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Europaspiele im TV

Eine Nummer kleiner als Olympia fällt die Premiere der Europaspiele (FR, 12.6.) in Baku aus. Aserbaidschan lässt das Event dennoch Milliarden kosten

Lange sprachen sich die europäischen Verbände gegen die Idee aus, den Asienspielen oder den Commonwealth Games nachzueifern. Viel zu voll sei der Wettkampfkalender der einzelnen Sportarten, zu teuer die Austragung, hieß es auch aus Deutschland.

Nachdem Baku zweimal daran scheiterte, die Olympischen Spiele in die Stadt zu holen, wagte Aserbaidschans Sportminister Azad Rahimov zusammen mit Patrick Hickey, Chef des Europäischen Olympischen Komitees EOC, einen neuen Vorstoß. Und siehe da, die anderen ließen sich umstimmen, als man hörte, dass das mit Öl- und Gasgeschäften (neu-)reich gewordene Aserbaidschan die Kosten von rund sechs Milliarden Dollar übernimmt.
Die Probleme (Menschenrechtsverletzungen, Korruption, Inhaftierung von politischen Gegnern und Journalisten) des von Präsident Ilham Alijew autoritär geführten Landes sind den Verantwortlichen des EOC nach eigener Aussage bewusst, werden aber ausgeblendet. Schließlich gastiert hier 2016 ja auch die Formel 1, und 2020 werden Spiele der Fußball-EM ausgetragen.

Sportlich wirken die Europaspiele (12.-28.6.) halbgar: Viele Stars kommen nicht, weil es nicht in den Saisonplan passt. In der Kernsportart Schwimmen z. B. schickt Deutschland nur ein Juniorenteam, die Leichtathletik bleibt gänzlich unbesetzt.

FR 12.6. SPORT1 17.00 Uhr