Sie hat das hellrote Haar, den Porzellanteint und die schmale Nase einer Nicole Kidman, aber Verwechslungen sind trotzdem ausgeschlossen. Wo die Ex von Tom Cruise kühl und dem Alltag stets ein wenig entrückt wirkt, ein echter Star eben, ist Amy Adams bodenständig und frei von Allüren. Sie ist das Mädchen, mit dem man Pferde stehlen kann, um sie hinterher brav zurückzugeben.
Glanz und Glamour sind nicht die Vokabeln, die einem bei Adams als Erstes in den Sinn kommen. Aber die 36-Jährige, Tochter eines Soldaten und einer Bodybuilderin, hat schon in ihrer Jugend Ehrgeiz bewiesen und Ausdauer gezeigt. Ohne Biss hätte es Adams, deren Mutter noch vor wenigen Jahren bei Starbucks Kaffee ausschenkte, nie in die Top-Ten-Liste der bestverdienenden Schauspielerinnen Hollywoods geschafft.
Zumal sie sich lange in den Niederungen des Fernseh- und Filmgeschäfts tummelte und ihr Geld in mittelmäßigen Serien wie "Dr. Vegas" verdiente.
Erst der Independentfilm "Junikäfer" brachte die Wende und 2006 eine Oscar-Nominierung. Adams spielte die werdende Mutter, die wie ein Kind an Gott und ihr Glück glaubt, so überzeugend, dass sie eine Zeit lang auf die Rollen von naiven Frauen mit goldenem Herzen abonniert zu sein schien. Sprudelnd wie Champagner als überdrehtes Starlet in "Miss Pettigrews großer Tag", voller Inbrunst als Nonne in "Glaubensfrage", sympathisch als ambitionierte Hobbyköchin in "Julie & Julia" und mit ungebrochenem Optimismus als Putzfrau für blutverschmierte Tatorte in "Sunshine Cleaning". "Selbst wenn ich eine Serienkillerin spielte, hieße es nur: ,Ist die aber süß‘", sagt Adams über ihr Image.
Zugleich tut die unter Mormonen aufgewachsene Schauspielerin aber auch alles, um selbst eine Doris Day an Biederkeit zu übertreffen. An ihrem jüngsten Werk, der Romantikkomödie "Verlobung auf Umwegen", lobt sie die Unschuld und sagt: "Ich sehe mich einfach nicht in einer dieser modernen Komödien mit vielen Flüchen und nackter Haut."
Als Flugpionierin Amelia Earhart (1897-1937) ist sie auch in "Nachts im Museum 2" eine Figur aus der guten alten Zeit. Aber bei ihrem nächsten Filmprojekt könnte es heikel werden. Amy Adams soll Janis Joplin spielen, die geniale Sängerin und Schnapsdrossel der Hippie-Ära. Spätestens jetzt muss die brave Amy das Fluchen lernen.
Rainer Unruh
Nachts im Museum 2
SO, 24.10., SKY CINEMA HD, 20.15 Uhr
Glanz und Glamour sind nicht die Vokabeln, die einem bei Adams als Erstes in den Sinn kommen. Aber die 36-Jährige, Tochter eines Soldaten und einer Bodybuilderin, hat schon in ihrer Jugend Ehrgeiz bewiesen und Ausdauer gezeigt. Ohne Biss hätte es Adams, deren Mutter noch vor wenigen Jahren bei Starbucks Kaffee ausschenkte, nie in die Top-Ten-Liste der bestverdienenden Schauspielerinnen Hollywoods geschafft.
Zumal sie sich lange in den Niederungen des Fernseh- und Filmgeschäfts tummelte und ihr Geld in mittelmäßigen Serien wie "Dr. Vegas" verdiente.
Erst der Independentfilm "Junikäfer" brachte die Wende und 2006 eine Oscar-Nominierung. Adams spielte die werdende Mutter, die wie ein Kind an Gott und ihr Glück glaubt, so überzeugend, dass sie eine Zeit lang auf die Rollen von naiven Frauen mit goldenem Herzen abonniert zu sein schien. Sprudelnd wie Champagner als überdrehtes Starlet in "Miss Pettigrews großer Tag", voller Inbrunst als Nonne in "Glaubensfrage", sympathisch als ambitionierte Hobbyköchin in "Julie & Julia" und mit ungebrochenem Optimismus als Putzfrau für blutverschmierte Tatorte in "Sunshine Cleaning". "Selbst wenn ich eine Serienkillerin spielte, hieße es nur: ,Ist die aber süß‘", sagt Adams über ihr Image.
Zugleich tut die unter Mormonen aufgewachsene Schauspielerin aber auch alles, um selbst eine Doris Day an Biederkeit zu übertreffen. An ihrem jüngsten Werk, der Romantikkomödie "Verlobung auf Umwegen", lobt sie die Unschuld und sagt: "Ich sehe mich einfach nicht in einer dieser modernen Komödien mit vielen Flüchen und nackter Haut."
Als Flugpionierin Amelia Earhart (1897-1937) ist sie auch in "Nachts im Museum 2" eine Figur aus der guten alten Zeit. Aber bei ihrem nächsten Filmprojekt könnte es heikel werden. Amy Adams soll Janis Joplin spielen, die geniale Sängerin und Schnapsdrossel der Hippie-Ära. Spätestens jetzt muss die brave Amy das Fluchen lernen.
Rainer Unruh
Nachts im Museum 2
SO, 24.10., SKY CINEMA HD, 20.15 Uhr