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Sportfreunde Stiller: An die Bezeichnung Gutmensch gewöhnt

An die Bezeichnung Gutmensch gewöhnt

Foto: covermg.com, Sportfreunde Stiller: An die Bezeichnung Gutmensch gewöhnt

Die Sportfreunde Stiller haben gelernt, nicht nur auf die negativen Stimmen zu hören.

Die Gruppe wird am 7. Oktober ihr neues Album 'Sturm & Stille' veröffentlichen. Auf der Platte befindet sich unter anderem ein Titel namens 'Zwischen den Welten', der den Anschlag auf die Konzerthalle Bataclan in Paris zum Thema hat. Doch es gibt noch andere politische Lieder, wie 'Dienstag im April'. Obwohl sich die Mitglieder Florian Weber, Rüdiger Linhof und Peter Brugger politisch lieber privat als beruflich zu Wort melden, waren dies Ereignisse, die sie mit ihren Fans musikalisch teilen wollten, wie sie im Gespräch mit dem 'Merkur' erklärten.

"Wenn wir uns über Lieder zu Wort melden, dann ist es ein akuter Anlass. Wie bei 'Dienstag im April'. Das entstand, als eine traurig hohe Zahl Flüchtlinge ertrunken ist. Gleichzeitig kam die Nachricht, dass sich die Bundeswehr über mangelhafte Gewehre beklagt. Da dachten wir: Wo leben wir?", erklärte Florian Weber.

Negative Stimmen über diese Meinungsäußerung gibt es allerdings auch, so der Musiker: "Die Kritik, wir seien Gutmenschen, hören wir seit 20 Jahren." Damit gehe man bandintern aber locker um, wie Rüdiger Linhof zugab: "Das sagen dann ein oder zwei Personen, und man glaubt, dass die viel lauter sind als die Leute, die das freut. Man hört immer zu bei den Leuten, die negativ sind. Künstlerneurosen. Man muss sich daran gewöhnen, wenn man eine Sache langfristig durchziehen will."

Im Alter sieht man eben vieles lockerer. Und man arbeitet auch anders als noch vor 20 Jahren, wie Peter Brugger bereits der 'Süddeutschen Zeitung' erklärt hatte: "Ich gehe zum Beispiel anders an Texte ran. Mit 24 singt man anders über die Liebe als mit 44. Mit 24 will man entdecken, mit 44 will man bewahren. Ich glaube, das merkt man auch in unseren Liedern."

Da auch die Fans der Sportfreunde Stiller älter geworden sind, wird dies sicherlich auf ein wohlmeinendes Echo stoßen

/Cover Media