Er sagt, was Sache ist. Immer. Das wird der Gastronom und TV-Koch Steffen Henssler (41) auch in der RTL-Reihe "Der Restauranttester" so halten, die der Hamburger Sternekoch Christian Rach (56) etabliert und zum Quotengaranten gemacht hat.
Sieben Staffeln und 65 Folgen lang waren Rach und RTL ein Dream-Team, jetzt wechselt Rach zum ZDF, und Henssler muss in vorerst sechs Folgen zeigen, ob er die Fußstapfen seines Vorgängers ausfüllen kann.
Sieben Staffeln und 65 Folgen lang waren Rach und RTL ein Dream-Team, jetzt wechselt Rach zum ZDF, und Henssler muss in vorerst sechs Folgen zeigen, ob er die Fußstapfen seines Vorgängers ausfüllen kann.
TV SPIELFILM: Was werden Sie anders machen als Christian Rach?
STEFFEN HENSSLER Rach hat dieses Genre geprägt, gar keine Frage, aber er ist viel zurückhaltender und sanfter als ich. Ich bin emotionaler, aufbrausender. Wenn mir was auf der Zunge brennt, haue ich's gleich raus.
Heißt das, Sie fassen die Restaurantbesitzer richtig hart an?
STEFFEN HENSSLER Ich will mich ja nicht als nettes Kerlchen präsentieren, sondern den Leuten helfen, die uns rufen. Die müssen begreifen, wie schlimm es um ihren Laden steht. Ich bin da fünf bis sieben Tage drin und agiere so, als ob's mein eigener wäre. Wenn ich ein Restaurant retten will, bringt es nichts, wenn ich den verständnisvollen Sozialarbeiter gebe. Die Leute müssen wachgerüttelt werden, sonst brauchen wir gar nicht erst anzufangen.
Können Sie auch trösten?
STEFFEN HENSSLER Klar. Ich habe 60 Mitarbeiter. Da muss man auch empathisch sein und wissen, was in deren Leben vorgeht. Aber Empathie allein hilft nicht, wenn's darum geht, ein hoch verschuldetes Restaurant vor der Pleite zu retten. Da helfen nur klare Worte, harte Schnitte und voller Einsatz.
Wie realistisch ist es, dass die Läden überleben?
STEFFEN HENSSLER Wenn es 50 bis 60 Prozent übers erste Jahr schaffen, würde ich sagen: Mission erfüllt.
Sie teilen gern aus, wie steht es mit Ihren Nehmerqualitäten?
STEFFEN HENSSLER Als Koch muss man hart im Nehmen sein, sonst würde man schon die Lehrzeit nicht überstehen. In der Küche herrscht immer ein rauer Ton, nur persönlich sollte man dabei nicht werden. Als Fernsehkoch bin ich fachliche Angriffe durchaus gewöhnt. Solche Kritik kann mich nicht verletzen.
Zwei Restaurants und zwei TV-Sendungen haben, geht das?
STEFFEN HENSSLER Es gibt Leute, die meckern, dass ich zu selten in meinen Restaurants wäre. Ob anwesend oder abwesend - ich gebe die Ideen vor, die meine Leute wunderbar umsetzen. Meine Küchenchefs kochen so, wie ich mir das vorstelle. Und weil die das so gut machen, kann ich all die Dinge tun, die mir Spaß machen.
Wann wussten Sie, dass Sie ins Fernsehen wollen?
STEFFEN HENSSLER Nach dem ersten Mal. Rainer Sass (seit 1989 Vorbild vieler TV-Köche) hat mich 2004 in seine Sendung eingeladen. Er hatte damals ein knallrotes Kochmobil, das haben wir ins "Henssler & Henssler" geschoben und dort zusammen gekocht. Das hat mir einen solchen Spaß gemacht, dass ich wusste: Ich will mehr.
Sass ist eine Lokalgröße, Sie sind in der ganzen Republik bekannt. Ist er neidisch?
STEFFEN HENSSLER Rainer? Nie im Leben! Der freut sich für mich. Wir telefonieren regelmäßig, er verfolgt genau, was ich mache, und spart weder mit Lob noch mit Kritik. Ohne ihn wäre ich vielleicht nie beim Fernsehen gelandet.
Woran erkennen Sie ein sauberes, gut geführtes Restaurant?
STEFFEN HENSSLER Eine Speisekarte, auf der 120 Gerichte stehen, ist verdächtig, so viele verschiedene Gerichte kann keiner frisch zubereiten. Ein Restaurant, in dem um 20 Uhr gähnende Leere herrscht, ist mit Vorsicht zu betrachten, und bei einer dreckigen Toilette fragt man sich, wie dann wohl erst die Küche aussehen mag.
Wohin gehen Sie zum Essen aus?
STEFFEN HENSSLER Ich bin nicht besonders experimentierfreudig. In Hamburg gibt es drei Restaurants, in die ich gern gehe. In Tim Mälzers "Bullerei", zu meinem Stammitaliener und in eine Steakhauskette, wo ich weiß, was ich bekomme.
Tim Mälzer hatte einen Burn-out. Wann brauchen Sie eine Auszeit?
STEFFEN HENSSLER Keine Sorge. Ich liebe das, was ich mache, und bin vom Burnout so weit entfernt wie die Erde von der Sonne.
Was werden Sie mit 50 machen?
STEFFEN HENSSLER Ich habe keinen Masterplan, bin aber ein Fan von Late Night. Eine eigene Late-Night-Show wird das hohe Ziel bleiben.
S. Sturm
Der Restauranttester
montags, RTL 21.15 Uhr
STEFFEN HENSSLER Rach hat dieses Genre geprägt, gar keine Frage, aber er ist viel zurückhaltender und sanfter als ich. Ich bin emotionaler, aufbrausender. Wenn mir was auf der Zunge brennt, haue ich's gleich raus.
Heißt das, Sie fassen die Restaurantbesitzer richtig hart an?
STEFFEN HENSSLER Ich will mich ja nicht als nettes Kerlchen präsentieren, sondern den Leuten helfen, die uns rufen. Die müssen begreifen, wie schlimm es um ihren Laden steht. Ich bin da fünf bis sieben Tage drin und agiere so, als ob's mein eigener wäre. Wenn ich ein Restaurant retten will, bringt es nichts, wenn ich den verständnisvollen Sozialarbeiter gebe. Die Leute müssen wachgerüttelt werden, sonst brauchen wir gar nicht erst anzufangen.
Können Sie auch trösten?
STEFFEN HENSSLER Klar. Ich habe 60 Mitarbeiter. Da muss man auch empathisch sein und wissen, was in deren Leben vorgeht. Aber Empathie allein hilft nicht, wenn's darum geht, ein hoch verschuldetes Restaurant vor der Pleite zu retten. Da helfen nur klare Worte, harte Schnitte und voller Einsatz.
Wie realistisch ist es, dass die Läden überleben?
STEFFEN HENSSLER Wenn es 50 bis 60 Prozent übers erste Jahr schaffen, würde ich sagen: Mission erfüllt.
Sie teilen gern aus, wie steht es mit Ihren Nehmerqualitäten?
STEFFEN HENSSLER Als Koch muss man hart im Nehmen sein, sonst würde man schon die Lehrzeit nicht überstehen. In der Küche herrscht immer ein rauer Ton, nur persönlich sollte man dabei nicht werden. Als Fernsehkoch bin ich fachliche Angriffe durchaus gewöhnt. Solche Kritik kann mich nicht verletzen.
Zwei Restaurants und zwei TV-Sendungen haben, geht das?
STEFFEN HENSSLER Es gibt Leute, die meckern, dass ich zu selten in meinen Restaurants wäre. Ob anwesend oder abwesend - ich gebe die Ideen vor, die meine Leute wunderbar umsetzen. Meine Küchenchefs kochen so, wie ich mir das vorstelle. Und weil die das so gut machen, kann ich all die Dinge tun, die mir Spaß machen.
Wann wussten Sie, dass Sie ins Fernsehen wollen?
STEFFEN HENSSLER Nach dem ersten Mal. Rainer Sass (seit 1989 Vorbild vieler TV-Köche) hat mich 2004 in seine Sendung eingeladen. Er hatte damals ein knallrotes Kochmobil, das haben wir ins "Henssler & Henssler" geschoben und dort zusammen gekocht. Das hat mir einen solchen Spaß gemacht, dass ich wusste: Ich will mehr.
Sass ist eine Lokalgröße, Sie sind in der ganzen Republik bekannt. Ist er neidisch?
STEFFEN HENSSLER Rainer? Nie im Leben! Der freut sich für mich. Wir telefonieren regelmäßig, er verfolgt genau, was ich mache, und spart weder mit Lob noch mit Kritik. Ohne ihn wäre ich vielleicht nie beim Fernsehen gelandet.
Woran erkennen Sie ein sauberes, gut geführtes Restaurant?
STEFFEN HENSSLER Eine Speisekarte, auf der 120 Gerichte stehen, ist verdächtig, so viele verschiedene Gerichte kann keiner frisch zubereiten. Ein Restaurant, in dem um 20 Uhr gähnende Leere herrscht, ist mit Vorsicht zu betrachten, und bei einer dreckigen Toilette fragt man sich, wie dann wohl erst die Küche aussehen mag.
Wohin gehen Sie zum Essen aus?
STEFFEN HENSSLER Ich bin nicht besonders experimentierfreudig. In Hamburg gibt es drei Restaurants, in die ich gern gehe. In Tim Mälzers "Bullerei", zu meinem Stammitaliener und in eine Steakhauskette, wo ich weiß, was ich bekomme.
Tim Mälzer hatte einen Burn-out. Wann brauchen Sie eine Auszeit?
STEFFEN HENSSLER Keine Sorge. Ich liebe das, was ich mache, und bin vom Burnout so weit entfernt wie die Erde von der Sonne.
Was werden Sie mit 50 machen?
STEFFEN HENSSLER Ich habe keinen Masterplan, bin aber ein Fan von Late Night. Eine eigene Late-Night-Show wird das hohe Ziel bleiben.
S. Sturm
Der Restauranttester
montags, RTL 21.15 Uhr