Der D.E.F.B-Pokal 2009 (PRO7, Freitag, 20.15 Uhr)
Bei einer Umfrage unter 10.000 Sportlern neulich wurde das "TV total Turmspringen" zur drittbesten Sportsendung nach der guten alten Tante Sportschau und dem Aktuellen Sportstudio gewählt. Mit diesen Vorschusslorbeeren ging gestern Abend Stefan Raabs neuester Geniestreich auf Sendung: der Deutsche Eisfußball-Pokal, live aus der Kölner Lanxess-Arena.
Acht Bundesliga-Stellvertreterteams aus Altkickern und den üblichen Verdächtigen wie Joey Kelly, Tim Mälzer und Elton spielten in Bowlingschuhen auf Glatteis. Und es war in den ersten Minuten - der FC St. Pauli trat gleich mal gegen den HSV an - recht gewöhnungsbedürftig. Spieler, die mit der Eishockey-Ausrüstung aussahen wie Fisher Price-Figuren, staksten wie Störche über den glatten Untergrund, immer auf der Suche nach der Ballkontrolle. Doch dann begann ich mitzufiebern.
Wie spielt man am Besten? Wirklich laufen, was sehr anstrengend sein musste, oder doch besser gleich lange Strecken auf dem Hosenboden rutschen? Wie ist die Raumaufteilung? Beim HSV übernahm Sergej Barbarez vorbildlich die Aufgaben des nicht vorhandenen Torhüters. Andere arbeiteten mit Mini-Ketten. Wie viel Grätsche ist erlaubt? Und würde es Schlägereien geben?
Die gab es nicht, dafür nahezu großen Sport: St. Pauli profitierte von der alten Angewohnheit, hohe Bälle nach vorn zu schlagen. Der VfL Wolfsburg spielte so gesichts- und ideenlos wie einst und schlitterte auf einen letzten Platz. Die Bayern machten in der Gruppenphase das Nötigste, um dann - wie auch im richtigen Leben, "wenn's nicht um die Wurst geht, sondern um den ganzen Grill" (Kommentator Buschmann) - noch einmal kurz aufzudrehen und ins Halbfinale einzuziehen.
Die in der Halle lautstark gefeierten Lokalmatadoren vom 1. FC Köln mit Kapitän Stefan Raab kamen dort konditionell nicht mehr mit und schieden aus. Und als hätte der Fußballgott an dem Konzept auch noch seinen Spaß, standen mit Pauli und Stuttgart genau die beiden Teams im Finale, die Entertainment (generell: Pauli) und Können (auf dem Eis: Stuttgart) repräsentierten.
Ein runder Abend also, in dessen Verlauf auch die Bildregie Spaß an der Sache fand. Obwohl das Ganze wieder einmal bis Mitternacht ging, habe ich mich kaum gelangweilt. Chapeau!
Heike Barnitzke
Acht Bundesliga-Stellvertreterteams aus Altkickern und den üblichen Verdächtigen wie Joey Kelly, Tim Mälzer und Elton spielten in Bowlingschuhen auf Glatteis. Und es war in den ersten Minuten - der FC St. Pauli trat gleich mal gegen den HSV an - recht gewöhnungsbedürftig. Spieler, die mit der Eishockey-Ausrüstung aussahen wie Fisher Price-Figuren, staksten wie Störche über den glatten Untergrund, immer auf der Suche nach der Ballkontrolle. Doch dann begann ich mitzufiebern.
Wie spielt man am Besten? Wirklich laufen, was sehr anstrengend sein musste, oder doch besser gleich lange Strecken auf dem Hosenboden rutschen? Wie ist die Raumaufteilung? Beim HSV übernahm Sergej Barbarez vorbildlich die Aufgaben des nicht vorhandenen Torhüters. Andere arbeiteten mit Mini-Ketten. Wie viel Grätsche ist erlaubt? Und würde es Schlägereien geben?
Die gab es nicht, dafür nahezu großen Sport: St. Pauli profitierte von der alten Angewohnheit, hohe Bälle nach vorn zu schlagen. Der VfL Wolfsburg spielte so gesichts- und ideenlos wie einst und schlitterte auf einen letzten Platz. Die Bayern machten in der Gruppenphase das Nötigste, um dann - wie auch im richtigen Leben, "wenn's nicht um die Wurst geht, sondern um den ganzen Grill" (Kommentator Buschmann) - noch einmal kurz aufzudrehen und ins Halbfinale einzuziehen.
Die in der Halle lautstark gefeierten Lokalmatadoren vom 1. FC Köln mit Kapitän Stefan Raab kamen dort konditionell nicht mehr mit und schieden aus. Und als hätte der Fußballgott an dem Konzept auch noch seinen Spaß, standen mit Pauli und Stuttgart genau die beiden Teams im Finale, die Entertainment (generell: Pauli) und Können (auf dem Eis: Stuttgart) repräsentierten.
Ein runder Abend also, in dessen Verlauf auch die Bildregie Spaß an der Sache fand. Obwohl das Ganze wieder einmal bis Mitternacht ging, habe ich mich kaum gelangweilt. Chapeau!
Heike Barnitzke