Spannungsreiches Drama wie in "Game of Thrones", vielschichtige Charaktere in der Zombie-Apokalypse "The Walking Dead" oder ein wendungsreicher Plot wie in "Sons of Anarchy": Jede der folgenden zehn Serien hat ein Rezept aus unterschiedlichen Zutaten gefunden, welches den Zuschauer bis zum Schluss mitfiebern ließ. Im Zeitalter des Peak-TV ist genau das die hohe Kunst des Erzählens: Die Qualität einer Geschichte bis zum Schluss aufrechtzuerhalten. Oft gefallen uns Serien nur mit Abstrichen, wir fanden einen Schauspieler in seiner Rolle grandios oder die bildstarke Umsetzung überwältigend. Nicht jedoch bei diesen zehn Exemplaren - hier lohnte sich die Serie zu 100 %, bis jetzt.

Game of Thrones

HBO/Sky

Die Masterminds hinter dem Fantasyplot, David Benioff und D. B. Weiss, haben eine Serienwelt erschaffen, die den Zuschauer gnadenlos in den Bann zieht, ihn verärgert, ihn zu Tränen rührt. Genau diese emotionalen Momente in "Game of Thrones", von den plötzlichen Todesfällen bis hin zu den herzerwärmenden Reunions, haben den HBO-Stoff zu einer der weltweit erfolgreichsten Produktionen aller Zeiten werden lassen.

Club der roten Bänder

Und wieder eine emotionale Serie, die ihre Zuschauer mit Herz und Schmerz halb um den Verstand brachte. Wie die dramatische Geschichte des spanischen Autors Albert Espinosa von VOX adaptiert wurde, war so raffiniert wie einfach zugleich: Junge, unverbrauchte Schauspieler, schmissige Dialoge und ein zutiefst emotionaler Spannungsbogen, der bis zum Serienende trägt.

Stranger Things

Der große Netflix-Überraschungscoup brilliert mit dröhnendem 80er-Sound, satten Farbwelten und einem tollen Genre-Mix aus Mystery, Crime und Highschool-Drama. Dazu reihen sich auch hier frische Gesichter in die Story, die mit ihrem lebhaften, unverstellten Spiel für hohes Identifikationspotential sorgen. Eine Serie wie gemacht für einen Zeitgeist, der auf der Retrowelle surft.

Sons of Anarchy

Die anarchische Rockerbanden-Story ist wie gemacht für die Umsetzung als Serie: knallharte, kernige Typen kämpfen um die Vorherrschaft, Drogen, Missbrauch, Rache, Intrigen und die Liebe stören dieses Unterfangen in steter Regelmäßigkeit. Dass die Serie dabei einen spannungsgeladenen Schlingerkurs hinlegt, wie ein entfesselter Roadtrip auf der Harley, ist dabei nur konsequent und vor allem nie vorhersehbar.

Grey's Anatomy

Der Beginn der Pilotfolge setzt den Ton, den die Serie über 10 Staffeln beibehalten wird. Meredith Grey muss feststellen, dass der attraktive Mann, mit dem sie gestern von der Bar nach Hause gegangen ist, der Chef der Neurochirurgie an eben jenem Krankenhaus ist, an dem sie heute ihre Assistenzarztzeit beginnen soll. Beziehungstwists wie diese, abenteuerliche operative Eingriffe in letzter Sekunde und das tägliche Drama im Krankenhaus bilden den Suchtstoff dieser Seriendosis.

Call the Midwife

Vereinnahmend ist dieses Drama vor allem, weil die Besetzung so hervorragend gelungen ist. Außerdem ist die karge Realität der Nachkriegsjahre toll eingefangen und das ist angesichts einiger artifizieller Kitschausrutscher nicht gerade selbstverständlich. Wie so oft bei den Serien, die sich zu 100% lohnen, ist es die sentimentale, rührende und oft herzzereißende Mischung der Elemente, die hier zum Erfolg geführt hat. Und natürlich ist es eine tolle Prämisse, das klassenlose Wunder der Geburt für eine sozialhistorische Milieustudie zu verwenden.

Supernatural

Der Schlüssel zum Erfolg von "Supernatural" liegt vermutlich in der Abgeschlossenheit seiner Einzelstücke. Die zumeist mitreißend inszenierte Jagd nach Dämonen und übernatürlichen Wesen wird immer auserzählt, nicht jedoch die Gefühlswelt der einzelnen Figuren. Die Entwicklung von Jensen Ackles und Jared Padalecki als das Brüderpaar Dean und Sam Winchester ist facettenreich angelegt und ihre ausufernden Reisen bringen Vielfalt in die Bilderwelt.

The Walking Dead

Böse Zungen behaupten: "Was für ein plumpes Zombiegemetzel!" Dabei übersehen sie allerdings, dass diese Serie gekonnt mit Staatsentwürfen, Demokratiemodellen und evolutionär philosophischen Fragen spielt. Eingebettet ist das ganze in eine fantastische Erzählwelt, die den unterschiedlichsten Charakterdarstellern Raum zur Entfaltung gibt und mit seinen überraschenden Storytwists schon so manchen Fan auf die Palme gebracht hat.

Criminal Minds

In dem ganzen Hype um die neue Kraft des Geschichtenerzählens und dem Hochjazzen der Serie zum Roman des 21. Jahrhunderts vergessen viele, dass es vor allem Procedurals wie "Criminal Minds" sind, die jeden Tag Millionen Zuschauer vor die Röhren locken. Fast 300 Folgen in 13 Staffeln und zahlreiche Spin-Off-Ableger sprechen die Sprache des Erfolgs. Diese FBI-Serie, die wie keine andere den Fokus auf die Kriminellen und weniger auf den Fall legt, fesselt bis heute mit ihren (zumeist) abgeschlossenen Crime-Storys.

Charmed

Die zauberhaften und oft sehr leicht bekleideten Hexen haben 178 Folgen lang Millionen Zuschauer verzaubert und vor allem: um den Finger gewickelt. Die durchaus billig getrickste Serie (auch für damalige Verhältnisse, 1998 bis 2006) entwickelt ihren Sog mit und über ihre drei Hauptdarstellerinnen. Die Schwestern Piper, Phoebe und Prue Halliwell sind schlagfertig, fantasievoll und immer für einen Scherz zu haben. Nach der dritten Staffel stieg Prue-Darstellerin Shanen Doherty aus der Hexenserie aus, angeblich wegen Streitigkeiten mit Co-Star Alyssa Milano. Für viele Fans einer der schlimmsten Serientode aller Zeiten.