Der Horrorfilm "The Craft" (auf Deutsch: "Der Hexenclub") von Andrew Fleming faszinierte 1996 das Publikum. Die Geschichte von vier Teenagern, die allesamt über übersinnliche Fähigkeiten verfügen, war so überzeugend, dass Hauptdarstellerin Fairuza Balk 1997 bei den "Saturn Awards" 1997 als beste Hauptdarstellerin nominiert wurde. Zudem erhielt der Film eine Nominierung als bester Horrorfilm.

Am Erfolg des Streifens hat sicher auch Pat Devin ihren Anteil. Denn die echte Hexe stand den Filmemachern beratend zur Seite.

Pat Devin konnte überzeugen

Pat Devin nimmt ihre Berufung ernst und ist in zahlreichen Hexenzirkeln aktiv. So war es kein Wunder, dass ein Bekannter, der in Los Angeles einen Hexenladen betrieb, sie empfahl, als die Macher von "The Craft" auf der Suche nach einer Fachfrau für Okkultes waren.

Da Devin wichtig war, dass durch den Film ihr Glaube nicht in Verruf gerät, traf sie sich mit Andrew Fleming, dem Regisseur des Films und Ginny Nugent, der ausführenden Produzentin. Bei diesem Meeting erzählte Pat Devin über ihre dreißigjährige Erfahrung als Hexe und war dabei offenbar so überzeugend, dass sie als Beraterin engagiert wurde.

Dabei stellte Fleming aber eine wichtige Bedingung. "Pat, du darfst nicht vergessen, dass dies ein Film ist. Es ist Hollywood. Es soll keine Dokumentation über die Wicca-Religion sein. Es geht darum, Geld zu verdienen." Nachdem Devin die erste Fassung des Drehbuchs gelesen hatte, die sie ziemlich gut fand, stimmte sie zu, erzählte sie im Interview mit wychwoodacastlebetweentheworlds.com.

Umfassende Tätigkeit als Beraterin

Die erfahrene Hexe ging ihrer Aufgabe mit Feuereifer nach und begann schon bald, Einfluss auf das Geschehen zu nehmen. So sorgte sie dafür, dass im Film eine Einweihungsszene zu sehen war, in der sich die Mädchen die Treue schworen. Für diese Sequenz schlug sie mehrere Rituale vor und schrieb auch den Eröffnungsgesang.

Die Idee, dass ein viertes Mädchen zur Gruppe stoßen musste, damit der Hexenzirkel komplett ist, stammt von Devin. Sarah (Robin Tunney) wies sie das Element Erde, Nancy (Fairuza Balk) Luft, Rochelle (Rachel True) Wasser und Bonnie (Neve Campbell) Feuer zu.

Nicht alle Vorschläge von Pat Devin wurden übernommen. Meist waren sie der Produktionsfirma zu teuer. Auch eine der Lieblingsszenen der Hexe, die zu Beginn noch im Drehbuch stand, fiel dem Rotstift zum Opfer. "Ich werde immer die wirklich magische Schlussszene im Originaldrehbuch vermissen, in der Sarah einer Gruppe kleiner Mädchen vorliest und während sie liest, wird die Geschichte um sie herum lebendig", erinnerte sich Devin und fuhr fort: "Sie befinden sich auf einer Waldlichtung, mit Rehen und Vögeln um sie herum. Ich habe diese Szene geliebt."