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Martin Scorsese über "Hugo Cabret"

"Ich war schon immer ein Fan von 3D"

Martin Scorsese
Meister seines Fachs: Regisseur Martin Scorsese Warner Independent

Im Interview zu seinem (in 3D gedrehten) neuen Film "Hugo Cabret" (ab 9.2. im Kino) bekennt sich Regielegende Martin Scorsese zu seiner langjährigen Leidenschaft für 3D

TV SPIELFILM Dies ist Ihre erste Arbeit in 3D. Wie kam es dazu?

MARTIN SCORSESE
Ich war schon immer ein großer Fan von 3D, das geht zurück auf Diapositive aus dem vikto­rianischen Zeitalter, die ich heute noch habe. Man sieht Bilder in Stereo, aus dem 19. Jahrhundert, dem Amerikanischen Bürgerkrieg, französische Truppen im Ersten Weltkrieg, solche Dinge.

Welcher 3D-Film hat Sie besonders beeindruckt?

MARTIN SCORSESE
1953 kamen viele 3D-Filme auf einmal heraus und "House of Wax" ("Das Kabinett des Professor Bondi" mit Vincent Price) war die ganz große Nummer. Dieses gemeinsame Kinoerlebnis war einfach unglaublich, auch wegen der seltsamen Brillen, und weil ab und zu der Projektor versagte - das passiert heute hoffentlich nicht mehr!
Gefielen Ihnen die Filme oder mehr die 3D-Technik?

MARTIN SCORSESE
Die Filme waren oft nicht wirklich gut. Aber ich habe gemerkt, wie sich die Technik einsetzen lässt. Jahre später sah ich Alfred Hitchcocks "Bei Anruf Mord" (von 1954), der in 3D gedreht, aber erst so nicht gezeigt wurde. Das war eine echte Offenbarung!

Hat es manche überrascht, dass auch Sie in 3D drehen?

MARTIN SCORSESE
Als ich meiner Tochter - sie war vielleicht zehn Jahre alt - und ihren Freunden erzählte, dass ich das Buch verfilmen werde, sagten sie sofort: "Aber doch wohl in 3D, oder?"

Wie ist die Arbeit mit den Schauspielern in 3D?

MARTIN SCORSESE
Interessant war es bei Sacha Baron Cohen. Seine Gesichtsstruktur ist perfekt für 3D, er musste gar nichts tun. Wir haben ihm nicht mal erzählt, dass es in 3D ist! (lacht)

Interview: Scott Orlin