2015 kam mit "Fifty Shades of Grey – Geheimes Verlangen" der erste Teil der Geschichte um die Literaturstudentin Anastasia Steele (Dakota Johnson) und den reichen Unternehmer Christian Grey (Jamie Dornan) in die Kinos. 2017 und 2018 folgten mit "Gefährliche Liebe" und "Befreite Lust" die beiden Fortsetzungen, diesmal unter der Regie von James Foley.
Alle drei Teile basieren auf Romanen der britischen Schriftstellerin E.L. James. Und genau diese machte die Dreharbeiten für Sam Taylor-Johnson, Regisseurin von Teil 1, zu einer Herausforderung.
"Fifty Shades of Grey"-Regisseurin am Ende ihrer Kräfte
Fast zehn Jahre nach Abschluss der Dreharbeiten hat sich Taylor-Johnson im April 2024 an die Entstehung ihres Films zurückerinnert. Nüchtern stellte die Londoner Künstlerin fest: "Der Erfolg war großartig, aber die Erfahrung war hart." Tatsächlich zählt "Fifty Shades of Grey" zu den großen kommerziellen Erfolgen. Allein der erste Teil spielte bei einem geschätzten Budget von 40 Millionen mehr als 570 Millionen Dollar ein.
Dauerstreit mit E.L. James
Wie die Regisseurin berichtete, geriet sie während der Dreharbeiten immer wieder mit James und ihren Vorstellungen aneinander. "Es war ihr Buch, und sie hatte eine ganz konkrete Vision, wie sie den Film sehen wollte", so Taylor-Johnson. Leider sei ihre eigene Regie-Sicht auf die Dinge oft "diametral entgegengesetzt" gewesen. Es habe viel Kraft gekostet, bis sie schließlich irgendwie zu einem Ende gelangt seien. Der Weg dahin sei wirklich zermürbend gewesen, stellte Taylor-Johnson im Nachhinein fest.
Dem finanziellen Erfolg zum Trotz wurde die Sado-Maso-Lovestory von der internationalen Filmkritik nahezu einstimmig verrissen. "Ich brauchte ungefähr vier Jahre, um mein Selbstvertrauen und meine Gelassenheit wiederzuerlangen", gestand Taylor-Johnson. "Endlich bin ich wieder eine Künstlerin, die ihre eigenen Entscheidungen trifft, sich selbst gegenüber Verantwortung übernimmt und der Welt etwas präsentieren kann, was sie selbst geschaffen hat."
Universal Pictures schafft Fakten
Offenbar hatte Taylor-Johnson die folgenden "Fifty Shades of Grey"-Teile nicht ganz freiwillig an James Foley abgetreten. Der Anstoß kam wohl eher vom Studio Universal Pictures. Für Taylor-Johnson dürfte das Aus aber letztlich sogar ein Vorteil gewesen sein. Sie brauchte ohnehin lange, um neue Arbeiten anzugehen. Aber sie hat es gemeistert. Zuletzt war ihre Arbeit 2024 mit "Back to Black", ein Biopic über Amy Winehouse, auf der großen Leinwand zu erleben.