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Michael Bay im Interview

"Ich hasse es, digital zu drehen"

Ich hasse es, digital zu drehen
Magier mit Kamera: Michael Bay beim Dreh von "Transformers 3" Paramount/Filmverleih

In "Transformers 3" (ab 29.6. im Kino) geht die Heavy-Metal-Materialschlacht weiter, diesmal sogar in in 3D. Nur ein Ferrari funktionierte nicht, wie Michael Bay im Interview erzählt:

Zu sehen gab's von "Transformers 3" bislang leider nur Ausschnitte, was die aber auf jeden Fall versprechen: unglaubliche Action und natürlich haufenweise Heavy-Metal-Schrott! Im Interview erzählt Michael Bay, warum er immer noch digitales Filmen hasst und warum man in Italien anrufen musste, um einen Ferrari zum Laufen zu bringen.

TV SPIELFILM Waren Sie nicht ursprünglich ein absoluter Gegner der 3D-Technik?

MICHAEL BAY Oh ja, ich war in dieser Hinsicht immer Pessimist. Ich bin ein Filmemacher der alten Schule, ich mag Film, das Material. Und ich hasse es nach wie vor, digital zu drehen. Digital wird nie so gut sein wie echter Film - egal, was Ihnen all die Regisseure erzählen, sie lügen! Aber Jim (Cameron) verkaufte mir 3D hartnäckig als tolles, neues Spielzeug. Das hat ungefähr ein Jahr gedauert.

Was war der größte Unterschied?

MICHAEL BAY
Zunächst einmal ist es wirklich ziemlich schwer, in 3D zu drehen. Das sind gigantische Kameras! Und um den 3D-Effekt zu erzielen, müssen sie übereinander ange-ordnet sein. Und "Avatar" wurde auf einer Greenscreenbühne gedreht.

Und jetzt sind Sie ein 3D-Jünger?

MICHAEL BAY
Es macht viel Spaß, wirklich. Ich hatte meine Bedenken, was Dialogszenen betrifft. Würde das nicht zu sehr ablenken? Aber ich habe schon immer viel mit Vorder- und Hintergrundaction gearbeitet.
Foto: Paramount-Filmverleih, "Transformers 3": Michael Bay in Lieblingspose, vor Lieblingsobjekt: Raumschiff auf dem Weg ins All
Einmal mehr sind Sie hier im All. Woher kommt diese Faszination fürs Weltall?

MICHAEL BAY
Ich liebe den Weltraum! Das hängt auch mit der Faszination zusammen, da draußen könnte etwas sein. Es wäre langweilig, einen Film über Pasadena zu machen.

Beim ersten Film haben die Autofirmen Sie sehr unterstützt. Und diesmal?

MICHAEL BAY
Ferrari hatte uns ein brandneues Modell geschickt. Erster Drehtag, wir starten den Motor, er geht aus und nicht mehr wieder an. Was also tun? Wir brauchen den Wagen. Also rufen wir bei Ferrari in Beverly Hills an, aber die wissen das auch nicht, weil es wirklich der erste Wagen dieser Art in den USA ist. Also müssen sie in Italien anrufen und dort jemanden wecken, um zu erfahren, wo die Batterie versteckt ist.

Sie haben mal gesagt, dies wird definitiv Ihr letzter "Transformers"-Film...

MICHAEL BAY
Na ja, man sollte die Reihe in Ruhe lassen, bevor man einen Neustart versucht... Im Moment also ja! (lacht)

Interview: Scott Orlin