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Natürlich läuft "Casablanca"

100. Geburtstag: Arte hat dran gedacht

Bruderkuss Leonid Breschnew Erich Honecker
1979 - das war das Jahr, in dem der Generalsekretär der KPdSU Leonid Breschnew (li.) den Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker auf der Feier zum 30. Geburtstag der DDR mit einem sozialistischen Bruderkuss begrüßte. rbb

Gestern hätte Ingrid Bergman ihren 100. Geburtstag gehabt. Natürlich läuft "Casablanca" (SO, 30.8.).

"Es gibt nur sieben Filmstars auf der Welt, deren Name allein genügt, bei Bankern das Geld für eine Produktion lockerzumachen. Die einzige Frau auf der Liste ist Ingrid Bergman." Wann genau Cary Grant diese Feststellung getroffen hat, ist nicht mehr genau festzumachen. Vielleicht 1946, als Grant mit Bergman für Alfred Hitchcocks "Berüchtigt" vor der Kamera stand.

Vielleicht erst 1957, als Grant stellvertretend für die verhinderte Ingrid Bergman ihren Oscar für "Anastasia" entgegennahm. Vielleicht aber auch schon 1942, als die Schwedin mit ihrer Rolle in "Casablanca" endgültig in der obersten Etage Hollywoods angekommen war.
Sechs Jahre zuvor hatte das schwedische Drama "Intermezzo" David O. Selznick auf die 21-Jährige aufmerksam gemacht, der Starproduzent holte sie in die USA. Regisseure verzweifelten an ihrer Weigerung, sich pfundweise Make-up ins Gesicht schmieren zu lassen, das Publikum liebte sie für ihre natürliche Ausstrahlung.

Bis 1949 - da verliebte sie sich beim Dreh zu "Stromboli" in Regisseur Roberto Rossellini, wurde schwanger und verließ nach zwölf Jahren Ehe den Zahnarzt Petter Lindström. Das sittsame Amerika war entsetzt, Ingrid Bergman brauchte ein paar Jahre, um die Gunst des Publikums zurückzugewinnen.

Diese sollte sie behalten, bis sie 1982 an ihrem 67. Geburtstag in London an Krebs starb. Den jetzigen runden Geburtstag würdigen nur zwei Free-TV-Sender überhaupt: Arte zeigt am 30. August "Casablanca" und anschließend ein gelungenes Porträt, der MDR am 31.8. das Bernhard-
Wicki-Melodram "Der Besuch" von 1964.

Peter Ludewig

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