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TV-Kritik

Verbotene Liebe zum Mauerfall

Auch der letzte Teil des ZDF-Dokudramas überzeugt, besonders durch die schauspielerische Leistung.

DIE WÖLFE (ZDF, Dienstag, 20.15 Uhr)
20 Jahre ist es nun her, dass "So ein Tag so wunderschön wie heute" für eine Nacht im Spätherbst Nationalhymne in Deutschland war und sämtliche Fernsehsender werden diesen 9. November 1989 in diesem Jahr opulent gedenken. Es ist allerdings zu befürchten, dass recht viele Produktionen nicht die Klasse haben werden, wie das TV-Dokudrana "Die Wölfe" vom ZDF.
Lobenswert ist hier allerdings nicht nur die Raffinesse, mit der Spielszenen in historische Bildaufnahmen geschnitten wurden und die Authentizität der Szenerie, für die Mr. Zeitgeschichte Guido Knopp steht. Nein, da wird es sicherlich auch bei anderen Produktionen wenig zu mäkeln geben. Ein heißer Kandidat für recht viele Fernsehpreise wurde "Die Wölfe" durch die darstellerische Kraft von Schauspielern wie Axel Prahl (weltklasse als cholerischer Baulöwe) oder Matthias Brandt (als drangsalierter Stasiangestellter) oder Barbara Auer (als psychotische Ehefrau).

Da störte auch der Hauch "Verbotene Liebe" zum äußerst furiosen Finale nicht.

Kai Rehländer