Uhrwerk Orange

GB 1971 | Dystopie

FSK 16
TIPP

Bildergalerie

Kaufen

Leihen

Filmab 3.99€

Bewertung der Redaktion:

Humor
Anspruch
Action
Spannung
Erotik

Stilbildender Kult-Klassiker von eiskalter Bösartigkeit

IMDb-Bewertung: 8,3 von 10

Hier kommt Alex: Stanley Kubrick zelebriert stilistisch überspitzte Ultra-Gewalt zu den magischen Klängen von Beethovens Neunter.

Immer wenn Beethovens „Ode an die Freude“ aus der Stereoanlage dröhnt, droht Unheil: Prolet Alex putscht sich auf! Gleich wird er wieder mit seinen Droogs genannten Kumpels durch das London der nahen Zukunft (hier: 1983) ziehen, um Obdachlose zu verprügeln und Frauen zu vergewaltigen. Als Alex gefasst wird, kriegt er die kaum weniger heftige Brutalität des Staates zu spüren: Man zwingt ihn zu der magenumdrehenden Ludovico-Antigewalt-Therapie…

Nach dem Roman (1962) von Anthony Burgess inszenierte Stanley Kubrick eine wahre Horrorshow: Sex und Brutalität beherrschen eine trostlose Welt, die ihre seelische Verkommenheit in bizarre Pop-Ästhetik kleidet. Kunst oder gewaltverherrlichender Schund? Da waren sich die damaligen Kritiker auf der ganzen Welt uneins. Heute wissen wir: Kult!!!

Kubricks böser Geniestreich stand allerdings in Großbritannien jahrzehntelang auf der schwarzen Liste. Die Ästhetik des Films sowie die „Nadsat“ genannte Kunstsprache beeinflussten dennoch sowohl die historischen Skinheads (also die proletarische, aber nicht automatisch rechte britische Jugendszene, nicht die hirnlosen Nazischläger von heute!) als auch „linke“ Popbands (Die Toten Hosen, Heaven 17, Moloko).

Auch Hifi-Freunde kommen nicht zu kurz: Sie freuen sich über Alex’ ikonischen Highend-Plattenspieler, einen Transcriptor Hydraulic Reference aus britischer Fertigung. Und wenn man denkt, der Durango 95, mit dem die Droogs durch die Nacht rasen, sei eine Erfindung, liegt man falsch: Das Bausatz-Auto gab es wirklich!

Info: