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Warum Filmrätsel irre machen

Böses Erwachen: Wayward Pines

Mystery-Spezialist M. Night Shyamalan macht erstmals TV: In der Serie Wayward Pines (FR, 15.5.) geht es um das dunkle Geheimnis eines Dorfes.

Die Anfangsszene von "Wayward Pines" kommt einem irgendwie bekannt vor: Blutüberströmt und schwer verletzt schlägt Secret-Service-Agent Ethan Burke (Matt Dillon) in einem Wald die Augen auf. Ein sich öffnendes Auge ist nicht gerade die originellste Art, eine Mysteryserie zu eröffnen. Spätestens seit "Lost" gehört dieser Kniff zum Standardrepertoire jedes Filmstudenten.

Entsprechend misstrauisch war selbst "The Sixth Sense"-Macher M. Night Shyamalan, als man ihm die Serie anbot. "Ich rief das Studio an und sagte ihnen, ich mache es - aber nur, wenn sich am Ende nicht herausstellt, dass alle tot sind." Dass Shyamalan "Wayward Pines" produziert und als Regisseur der ersten Folge den Ton für die Inszenierung setzt, lässt also darauf schließen, dass die Bewohner des mysteriösen Idaho-Städtchens noch am Leben sind.

Genau wissen wir es nicht, denn die Geheimhaltungsstufe um dieses Projekt ist einmalig. Weil die Serie in mehr als 125 Ländern nahezu zeitgleich startet, wurde die Handlung nur in Umrissen kommuniziert.
Selbst bei unserem Besuch am Set im kanadischen Vancouver gab man sich größte Mühe, die Journalisten möglichst weit entfernt vom Drehgeschehen zu halten. Aber einiges haben wir dennoch herausbekommen.

Die Auflösung passiert mittendrin

Die Serie basiert auf einer 2012 erschienenen Buchreihe von Blake Crouch. Obwohl die Vorlage als Trilogie angelegt ist, adaptierte Showrunner Chad Hodge nur die ersten bei- den Bände "Psychose" und "Wayward".

Die Idee zu seinen Büchern kam Crouch, als er das Dörfchen Duray in Colorado besuchte und sich überlegte, was wohl passieren würde, wenn die Einwohner niemals über die Gemeindegrenzen hinausgekommen wären. Alles, was er dafür brauchte, war eine schlüssige Begründung, die er am Ende des ersten Bandes enthüllt.

Eine Struktur, die auch die Serie beibehält - und damit Neuland für M. Night Shyamalan ist. Der Macher von "Signs", "Unbreakable" und "The Village" wurde schließlich dadurch berühmt-berüchtigt, dass die Auflösung seiner Filmrätsel das Geschehene oft völlig auf den Kopf stellte und die Zuschauer nicht selten ratlos im Kinosaal zurückließ.

Hier jedoch "fassten wir den Entschluss, sie nicht ans Ende zu stellen, sondern in der Mitte zu lassen", erklärt Shyamalan, "denn ich war sehr interessiert daran, wie die Welt nach dieser Enthüllung aussehen wird."

Warum Filmrätsel irre machen und was Hauptdarsteller MATT DILLON im Interview über sich ("Ich bin paranoid") und seine Karriereabsichten ("Ich bin einfach nicht berechnend genug") sagt, lesen Sie in der aktuellen
TV SPIELFILM XXL (Heft 10/2015)


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