Wir haben uns darauf eingelassen, nicht ahnend, welche Lawine da auf uns zurollen würde." Als Stephan Lamby im Frühjahr 2011 den Auftrag annimmt, gemeinsam mit Michael Wech einen Film über die Krisenkompetenz von Regierungen und Banken zu drehen, glauben sie noch an ein eher regionales Thema: Es geht um Griechenland, das abermals in Zahlungsnot zu geraten droht.
Die Filmer sind vertraut mit dem Sujet, haben bereits zur Finanzkrise vor zwei Jahren Filme gemacht. Doch diesmal kommt alles anders. "Es entwickelte sich eine Dynamik, die alle überrascht hat", so Lamby, "uns Deutsche, uns Europäer und uns Filmemacher."
Für Letztere wird die Arbeit an der 90-Minuten-Doku "Der Domino-Effekt", die Arte jetzt am 17. Januar zeigt, zu einem kräftezehrenden Großprojekt. Monatelang begleiten sie Finanzminister Wolfgang Schäuble, Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker, die Topbanker Josef Ackermann und Martin Blessing, treffen den griechischen Ministerpräsidenten Papandreou, den Italiener Mario Monti und drehen,
drehen, drehen.
Eine Krisensitzung jagt die andere - in Brüssel, in Breslau, in Washington, Berlin, Paris, Rom, Mailand, Athen. An vielen Orten auch mehrfach. Vor den Konferenztüren schlagen sich Lamby und Team die Nächte um die Ohren, warten um drei Uhr morgens auf Unterhändler, während drinnen Kaffee und Obstsalat gereicht wird. "In der Regel werden solche Treffen von Staatssekretären so gut vorbereitet, dass die Regierungschefs vor allem publikumswirksam das Ergebnis verkünden.
Aber hier wurde verhandelt, und zwar sehr konträr." Die Filmer beobachten, wo sich auf den Fluren Allianzen bilden, wie die Parteien taktieren und lernen, dass nach dem Gipfel vor dem Gipfel ist. Zwei, drei Stunden Schlaf - und ab zum nächsten Termin.
"Das ging Angela Merkel nicht anders", sagt Lamby, der in der Kanzlerin "die bestimmende Person Europas" sieht. Ob sie uns aus dem Schlamassel führen kann? "Wir waren so dicht dran an den Managern der Krise wie sonst niemand, aber am Ende bleiben Fragen, die niemand beantworten kann."
Die Filmer sind vertraut mit dem Sujet, haben bereits zur Finanzkrise vor zwei Jahren Filme gemacht. Doch diesmal kommt alles anders. "Es entwickelte sich eine Dynamik, die alle überrascht hat", so Lamby, "uns Deutsche, uns Europäer und uns Filmemacher."
Für Letztere wird die Arbeit an der 90-Minuten-Doku "Der Domino-Effekt", die Arte jetzt am 17. Januar zeigt, zu einem kräftezehrenden Großprojekt. Monatelang begleiten sie Finanzminister Wolfgang Schäuble, Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker, die Topbanker Josef Ackermann und Martin Blessing, treffen den griechischen Ministerpräsidenten Papandreou, den Italiener Mario Monti und drehen,
drehen, drehen.
Eine Krisensitzung jagt die andere - in Brüssel, in Breslau, in Washington, Berlin, Paris, Rom, Mailand, Athen. An vielen Orten auch mehrfach. Vor den Konferenztüren schlagen sich Lamby und Team die Nächte um die Ohren, warten um drei Uhr morgens auf Unterhändler, während drinnen Kaffee und Obstsalat gereicht wird. "In der Regel werden solche Treffen von Staatssekretären so gut vorbereitet, dass die Regierungschefs vor allem publikumswirksam das Ergebnis verkünden.
Aber hier wurde verhandelt, und zwar sehr konträr." Die Filmer beobachten, wo sich auf den Fluren Allianzen bilden, wie die Parteien taktieren und lernen, dass nach dem Gipfel vor dem Gipfel ist. Zwei, drei Stunden Schlaf - und ab zum nächsten Termin.
"Das ging Angela Merkel nicht anders", sagt Lamby, der in der Kanzlerin "die bestimmende Person Europas" sieht. Ob sie uns aus dem Schlamassel führen kann? "Wir waren so dicht dran an den Managern der Krise wie sonst niemand, aber am Ende bleiben Fragen, die niemand beantworten kann."
Ein hoch spannender Film, obwohl man das Ende schon ahnt: Es ist offen.
H. Schulze