Sean Connery im TV

Ein Schotte ist ein Mensch mit zwei Gesichtern. Er ist geizig und großzügig. Starrköpfig und humorvoll. Sentimental und pragmatisch. Niemand verkörpert dieses Bild besser als Sean Connery. Der für viele beste Bond aller Zeiten spendet seine Gage für wohltätige Zwecke - klagt sie aber vorher gern bei Filmfirmen ein. Er ist mit Leib und Seele Schotte - lebt jedoch auf den Bahamas. Nach außen hin ist er der Inbegriff des Gentleman. Doch hinter der Fassade schlummert ein Mann, der gern mal die Fäuste sprechen lässt und seit seinem selbst verordneten Ruhestand 2003 immer wieder Ärger mit der Justiz hat. Zum 80. Geburtstag am 25. August gab es im Vorfeld eine Anklage wegen Verdachts auf Geldwäsche. Statt hinter Gittern würde wir Sir Sean aber lieber wieder auf der Leinwand sehen. Dafür alles Gute!
Die Missetaten des Ex-Bond

■ 2010: Geldwäscherei & Steuerhinterziehung
1,6 Millionen Euro soll Sean Connery an Steuern hinterzogen haben. Er wird mit einer Immobilienfirma in Verbindung gebracht, die an der Costa del Sol Grundstücke verkauft hatte, ohne Steuern zu zahlen.

■ 2009: Diamantenrechtsstreit
In den 70ern lieh Connery einem Freund vier Millionen Dollar für Immobilienprojekte und bekam Diamanten und Wertpapiere im Wert von zehn Millionen als Pfand. Weil der Freund nicht zurückzahlen konnte, verkaufte Connery die Klunker. Der Familie des Freundes passte das nicht, und sie klagte.

■ 2005: Prügelvorwurf
In ihrer Autobiografie beschuldigte Diane Cilento ihren Exmann, sie während ihrer Ehe geschlagen zu haben. Connery wies die Vorwürfe zurück.

■ 2005: Anklage wegen Lärmbelästigung
Laute Musik, stampfende Schritte und ständige Umbauarbeiten: Connerys Nachbar zeigte den Filmstar an und forderte 30 Millionen Dollar Entschädigung. Seither verklagten sie sich gegenseitig. Insgesamt neunmal.

■ 2003: Streit beim Dreh zu "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen"
Beleidigungen und eine Beinahe-Schlägerei zwischen Regisseur Stephen Norrington und seinem Star hatten zur Folge, dass Connery mit sofortiger Wirkung in den Ruhestand ging.

■ 1965/87: "Frauen zu schlagen ist richtig"
Sowohl im "Playboy" als auch im Interview mit Talkqueen Barbara Walters verteidigte Connery eine harte Hand gegen Frauen. Sein Tipp: Nicht mit der Faust, nur mit der flachen Hand schlagen.

■ 1958: Prügelei am Set
Beim Dreh zu "Herz ohne Hoffnung" bedrohte der Freund von Co-Star Lana Turner den Schauspieler mit einer Pistole. Der entwaffnete ihn und schlug ihn k.o.

S. Kimler