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SCHAU HIN! gibt Tipps für den Medienkonsum von Kids

Smarter gucken

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Weihnachten ist Fernsehzeit. Kein Wunder, dass sich viele Eltern fragen, welcher Medienkonsum für ihre Kindern angemessen ist.

Es ist wie beim Essen: Wer nicht alles in sich hineinstopft, sondern sich auf die guten Sachen konzentriert, hat am Ende mehr davon. Gerade Weihnachten ist die kluge Auswahl besonders wichtig, denn außer dem TV-Programm verführen Geschenke wie Smartphones, Tablets und Games zum Abhängen vor dem Bildschirm.

"Weihnachtszeit ist Ausnahmezeit", sagt Mediencoach Kristin Langer von SCHAU HIN!, einer Initiative zum richtigen Umgang mit Medien, die von TV SPIELFILM unterstützt wird. "Wenn ein Computergame verschenkt wird, dann kann man sich damit auch zwei oder drei Stunden statt einer beschäftigen."

Für den Alltag empfiehlt SCHAU HIN! folgende Grenzen des Medienkonsums von Kindern:

- maximal 30 Minuten am Tag für Kinder bis fünf Jahre
- bis zu 60 Minuten täglich für Kids von sechs bis neun
- neun Stunden pro Woche für Kinder ab zehn Jahren


Wird's mal mehr, geht davon die Welt nicht unter. Manchmal erfordert ein Spiel die ganze Aufmerksamkeit eines Kindes. Schlaue Eltern achten allerdings beim Kauf von Videogames darauf, dass sich der Spielstand speichern lässt. Dann fällt das Abschalten in jeder Beziehung leichter.

Anlass zum Alarm besteht in den seltensten Fällen. Mit seinen schrillen Thesen von der Verblödung Jugendlicher durch digitale Medien steht der Hirnforscher Manfred Spitzer ziemlich allein auf analoger Flur. "Die Herausforderung, vor die ein gutes Computerspiel ein Kind stellt, kann es in seiner Entwicklung fördern und sein Selbstbewusstsein stärken", sagt Medienpädagogin Langer.

Der Hamburger Arzt Johannes Wimmer, bekannt durch seine YouTube-Videos als Dr. Johannes, kann sogar Ego-Shooter-Spielen etwas Positives abgewinnen, nämlich solchen, bei denen leukämiekranke Kinder auf Krebszellen ballern. Wichtig ist, dass die Eltern noch bis ins Teenageralter einen wachen Blick auf den Umgang ihrer Kinder mit Fernsehern, Computern und Smartphones haben.

Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Fernsehen und Daddeln zur Sucht ausarten, dass auch noch nach drei Monaten das Endlosglotzen wichtiger ist als das Spielen mit Freunden, sollte man einen Termin beim Kinderarzt vereinbaren oder eine Erziehungsberatungsstelle vor Ort aufsuchen. Wer lieber anonym bleiben möchte, kann sich ohne Angabe seines Namens telefonisch beraten lassen bei www.nummergegenkummer.de. Speziell an Jugendliche richtet sich das Internetportal www.juuuport.de.

Rainer Unruh