THE BIGGEST LOSER (Prosieben, Samstag, 20.15 Uhr)
Was gab es nicht für einen Gewese um diese Show! Adipöse werden vorgeführt! Oder gar zu Bulimikern gemacht! Am Ende war alles viel Getöse um rein gar nichts, denn die Zuschauer hat es in den letzten Wochen wenig interessiert, was aus den 14 Kandidaten im ungarischen Hunger- und Fitness-Camp wurde. Die vorletzte Folge - heute um 19.00 Uhr wurde noch eine die letzte Folge eingeschoben - haben gerade mal 1,22 Millionen aus der werberelevanten Zielgruppe eingeschaltet. Prosieben wird sich freuen, dass mit dem heutigen Finale der ganze Diäten-Spuk endlich vorbei ist.
Darum ging es: 14 Kandidaten mit schlimmem, zum Teil gesundheitsgefährdendem Übergewicht trafen sich, um in zwei Teams Sport zu treiben, gesunde Ernährung zu erlernen und sich gegenseitig zu mobben. Einmal die Woche ging es auf die Waage. Am Ende blieben drei Kandidaten über, die im Finale nach sechs Monaten gegeneinander antreten würden. Der beste Abnehmer bekommt 100.000 Euro.
Heute Abend also war es so weit: Fast alle Kandidaten trafen sich nach einem halben Jahr bei Kati Witt zur Final-Gala. Da der dramatisch aufgerüschte Gang auf die Waage natürlich keinen Abend füllt, erfragte die gute Freundin Kati etwaige Schicksalsschläge, moderierte gewünschte Liebeserklärungen und erläuterte, dass in einem gesunden, - ääh schlanken Körper immer auch ein gesunder Geist wohnt: Wie oft die Moderatorin "unglaubliche Leistung" oder "du kannst stolz auf dich sein" - wahlweise "ich/wir bin/sind stolz auf dich" - krähte, ich habe gegen 21.00 Uhr aufgehört zu zählen.
Katarina Witt verströmte dabei einen Charme, der mich an betonhart gestärkte Wäsche erinnert - und an diese Vereinsmeier, die man bei Jahresfeiern des örtlichen Turnvereins erträgt. Das lag nicht nur daran, dass das Publikum aus Freunden und Verwandten der Kandidaten bestand, man blieb also unter sich. Auch nicht daran, dass die Gala eine lieblose Aufzeichnung mit ungeschickten Schnitten war.
Heute Abend also war es so weit: Fast alle Kandidaten trafen sich nach einem halben Jahr bei Kati Witt zur Final-Gala. Da der dramatisch aufgerüschte Gang auf die Waage natürlich keinen Abend füllt, erfragte die gute Freundin Kati etwaige Schicksalsschläge, moderierte gewünschte Liebeserklärungen und erläuterte, dass in einem gesunden, - ääh schlanken Körper immer auch ein gesunder Geist wohnt: Wie oft die Moderatorin "unglaubliche Leistung" oder "du kannst stolz auf dich sein" - wahlweise "ich/wir bin/sind stolz auf dich" - krähte, ich habe gegen 21.00 Uhr aufgehört zu zählen.
Katarina Witt verströmte dabei einen Charme, der mich an betonhart gestärkte Wäsche erinnert - und an diese Vereinsmeier, die man bei Jahresfeiern des örtlichen Turnvereins erträgt. Das lag nicht nur daran, dass das Publikum aus Freunden und Verwandten der Kandidaten bestand, man blieb also unter sich. Auch nicht daran, dass die Gala eine lieblose Aufzeichnung mit ungeschickten Schnitten war.
Es lag daran, dass die Moderatorin die kurz abfertigte, die total versagt hatten: Kandidat Heiko zum Beispiel wurde bereits nach 14 Tagen aus dem Camp rausgeworfen. Und auch in den nächsten acht Monaten konnte er sich mit dem Programm wohl nicht recht anfreunden. Arg viel hatte er nicht abgespeckt, und ich glaube ihm angesehen zu haben, dass das Wiege-Tribunal für ihn ein wiederkehrender Alptraum sein musste. Er tat mir leid. Die zwei Kandidaten, die sich zum Finale gar nicht mehr einfanden, wussten wohl schon, warum. Nein, mit solchen Unbelehrbaren konnte Katarina Witt nicht jubeln, wie schön das Leben erst wird, wenn man schlanker ist, sich gesund ernährt, schicke Klamotten kaufen kann und selbstbewusst durchs Leben gehen darf.
Wirklich bizarr gestaltete sich dann das Finale, das die Finalisten Enrico, Falko und René, allesamt große Ehrgeizlinge, wieder zusammen brachte. Ein irrer Anblick: Keinen der drei hätte ich wieder erkannt. Und auch wenn Gewinner Enrico das natürlich einzig für sich selbst entscheiden kann: In acht Monaten 96,9 Kilogramm abzunehmen, kann nicht gesund sein. Also bitte nicht nachmachen!
Das gilt auch für die Show.
Heike Barnitzke
Wirklich bizarr gestaltete sich dann das Finale, das die Finalisten Enrico, Falko und René, allesamt große Ehrgeizlinge, wieder zusammen brachte. Ein irrer Anblick: Keinen der drei hätte ich wieder erkannt. Und auch wenn Gewinner Enrico das natürlich einzig für sich selbst entscheiden kann: In acht Monaten 96,9 Kilogramm abzunehmen, kann nicht gesund sein. Also bitte nicht nachmachen!
Das gilt auch für die Show.
Heike Barnitzke