Über 100 Nandus im ehemaligen innerdeutschen Grenzgebiet, eine Flamingokolonie in Nordrhein-Westfalen und putzige Kängurus in Mecklenburg-Strelitz - diese Exoten sind nicht etwa in örtlichen Tierparks oder Zoos zu bewundern, sie bewegen sich in freier Wildbahn.
Ihren Züchtern entkommen, entwickeln sich ihre Populationen prächtig in deutschen Landen. Begünstigt durch die Grenzöffnung zu Osteuropa haben aber auch andere Arten wieder Gefallen an den 357.111,91 Quadratkilometern der Bundesrepublik gefunden. Luchs, Wolf und Biber wandern sukzessiv in frühere Lebensräume zurück. Eine Entwicklung, die jedoch durch Mangel an Wildnisgebieten abrupt gestoppt werden könnte.
Vor 2000 Jahren prägte noch ein dichter Urwald aus Laubbäumen das Landschaftsbild Germaniens. Zuerst im Mittelalter und dann im Zuge der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts griff der Mensch massiv in die Natur ein, rodete Wälder und versiegelte Flächen.
Mit der Flora wich auch die Fauna, und viele Arten starben aus oder suchten sich neue Refugien. Heute existieren nur noch wenige Areale in Deutschland, die den Namen Urwald verdienen. Teile des Nationalparks Bayerischer Wald an der Grenze zu Tschechien und einige Waldstücke in den Schluchten der Sächsischen Schweiz gelten noch als ursprünglich.
Zu wenig, finden Naturschützer und treten derzeit einen Trend in Sachen "Wildnisrückgewinnung" los. Was nicht etwa heißt, dass neue Reservate für bedrohte Spezies entstehen, vielmehr soll der Natur ohne menschliche Intervention wieder Platz zur freien Entfaltung eingeräumt werden.
Daher sieht die "Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt" der Bundesregierung vor, dass sich bis 2020 auf mindestens zwei Prozent der Landfläche Deutschlands sogenannte "Wildnis(entwicklungs)gebiete" etablieren. Des Weiteren wird eine natürliche Entwicklung von Wäldern auf fünf Prozent der deutschen Waldfläche angestrebt.
In den entstehenden Habitaten hat die Artenvielfalt dann wieder eine Chance zur natürlichen Selektion. Die Evolution regiert, nicht der Mensch.
B. Seibring
Ihren Züchtern entkommen, entwickeln sich ihre Populationen prächtig in deutschen Landen. Begünstigt durch die Grenzöffnung zu Osteuropa haben aber auch andere Arten wieder Gefallen an den 357.111,91 Quadratkilometern der Bundesrepublik gefunden. Luchs, Wolf und Biber wandern sukzessiv in frühere Lebensräume zurück. Eine Entwicklung, die jedoch durch Mangel an Wildnisgebieten abrupt gestoppt werden könnte.
Vor 2000 Jahren prägte noch ein dichter Urwald aus Laubbäumen das Landschaftsbild Germaniens. Zuerst im Mittelalter und dann im Zuge der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts griff der Mensch massiv in die Natur ein, rodete Wälder und versiegelte Flächen.
Mit der Flora wich auch die Fauna, und viele Arten starben aus oder suchten sich neue Refugien. Heute existieren nur noch wenige Areale in Deutschland, die den Namen Urwald verdienen. Teile des Nationalparks Bayerischer Wald an der Grenze zu Tschechien und einige Waldstücke in den Schluchten der Sächsischen Schweiz gelten noch als ursprünglich.
Zu wenig, finden Naturschützer und treten derzeit einen Trend in Sachen "Wildnisrückgewinnung" los. Was nicht etwa heißt, dass neue Reservate für bedrohte Spezies entstehen, vielmehr soll der Natur ohne menschliche Intervention wieder Platz zur freien Entfaltung eingeräumt werden.
Daher sieht die "Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt" der Bundesregierung vor, dass sich bis 2020 auf mindestens zwei Prozent der Landfläche Deutschlands sogenannte "Wildnis(entwicklungs)gebiete" etablieren. Des Weiteren wird eine natürliche Entwicklung von Wäldern auf fünf Prozent der deutschen Waldfläche angestrebt.
In den entstehenden Habitaten hat die Artenvielfalt dann wieder eine Chance zur natürlichen Selektion. Die Evolution regiert, nicht der Mensch.
B. Seibring