Du hast mal gesagt, dass du Menschen nicht so gern magst. Wie meintest du das?
Ich bin lieber allein als in Gruppen. Aber auch nur, weil es mich stresst in Gruppen. Aber es ist schon paradox... Mein Beruf hat damit zu tun, sich sehr intensiv mit den Menschen auseinander zu setzen. Shakespeare ist mein großes Vorbild. An ihm finde ich erstaunlich, dass sich jemand, der sich so viel mit den Menschen und ihren Abgründen beschäftigt hat, immer noch einen liebevollen Blick auf sie hat. Das finde ich verblüffend. Alle Intellektuellen, die ich kenne, sind totale Zyniker. Shakespeare nicht. Verrückt. Ich ertappe mich dabei, eher zynisch zu werden. In dem Moment, in dem ich zuviel über Menschen verstehe, gehe ich eher auf Distanz. Ich versuche in Interviews dirket und offen zu sein, weil ich es nicht mehr lesen will, dieses durchschaubare, unaufrichtige Gehabe.
Du gehst mit deiner Offenheit ziemlich Risiken ein.
Bisher bin ich damit ganz gut gefahren. In Zeiten, in denen ich viel gelogen habe, hatte ich immer das Gefühl, dass dieses Lügenkonstrukt irgendwann über mir zusammenstürzt.
Du hast noch keine schlechten Erfahrungen mit der Presse gemacht?
Nein. Mit bestimmten Medien spreche ich einfach nicht. Ich mag es, Interviews zu geben. Ich setze mich nur selten ein oder zwei Stunden hin und rede. Andere gehen zum Analytiker. Mir bringt das was. Mir geht es ja nicht darum, möglichst breit aufzutreten und auf diese Art populär zu werden, sondern ich will mich auf einem hohen Niveau mit Leuten auseinander setzen. TV Spielfilm ist gerade noch so auf der Grenze, der Bild-Zeitung gebe ich keine Interviews. Die sind zynisch und menschenverachtend. Mit denen will ich nichts zu tun haben. Es kommt für auch einfach nichts Interessantes dabei raus.
Kann man sich bestimmten Medien auch verweigern, wenn man in sehr populären Stoffen mitspielt?
Klar. Ich hatte gerade auch so einen Film: Der Wagner-Clan. Ich habe vorher gesagt, dass ich mit der Bild-Zeitung nicht spreche. Und das war ok. Das kann ein Schauspieler sagen. Das ist ähnlich wie die Diskussion um McDonalds. Man kann sich entscheiden. Keiner wird gezwungen, dort zu essen. Das System sind wir. Jeder entscheidet für sich allein. Ob er mit der Bildzeitung redet, ob er eine Mcdonalds-Werbung macht. Ich lasse den Clown auf jeden Fall nicht mehr in meinen Mund scheißen.
Frank I. Aures
Ich bin lieber allein als in Gruppen. Aber auch nur, weil es mich stresst in Gruppen. Aber es ist schon paradox... Mein Beruf hat damit zu tun, sich sehr intensiv mit den Menschen auseinander zu setzen. Shakespeare ist mein großes Vorbild. An ihm finde ich erstaunlich, dass sich jemand, der sich so viel mit den Menschen und ihren Abgründen beschäftigt hat, immer noch einen liebevollen Blick auf sie hat. Das finde ich verblüffend. Alle Intellektuellen, die ich kenne, sind totale Zyniker. Shakespeare nicht. Verrückt. Ich ertappe mich dabei, eher zynisch zu werden. In dem Moment, in dem ich zuviel über Menschen verstehe, gehe ich eher auf Distanz. Ich versuche in Interviews dirket und offen zu sein, weil ich es nicht mehr lesen will, dieses durchschaubare, unaufrichtige Gehabe.
Du gehst mit deiner Offenheit ziemlich Risiken ein.
Bisher bin ich damit ganz gut gefahren. In Zeiten, in denen ich viel gelogen habe, hatte ich immer das Gefühl, dass dieses Lügenkonstrukt irgendwann über mir zusammenstürzt.
Du hast noch keine schlechten Erfahrungen mit der Presse gemacht?
Nein. Mit bestimmten Medien spreche ich einfach nicht. Ich mag es, Interviews zu geben. Ich setze mich nur selten ein oder zwei Stunden hin und rede. Andere gehen zum Analytiker. Mir bringt das was. Mir geht es ja nicht darum, möglichst breit aufzutreten und auf diese Art populär zu werden, sondern ich will mich auf einem hohen Niveau mit Leuten auseinander setzen. TV Spielfilm ist gerade noch so auf der Grenze, der Bild-Zeitung gebe ich keine Interviews. Die sind zynisch und menschenverachtend. Mit denen will ich nichts zu tun haben. Es kommt für auch einfach nichts Interessantes dabei raus.
Kann man sich bestimmten Medien auch verweigern, wenn man in sehr populären Stoffen mitspielt?
Klar. Ich hatte gerade auch so einen Film: Der Wagner-Clan. Ich habe vorher gesagt, dass ich mit der Bild-Zeitung nicht spreche. Und das war ok. Das kann ein Schauspieler sagen. Das ist ähnlich wie die Diskussion um McDonalds. Man kann sich entscheiden. Keiner wird gezwungen, dort zu essen. Das System sind wir. Jeder entscheidet für sich allein. Ob er mit der Bildzeitung redet, ob er eine Mcdonalds-Werbung macht. Ich lasse den Clown auf jeden Fall nicht mehr in meinen Mund scheißen.
Frank I. Aures
Du bist dran
MI 28.8. ARD 20.15 Uhr
MI 28.8. ARD 20.15 Uhr