Der Film "Spider-Man" aus dem Jahr 2002 darf mit Fug und Recht als Kassenschlager gewertet werden. Am 3. Mai war der Film in die Kinos gekommen. Bis zum August hatte er bei einem Budget von 139 Millionen US-Dollar weltweit 821 Millionen US-Dollar eingespielt.

Am großen Erfolg des Films hatten auch das kongeniale Duo Tobey Maguire, der in der Rolle als Peter Parker alias Spider-Man zu sehen war, und Kirsten Dunst als Mary Jane Watson einen erheblichen Anteil. Kein Wunder, dass Tobey Maguire, der für den ersten Teil satte vier Millionen US-Dollar kassiert hatte, alles daran setzte, für "Spider-Man 2" eine möglichst gute Verhandlungsbasis zu erzielen. Doch dann wurde ihm eine bittere Lehre erteilt: Jeder ist ersetzbar.

Tobey Maguire hatte Rücken

Wie Variety berichtet, wählte Maguire einen ungewohnten Weg, um die Verhandlungen für den zweiten Teil aufzunehmen. Er ließ über eine Sprecherin erklären: "Nachdem er zwei körperlich anstrengende Filme hintereinander gedreht hat, hat Tobey leichte Beschwerden in seinem Rücken, der sich in den letzten Zügen der Heilung befindet. Angesichts des bevorstehenden Starttermins am 12. April wollen alle Beteiligten sicher sein, dass er in der Lage ist, die intensiven Stunts zu machen."

Was Maguire mit diesem Schachzug bezwecken wollte, ist nicht ganz klar. Allein ums Geld kann es ihm nicht gegangen sein. Es gab zwar im Vorfeld Gerüchte, dass er mit seiner Gage aus dem ersten Teil unzufrieden war, nachdem er erfahren hatte, dass Produzentin Laura Ziskin 30 Millionen US-Dollar einstrich. Doch die Gehaltsverhandlungen waren laut Variety schon lange abgeschlossen, bevor der Schauspieler seine vermeintlichen Rückenprobleme öffentlich machte. Womöglich wollte Maguire auch einfach auf die Stunts verzichten, wenn er schon nicht mehr Geld bekomme.

Produktionsfirma findet schnellen Ersatz

Was auch immer Tobey Maguire mit seiner Verhandlungstaktik erreichen wollte, bei den Bossen der Produktionsfirma Columbia kam sein Verhalten gar nicht gut an. Sie hatten Sorge, dass endlose Diskussionen dazu führen könnten, dass die Kosten für "Spider-Man 2" aus dem Ruder laufen und zudem den Starttermin 2004 gefährden würden. Also teilten sie ihrem Star einfach mit, dass sie "Spider-Man 2" neu besetzen und anstelle von Maguire seinen Kollegen Jake Gyllenhaal verpflichten würden. Pikante Randnotiz: Gyllenhaal war zu diesem Zeitpunkt mit Kirsten Dunst zusammen.

Für Maguire war nun der Zeitpunkt gekommen, zu retten, was zu retten ist. Also machte er eine Kehrtwende und stimmte sogar medizinischen Tests zu, um zu beweisen, dass sein Rücken keineswegs die Dreharbeiten gefährden würde. Die Wende kam spät, aber sie hatte Erfolg: Tobey Maguire behielt seine Rolle und bekam mit 17 Millionen US-Dollar auch eine deutlich höhere Gage. 

Der Rest ist Geschichte. Auch "Spider-Man 2" wurde mit einem weltweiten Einspielergebnis von 784 Millionen US-Dollar ein voller Erfolg. Für "Spider Man 3" aus dem Jahr 2007 und "Spider-Man: No Way Home" aus 2021 schlüpfte der Schauspieler gerne erneut ins Spinnenkostüm.