Gefährlich schön: Eva Green
Erotisch, raffiniert, intrigant sind die Rollen der Eva Green. Über sich sagt sie: "Ich bin schüchtern" ("Camelot, MO, 19.3.)
Schönheit ist eine Falle. Wie sie zuschnappt, demonstriert die so attraktive wie kaltblütige Morgan. Sie setzt ihre Verführungskünste ein, um zu verhindern, dass ihr Halbbruder Artus König wird ...
Die Rolle der Intrigantin mit der finsteren Aura in der US-Serie "Camelot", die Sky Hits zehn Folgen lang ab dem 19. März zeigt, ist wie geschaffen für Eva Green. Schon in ihrem Leinwanddebüt 2003, dem sexuell aufgeladenen Drama "Die Träumer", spielte die junge Aktrice überzeugend mit ihren Reizen.
Regisseur Bernardo Bertolucci fand sie "so schön", dass es "unanständig ist". Seitdem ist ihr raffinierter Mix aus Wildheit, Verletzlichkeit und Mysteriösität ihr Markenzeichen. 2006 brachte sie es zum Bond-Girl, das mit ungewohnter Vielschichtigkeit dazu beigetragen hat, aus "Casino Royale" ein so markantes 007-Reboot zu machen.
"Hollywood ist grausam", findet Eva
"Ich mag die etwas schrägen oder fast schon exzessiven Rollen", sagt Eva Green. In "Cracks" war sie eine Internatslehrerin, die ihre Schülerin missbraucht, in "Womb" eine Frau, die ihren tödlich verunglückten Mann klonen lässt. Auch für die Hauptrolle in Lars von Triers Skandalstreifen "Antichrist" war sie vorgesehen, bis ihre Agenten die Notbremse zogen.
Vielleicht fürchteten sie das Stigma dieser Rolle. Eva Green, die Französin, sieht sich als "internationale Schauspielerin", die nicht in die Schublade der französischen Femme fatale gesteckt werden will. Deshalb trainiert sie ihr Englisch. Ihre multi-ethnische Herkunft spiegelt diese Einstellung wider: "In mir fließt algerisches, türkisches, schwedisches und spanisches Blut. Das Leben, genau wie die Filmwelt, kennt keine Landesgrenzen."
Außerdem sucht sie sich ihre Rollen sehr sorgfältig aus: Elf Filme in neun Jahren ist für eine begehrte Schauspielerin sehr übersichtlich. Künstlerische Integrität steht für sie ganz oben. Deshalb versucht sie, Hollywoods Glitzerwelt trotz Ausnahmen ("Königreich der Himmel", "Der goldene Kompass") zu meiden: "Hollywood ist grausam und viel zu hierarchisch. Bist du in der Mitte, bist du ein Stück Dreck, und ganz unten bist du ein Nichts."
Es überrascht angesichts ihres Rollenspektrums, dass Eva Green seit ihrer Kindheit als ungewöhnlich schüchtern gilt: "Wenn mir ein Lehrer in der Schule eine Frage stellte, dann bin ich immer fast in Ohnmacht gefallen." Psychologen attestierten ihr sogar eine Sozialphobie. Vor dem Beruf der Schauspielerin hatte sie dennoch keine Angst. Auch wenn ihre Mutter Marlène Jobert, ein Star im Kino der Siebziger, die mit Chabrol und Godard drehte, vor dem Schritt warnte.
Zu hart schien das Showgeschäft für ihre "pathologisch" schüchterne Tochter, die noch heute große Partys und Menschenmengen meidet, so weit das im Glamourmilieu möglich ist. Trotzdem besuchte Eva Schauspielschulen in Paris und New York, und diese Form der Konfrontationstherapie schien zu funktionieren.
Doch manchmal macht sich das verhuschte Mädchen von damals noch bemerkbar: Am liebsten zieht sie sich in ihre Domizile in London und Paris zurück und hört Musik oder komponiert sie selbst. Bond und König Artus sind dann ganz weit.
Alex Gast
Die Rolle der Intrigantin mit der finsteren Aura in der US-Serie "Camelot", die Sky Hits zehn Folgen lang ab dem 19. März zeigt, ist wie geschaffen für Eva Green. Schon in ihrem Leinwanddebüt 2003, dem sexuell aufgeladenen Drama "Die Träumer", spielte die junge Aktrice überzeugend mit ihren Reizen.
Regisseur Bernardo Bertolucci fand sie "so schön", dass es "unanständig ist". Seitdem ist ihr raffinierter Mix aus Wildheit, Verletzlichkeit und Mysteriösität ihr Markenzeichen. 2006 brachte sie es zum Bond-Girl, das mit ungewohnter Vielschichtigkeit dazu beigetragen hat, aus "Casino Royale" ein so markantes 007-Reboot zu machen.
"Hollywood ist grausam", findet Eva
"Ich mag die etwas schrägen oder fast schon exzessiven Rollen", sagt Eva Green. In "Cracks" war sie eine Internatslehrerin, die ihre Schülerin missbraucht, in "Womb" eine Frau, die ihren tödlich verunglückten Mann klonen lässt. Auch für die Hauptrolle in Lars von Triers Skandalstreifen "Antichrist" war sie vorgesehen, bis ihre Agenten die Notbremse zogen.
Vielleicht fürchteten sie das Stigma dieser Rolle. Eva Green, die Französin, sieht sich als "internationale Schauspielerin", die nicht in die Schublade der französischen Femme fatale gesteckt werden will. Deshalb trainiert sie ihr Englisch. Ihre multi-ethnische Herkunft spiegelt diese Einstellung wider: "In mir fließt algerisches, türkisches, schwedisches und spanisches Blut. Das Leben, genau wie die Filmwelt, kennt keine Landesgrenzen."
Außerdem sucht sie sich ihre Rollen sehr sorgfältig aus: Elf Filme in neun Jahren ist für eine begehrte Schauspielerin sehr übersichtlich. Künstlerische Integrität steht für sie ganz oben. Deshalb versucht sie, Hollywoods Glitzerwelt trotz Ausnahmen ("Königreich der Himmel", "Der goldene Kompass") zu meiden: "Hollywood ist grausam und viel zu hierarchisch. Bist du in der Mitte, bist du ein Stück Dreck, und ganz unten bist du ein Nichts."
Es überrascht angesichts ihres Rollenspektrums, dass Eva Green seit ihrer Kindheit als ungewöhnlich schüchtern gilt: "Wenn mir ein Lehrer in der Schule eine Frage stellte, dann bin ich immer fast in Ohnmacht gefallen." Psychologen attestierten ihr sogar eine Sozialphobie. Vor dem Beruf der Schauspielerin hatte sie dennoch keine Angst. Auch wenn ihre Mutter Marlène Jobert, ein Star im Kino der Siebziger, die mit Chabrol und Godard drehte, vor dem Schritt warnte.
Zu hart schien das Showgeschäft für ihre "pathologisch" schüchterne Tochter, die noch heute große Partys und Menschenmengen meidet, so weit das im Glamourmilieu möglich ist. Trotzdem besuchte Eva Schauspielschulen in Paris und New York, und diese Form der Konfrontationstherapie schien zu funktionieren.
Doch manchmal macht sich das verhuschte Mädchen von damals noch bemerkbar: Am liebsten zieht sie sich in ihre Domizile in London und Paris zurück und hört Musik oder komponiert sie selbst. Bond und König Artus sind dann ganz weit.
Alex Gast