TV löste eine hitzige Debatte aus: Ist das Gewaltepos ein perverses Machwerk oder eine brillante Extremsatire? Quentin Tarantino, der die Story schrieb, zog zunächst seinen Namen zurück. Oskar Roehler kündigt den Film um 0.10 Uhr an.
Irreversibel (8. Mai, 23.50)
Regieprovokateur Gaspar Noé ("Enter the Void") beginnt mit unfasslicher Gewalt in einem Pariser Sadomaso-Club, springt dann rückwärts zu einer quälenden, schier endlosen Vergewaltigung, die zuvor stattgefunden hat. Die verdrehte Geschichte spult immer weiter dem Anfang entgegen - ehe sie uns in ein lichtes Idyll entlässt... Monica Bellucci und Vincent Cassel tragen mit dazu bei, diese Grenzüberschreitung mit dem Etikett "Kunst" zu versehen. Im Kino verließ das Publikum dennoch reihenweise den Saal. Eine kalkulierte Extremprovokation, die man jedenfalls nie wieder vergessen kann.
Requiem for a Dream (15. Mai, 22.30)
Sara Goldfarb (Ellen Burstyn) lebt einsam in ihrer verwahrlosten Wohnung und verbringt ihre Tage vor dem Fernseher. In dem Irrglauben, sie würde bald in einer TV-Show auftreten, will sie sich mit Diätpillen schlank hungern. Sohn Harry (Jared Leto) merkt nichts vom dramatischen Zustand seiner Mutter - er ist selbst schwer heroinabhängig und mit Freundin Marion und Kumpel Tyrone ständig auf der Suche nach dem nächsten Trip... Nach dem gleichnamigen Roman von Hubert Selby ("Letzte Ausfahrt Brooklyn") treibt Darren Aronofsky seine Schauspieler in die schlimmsten Abgründe der Sucht und entlockt ihnen herausragende Leistungen. Die Bilder sind unglaublich drastisch und lösen zusammen mit der Musik einen unheimlichen Sog aus. Wahrlich eine Totenmesse für den Traum.
Augen der Angst (20. Mai, 20.15)
Kameramann Mark (Karlheinz Böhm) litt als Kind unter den Psychoexperimenten des Vaters. Nun killt er Frauen mit dem angespitzten Bein seines Stativs und filmt ihre Todesangst. Nur der Nachbarin Helen vertraut er sich an... "Sissi"-Star Böhm als Psychopath - das war zu viel fürs Publikum: Der "Skandalfilm" versetzte seiner Karriere einen herben Schlag.
Jud Süß - Film ohne Gewissen (20. Mai, 22.10)
Berlin, 1938: Propagandaminister Joseph Goebbels (Moritz Bleibtreu) trägt dem Schauspieler Ferdinand Marian (Tobias Moretti) an, die Titelrolle im Propagandafilm "Jud Süß" zu spielen - ein Nein ist nicht drin. Danach ist Marian abgestempelt und erhält nach dem Krieg Berufsverbot... Eine beklemmende, brillant gespielte Studie von Oskar Roehler über die Verführbarkeit des Einzelnen in einer diktatorischen Gesellschaft.
Die blaue Lagune (27. Mai, 20.15)
Nach einem Schiffbruch stranden Richard und seine Cousine Emeline auf einer unbewohnten Südseeinsel. Jahre später sind aus den Kindern pubertierende Teenager geworden, denen Gott Eros seine Flausen in den Kopf setzt. Schon 1948 wurde die Romanvorlage von Henry DeVere Stacpool verfilmt, damals mit der jungen Jean Simmons in der Hauptrolle. Doch was im Großbritannien der späten 1940er-Jahren verpönt war, das wollte "Grease"-Regisseur Kleiser in seinem Film umso deutlicher darstellen - die erotische Beziehung zweier Heranwachsender auf einer einsamen Insel. "Damals konnte man den sexuellen Reifeprozess der beiden Kinder natürlich noch nicht auf der Leinwand zeigen".
Das große Fressen (3. Juni, 22.10)
Lastwagen karren ganze Schweineköpfe, Rehe und Geflügel in eine Villa: Vier Freunde (darunter Michel Piccoli und Marcello Mas-troianni) wollen hier fressen und huren bis zum Tod. Drei der vier gebuchten Damen winken angewidert ab. Nur die dralle Andréa (Andréa Ferreol) macht mit. Ferreris Abrechnung mit der maßlosen Konsumgesellschaft entfachte damals einen Riesenskandal.
Das Wiegenlied vom Totschlag (10.Juni, 22.10)
Als ein Goldtransport von Indianern überfallen wird, überleben nur der Rekrut Honus Gant (Peter Strauss) und die junge Cresta (Candice Bergen). Gemeinsam versuchen sie, sich zum nächsten Militärposten durchzuschlagen. Obwohl Honus verletzt wird, hilft die Kavallerie ihnen nicht, denn die ist nur an rascher Vergeltung interessiert... Der Film stützt sich auf ein reales Ereignis: 1864 metzelte die Kavallerie in Colorado 500 friedliche Indianer nieder. Regisseur Nelson verteidigte den damals als "härtester Film aller Zeiten" bezeichneten Western als Kommentar zum Vietnamkrieg.
Wenn der Postmann zweimal klingelt (17. Juni, 20.15)
Amerika, zur Zeit der Depression. Gaststättenbesitzer Nick gibt Herumtreiber Frank (Jack Nicholson) einen Job. Der beginnt eine hitzige Affäre mit Nicks Frau Cora (Jessica Lange). Als das Pärchen beschließt, den lästigen Gatten zu beseitigen, nimmt die Tragödie ihren Lauf... Damals aufgrund der schwülen Erotikszenen als Sexreißer beworben, interessiert heute eher die atmosphärische Schilderung der Depressionsära. Der berühmte Quickie auf dem Küchentisch sorgte 1981 für einen Skandal: Angeblich war die Sexszene nicht bloß gespielt!
Der letzte Tango in Paris (17. Juni, 22.10)
Bei einer Wohnungsbesichtigung in Paris trifft der reife Amerikaner Paul (Marlon Brando) die junge Jeanne (Maria Schneider). Sie fallen umgehend übereinander her und treffen sich fortan zum puren Sex - in einem Appartement, das so leer ist wie beider Gefühlswelt... 1973 brach Bernardo Bertoluccis Kassenschlager alle Tabus, die für "seriöse" Kinofilme diesseits der Pornografiegrenze galten.
Idioten (17. Juni, 0.10)
"Darf man das?", fragt sich Karen (Bodil Jørgensen), als sie die Wohngemeinschaft der "Idioten" kennenlernt. Angeführt von Stoffer (Jens Albinus) tun deren Bewohner so, als seien sie debil. Mit lärmigen Aktionen und Gruppensex schocken die "Idioten" ihre spießigen Nachbarn. Oder steckt hinter der Lust am Provozieren am Ende auch nur bürgerliche Dekadenz? Enthemmter Dogma-Klassiker, der provoziert.