In der Kinorückkehr von Mike Mignolas rotem Teufelskerl kämpft sich „Stranger Things“-Sheriff David Harbour durch ein überladenes und völlig überdrehtes Splatterspektakel.
Wer als Fan von Guillermo del Toros beiden „Hellboy“-Filmen dem Reboot des Comichelden eine Chance geben will, muss einen stabilen Magen und – noch viel wichtiger – eine hohe Schmerzgrenze haben. Denn was Neil Marshall („Dog Soldiers“) mit dem Antihelden anstellt, gleicht einem Potpourri aus Fantasy-, Action-, Horror- und Slapstick-Elementen. Klingt komisch, ist aber so. Und funktioniert leider gar nicht.
Schuld daran hat nicht der neue Hauptdarsteller David Harbour. Im Gegenteil: Er erweist sich als würdiger Nachfolger von Fanliebling Ron Perlman und verpasst Hellboy neben der gewohnt ironischen und rauen Haudrauf-Schale an den richtigen Stellen große Emotionen. So auch im Zusammenspiel mit „American Honey“-Darstellerin Sasha Lane, die als schlagfertiges Medium Alice Hellboys Beschützerinstinkt weckt.
Am Ende ist es das gewaltige Genre- und Storywirrwarr, das den bewusst roh und schmutzig gehaltenen Film aus der Bahn wirft. Zudem strapazieren die penibel erklärten Referenzen an die Comicvorlage und das konfuse Skript die Nerven. Erinnerungen an Marshalls Actionstumpfsinn „Doomsday – Tag der Rache“ (2008) werden wach. Es scheint, als wisse der Brite selbst nicht genau, was sein „Hellboy“ sein soll: Splatter-Comedy, Hochglanz-Trash oder Fantasysaga.
Info:
- Genre:
- Action
- Originaltitel:
- Hellboy
- Land:
- USA
- Jahr:
- 2019
- Länge:
- 114/135 Min.
- FSK:
- 16 Jahre
Cast & Crew:
- Hellboy
- David Harbour
- Ganeida
- Penelope Mitchell
- Nimue
- Milla Jovovich
- Professor Broom
- Ian McShane
- Ben Daimio
- Daniel Dae Kim
- Anna
- Sasha Lane
- Lord Adam Glaren
- Alistair Petrie
- Regie:
- Neil Marshall
- Drehbuch:
- Andrew Cosby
- Musik:
- Benjamin Wallfisch
- Kamera:
- Lorenzo Senatore
- Schnitt:
- Martin Bernfeld