Schauspieler Radames Pera kennen die meisten wohl aus seinen Serien und Filmen der 70er und 80er Jahre: In "Kung Fu" war er vier Jahre lang als junger Caine zu sehen und er trat in einigen Folgen der Kult-Serien "Lassie" und "Hawaii Fünf Null" auf. Auch in dem dystopischen Invasionsfilm "Die rote Flut" hatte er eine Rolle. 1975 wechselte er zu "Unsere kleine Farm" ins beschauliche Walnut Grove und mimte John Sanderson Edwards. Doch weder der Einstieg noch der Ausstieg aus der Familienserie fiel Pera besonders leicht, wie er nun im Interview mit FoxNews verriet. Besonders seine Serienpartnerin Melissa Sue Anderson, die die älteste Ingalls-Tochter Mary spielte, machte ihm das Leben schwer.

"Unsere kleine Farm"-Stress wegen Pubertät

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Radames Pera, 2016

Hauptdarsteller und Produzent Michael Landon war von Pera zwar begeistert, doch als Landon ihn und Anderson als angehendes Liebespaar etablieren wollte, wurde es schwierig. So sei der Altersunterschied zwischen den beiden Jungdarstellern ein Problem gewesen: "Sie war wahrscheinlich 13 und ich war 15. Als Michael sich dazu entschied, eine romantische Beziehung zwischen uns zu entwickeln, war sie für diese Art des Schauspielens einfach noch nicht bereit. Es fühlte sich ein wenig gezwungen an. Und trotz meiner besten Bemühungen, professionell mit ihr umzugehen und sie einzuladen, bei der Entwicklung der Chemie unserer Figuren mitzuwirken, wollte sie da nicht mitmachen."

Doch nicht nur das. Hinter den Kulissen knallte es auch zwischen Landon und dem Co-Star Victor French, der ausgerechnet Peras Adoptivvater Isaiah Edwards spielte. Infolgedessen wurde die gesamte Familie Edwards vorübergehend aus der Serie geschrieben: "Die Familie verschwindet plötzlich und Mary besucht mich, während ich auf dem College bin. Und während ich Liebesbriefe an sie schrieb, traf ich mich auch mit einer anderen Frau. So haben sie das Interesse des Publikums an meinem Charakter abgeschnitten. Ich habe viele wütende Briefe darüber erhalten."

"Unsere kleine Farm" – Plötzlicher Serientod

Ein Wiedersehen gab es dennoch, als Landon und French sich wieder vertrugen. Allerdings stellte sich Pera sein "Farm"-Comeback etwas anders vor: "Ich erinnere mich, dass ich ans Set gekommen bin. Da sind Michael und der zweite Regisseur und sie sagen: ‚Es ist so lustig, dass du heute auftauchst. Wir haben gerade die Szene gedreht, in der wir deine Leiche finden.‘ Das war ein Messerstich durch mein Herz. Ich hatte gedacht, wir hätten noch eine Chance und sie waren schon längst mit mir fertig."

Das Schauspielen hat Pera übrigens längst an den Nagel gehängt. Doch wie für viele andere Jungschauspieler auch war der Absprung aus dem Show Business kein leichter. Es gab viele Therapie-Sitzung, gibt er heute zu. Doch schließlich hat er sein berufliches Glück gefunden: "In meinen späten 20ern gründete ich Ende der 80er Jahre eine Firma, die ganze Kinos und Soundsysteme entwarf. Das habe ich etwa 25 bis 26 Jahre lang erfolgreich betrieben. Das gab mir ein enormes Vertrauen in mich selbst, von dem ich nicht glaube, dass ich es heute haben würde, wenn ich meine Schauspielkarriere fortgesetzt hätte."