Filmemacher Steven Spielberg ist bekannt für seine meisterhaften Inszenierungen, die uns in ferne Welten entführen - ob mit "E.T. – Der Außerirdische" oder der "Indiana Jones"-Reihe. Doch selbst ein Genie wie er stößt manchmal an seine Grenzen, wenn es um die Darstellung von Gewalt geht.
Die blutige Szene, die es nicht ins Kino schaffte
In einem seltenen Einblick in die kreative Entscheidungsfindung enthüllte Spielberg im Interview mit Vanity Fair, warum er eine Szene aus einem seiner bekanntesten Filme entschärfte. Es geht um jenen Moment in "Der Weiße Hai", der Stuntman Teddy Grossman in den Mittelpunkt stellt.
Grossman sollte ursprünglich im Maul des Hais wie die Galionsfigur am Bug eines Schiffes auftreten, einen Jungen im Arm halten und dabei Blut erbrechen. Eine Darstellung, die nach Spielbergs Meinung weitaus grausamer war als alles andere, was sich im ersten Drittel des Films zeigt. "Ich mochte die Szene nicht, sie war geschmacklos, also warf ich sie raus", so Spielberg später.
Zu sehen gibt es die Szene übrigens bei YouTube.
Spielberg macht keinen Horror
In der finalen Version von "Der Weiße Hai" mag die Szene weniger blutig sein, doch der Film bleibt ein Meisterwerk des Spannungskinos, das Generationen von Zuschauern in seinen Bann zieht. Drei Oscars konnte der Film gewinnen, unter anderem für die ikonische Musik von John Williams. Heute gilt "Der Weiße Hai" als Wegbereiter für das gesamte Genre.
Dennoch bleibt es aus einem besonderen Grund ärgerlich, dass Spielberg damals so entschied: Die Regie-Legende hat bis heute noch keinen Horrorfilm in Spielfilmlänge inszeniert. "Der Weiße Hai" bleibt der einzige Film, der diesem Genre am nächsten kommt.