Als der Film, der seinen Namen trägt, zu Ende ist, eilt Harry Wörz weinend aus dem Vorführsaal. Zu sehr decken sich die Bilder auf der Leinwand mit den Geschehnissen, die das Leben des Bauzeichners zerstört haben: die Verhaftung am Morgen des 29. April 1997 mit fünf Polizeiwagen und Hundeeinsatz; die Vorwürfe, er habe seine Exfrau, eine Polizistin, erwürgen wollen; die Tatsache, dass diese nach der Attacke eines Unbekannten schwerstbehindert ist und nicht aussagen kann. Die Bilder rufen schmerzhafte Erinnerungen an die endlosen Prozesse wach, führen ihm erneut vor Augen, dass er deswegen keinen Kontakt mehr zu seinem Sohn hat.
Unter Anklage: Harry Wörz
MI 29.1. ARD 20.15 Uhr
Anne Will
MI 29.1. ARD 21.45 Uhr
Unter Anklage: Harry Wörz
MI 29.1. ARD 20.15 Uhr
Anne Will
MI 29.1. ARD 21.45 Uhr
Der Fernsehfilm von Till Endemann erzählt den Fall Wörz sehr eng entlang der tatsächlichen Prozessakten, vermeidet jeglichen Kitsch und ist trotzdem sehr bewegend. Es ist die Geschichte eines wackeligen Indizienverfahrens und mutet manchmal an wie ein schlechter Krimi - der Plot ist einfach zu durchsichtig.
Zunächst gibt es noch einen anderen Tatverdächtigen. Aber der ist Polizist. Die Ermittler in Pforzheim setzen also alles daran, Wörz hinter Gitter zu bringen. Es wird Druck ausgeübt, Beweismittel verschwinden aus der Polizeiwache, entlastende Dokumente werden nicht weitergegeben.
Der Fall Harry Wörz ist nach Gustl Mollath der zweite große Justizirrtum der jüngsten Vergangenheit. Im Anschluss an den Film wird die Situation der Justizopfer bei "Anne Will" vertieft. Wie viele zu Unrecht Verurteilte gibt es noch, die nicht die erstaunlichen Nehmerqualitäten von Mollath oder Wörz haben?
Nach kurzer Pause erscheint Wörz gefasst und um gute Laune bemüht zum TV SPIELFILM-Interview.
TV SPIELFILM: Herr Wörz, Hut ab, Sie sind ganz schön zäh. Hätten Sie nicht so gekämpft, hätten Sie noch länger als viereinhalb Jahre zu Unrecht im Gefängnis gesessen.
HARRY WÖRZ Ich sage Ihnen, wie es ist: Die Medaille gebührt nicht mir, sondern den vielen Menschen, die mir geholfen haben. Meinem Pfarrer Peter Knop, der Kirche, dem Kleintierzüchterverein, den Motorradclubs aus meiner Gegend - das war eine Linie.
Trotzdem haben Sie gekämpft. Sie hätten auch in Selbstmitleid versinken oder anfangen können zu trinken.
HARRY WÖRZ Dafür habe ich gar keine Zeit gehabt. Mein Arzt hat mich gefragt: Wie sieht es aus mit Alkohol? Ich habe gesagt: Würde ich gern mal machen. Mehr trinken, als ich vertrage. Aber ich mache es nicht. Wenn die Polizei plötzlich reinmarschiert, dann muss ich klar sein. Wie kann ich mich wehren? Ich darf mich nicht gehen lassen. Ich muss weiter kämpfen. Jetzt gegen die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe.
Herr Klink, ist der Druck besonders groß, wenn man eine reale Person spielt, die derart leidet?
RÜDIGER KLINK Der Druck ist da. Ich habe wirklich alles gegeben, was in mir war. Nach dem Dreh war ich völlig erschöpft.
Wie hat sich das geäußert?
RÜDIGER KLINK Ich bin aufgewacht und hatte sein Bild im Kopf. Ich habe drei Monate gebraucht, um wieder runterzukommen.
Haben die Dreharbeiten Ihre Einstellung zu unserem Rechtssystem verändert?
FELIX KLARE Ich könnte kein Richter sein. Ich möchte niemanden bewerten oder verurteilen. Strafe ist für mich eigentlich immer Rache.
Im internationalen Vergleich ist unser System aber ganz gut.
FELIX KLARE Aber trotzdem darf man sich doch nicht darauf ausruhen! Man muss das Rechtssystem immer wieder anzweifeln und es hinterfragen. Und an dem Fall Harry Wörz wird doch deutlich, wie wichtig das ist.
Herr Wörz, Sie sind 2010 nach 13 Jahren vor Gericht endgültig freigesprochen worden. Kommen Sie allmählich zur Ruhe?
HARRY WÖRZ Wie sollte ich denn? Es kann mir doch gar nicht besser gehen, weil immer noch neue Tiefschläge kommen. Es hat nicht aufgehört.
Was meinen Sie damit?
HARRY WÖRZ Jedes Mal, wenn ich nach Pforzheim zu meinen Ärzten gehe, läuft mir garantiert einer der Polizisten über den Weg, der in meiner Sache tätig war. Ohne Ausnahme, jedes Mal!
Kann das nicht Zufall sein?
HARRY WÖRZ Neulich hatte ich einen kleinen Autounfall. Es war klar: Ich bin nicht schuld. Wir haben die Polizei gerufen. Die kam, der Polizist hat mich angesehen und ist telefonieren gegangen. Sechs Minuten später kam der nächste Polizeiwagen. Und darin saß einer der Polizisten, die gegen mich ausgesagt haben. "Na, Herr Wörz, wie schätzen Sie die Lage ein?", hat er gesagt. Und dann war er wieder weg. Wegen solcher Sachen habe ich dem Spielfilm zugestimmt.
Ihr Anwalt Hubert Gorka hat für sein Engagement einen Preis des Deutschen Anwaltvereins bekommen. Begründung: Ohne Gorka wäre Herr Wörz "einer der zahlreichen stillen Verlierer im Rechtssystem" gewesen. Wie groß ist das Problem?
FELIX KLARE Auf jeden Fall gibt es bei uns extrem wenige Freisprüche. Im Gegensatz zu den USA. Wenn man bei uns einmal ins Visier der Polizei geraten ist, kommt man da nur schwer wieder heraus. Die Aussage eines Polizisten wiegt immer sehr viel schwerer als die eines normalen Bürgers.
RÜDIGER KLINK Schwer zu beantworten, ich bin kein Jurist. Aber sicherlich hatte Harry Wörz mit Herrn Gorka einen außerordentlich enga-gierten Verteidiger. Das war Glück. Wie es sonst ausgegangen wäre... ich weiß es nicht.
Herr Wörz, Sie haben Anspruch auf eine Entschädigung für die Strafverfolgungsmaßnahmen. Das entgangene Gehalt muss ebenfalls nachgezahlt werden. Haben Sie jetzt zumindest finanziell ein sorgenfreies Leben?
HARRY WÖRZ Nein. Der Staat vergisst mich. Ich bin jeden Monat auf Geld von Freunden angewiesen. Die Generalstaatsanwaltschaft macht mir das Leben zur Hölle. lch soll jetzt zum Beispiel einen Parkbeleg von 2006 vorlegen. Über vier Euro. Und wenn ich den nicht finde, kann die Generalstaatsanwältin einen ganzen Stapel von Papieren nicht bearbeiten. Das ist doch reine Schikane!
Wie wird denn diese Verzögerungstaktik gerechtfertigt?
HARRY WÖRZ Der SWR war für einen Bericht über mich bei der Generalstaatsanwaltschaft. Denen hat die Generalstaatsanwältin gesagt: "Im Fall Wörz beeilen wir uns ganz besonders." Die Journalisten antworteten: "Das Wörz-Verfahren läuft jetzt seit 17 Jahren; wie lange dauert es eigentlich, wenn Sie sich nicht beeilen?" Da hat sie nichts mehr gesagt.
Tut es auch gut, Ihren Fall verfilmt zu sehen, oder ist es für Sie eigentlich nur unangenehm?
HARRY WÖRZ Fast hätte ich gesagt: Schön, dass mal jemand anderes das alles aushalten muss! Der Film ist nicht schön, aber gut. Und schmerzhaft. Als ich diese Texttafel gelesen habe, dass mein Sohn jetzt bei der Polizei ist...
Sie haben ihn seit fast zehn Jahren nicht mehr gesehen?
HARRY WÖRZ Vor drei Monaten habe ich ihn zufällig auf der Straße gesehen. In Uniform. Ich saß danach eine halbe Stunde geschockt im Auto. Ich war mir nicht sicher, dass er es war. Dann bin ich nach Hause und habe die ganze Wohnung nach einem neueren Foto von ihm abgesucht. Ich bekomme von den Leuten immer wieder Bilder von meinem Sohn. Und das war er tatsächlich. Und ich habe ihn nicht gleich erkannt...
Frank I. Aures
Unter Anklage: Harry Wörz
MI 29.1. ARD 20.15 Uhr
Anne Will
MI 29.1. ARD 21.45 Uhr
Zunächst gibt es noch einen anderen Tatverdächtigen. Aber der ist Polizist. Die Ermittler in Pforzheim setzen also alles daran, Wörz hinter Gitter zu bringen. Es wird Druck ausgeübt, Beweismittel verschwinden aus der Polizeiwache, entlastende Dokumente werden nicht weitergegeben.
Der Fall Harry Wörz ist nach Gustl Mollath der zweite große Justizirrtum der jüngsten Vergangenheit. Im Anschluss an den Film wird die Situation der Justizopfer bei "Anne Will" vertieft. Wie viele zu Unrecht Verurteilte gibt es noch, die nicht die erstaunlichen Nehmerqualitäten von Mollath oder Wörz haben?
Nach kurzer Pause erscheint Wörz gefasst und um gute Laune bemüht zum TV SPIELFILM-Interview.
TV SPIELFILM: Herr Wörz, Hut ab, Sie sind ganz schön zäh. Hätten Sie nicht so gekämpft, hätten Sie noch länger als viereinhalb Jahre zu Unrecht im Gefängnis gesessen.
HARRY WÖRZ Ich sage Ihnen, wie es ist: Die Medaille gebührt nicht mir, sondern den vielen Menschen, die mir geholfen haben. Meinem Pfarrer Peter Knop, der Kirche, dem Kleintierzüchterverein, den Motorradclubs aus meiner Gegend - das war eine Linie.
Trotzdem haben Sie gekämpft. Sie hätten auch in Selbstmitleid versinken oder anfangen können zu trinken.
HARRY WÖRZ Dafür habe ich gar keine Zeit gehabt. Mein Arzt hat mich gefragt: Wie sieht es aus mit Alkohol? Ich habe gesagt: Würde ich gern mal machen. Mehr trinken, als ich vertrage. Aber ich mache es nicht. Wenn die Polizei plötzlich reinmarschiert, dann muss ich klar sein. Wie kann ich mich wehren? Ich darf mich nicht gehen lassen. Ich muss weiter kämpfen. Jetzt gegen die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe.
Herr Klink, ist der Druck besonders groß, wenn man eine reale Person spielt, die derart leidet?
RÜDIGER KLINK Der Druck ist da. Ich habe wirklich alles gegeben, was in mir war. Nach dem Dreh war ich völlig erschöpft.
Wie hat sich das geäußert?
RÜDIGER KLINK Ich bin aufgewacht und hatte sein Bild im Kopf. Ich habe drei Monate gebraucht, um wieder runterzukommen.
Haben die Dreharbeiten Ihre Einstellung zu unserem Rechtssystem verändert?
FELIX KLARE Ich könnte kein Richter sein. Ich möchte niemanden bewerten oder verurteilen. Strafe ist für mich eigentlich immer Rache.
Im internationalen Vergleich ist unser System aber ganz gut.
FELIX KLARE Aber trotzdem darf man sich doch nicht darauf ausruhen! Man muss das Rechtssystem immer wieder anzweifeln und es hinterfragen. Und an dem Fall Harry Wörz wird doch deutlich, wie wichtig das ist.
Herr Wörz, Sie sind 2010 nach 13 Jahren vor Gericht endgültig freigesprochen worden. Kommen Sie allmählich zur Ruhe?
HARRY WÖRZ Wie sollte ich denn? Es kann mir doch gar nicht besser gehen, weil immer noch neue Tiefschläge kommen. Es hat nicht aufgehört.
Was meinen Sie damit?
HARRY WÖRZ Jedes Mal, wenn ich nach Pforzheim zu meinen Ärzten gehe, läuft mir garantiert einer der Polizisten über den Weg, der in meiner Sache tätig war. Ohne Ausnahme, jedes Mal!
Kann das nicht Zufall sein?
HARRY WÖRZ Neulich hatte ich einen kleinen Autounfall. Es war klar: Ich bin nicht schuld. Wir haben die Polizei gerufen. Die kam, der Polizist hat mich angesehen und ist telefonieren gegangen. Sechs Minuten später kam der nächste Polizeiwagen. Und darin saß einer der Polizisten, die gegen mich ausgesagt haben. "Na, Herr Wörz, wie schätzen Sie die Lage ein?", hat er gesagt. Und dann war er wieder weg. Wegen solcher Sachen habe ich dem Spielfilm zugestimmt.
Ihr Anwalt Hubert Gorka hat für sein Engagement einen Preis des Deutschen Anwaltvereins bekommen. Begründung: Ohne Gorka wäre Herr Wörz "einer der zahlreichen stillen Verlierer im Rechtssystem" gewesen. Wie groß ist das Problem?
FELIX KLARE Auf jeden Fall gibt es bei uns extrem wenige Freisprüche. Im Gegensatz zu den USA. Wenn man bei uns einmal ins Visier der Polizei geraten ist, kommt man da nur schwer wieder heraus. Die Aussage eines Polizisten wiegt immer sehr viel schwerer als die eines normalen Bürgers.
RÜDIGER KLINK Schwer zu beantworten, ich bin kein Jurist. Aber sicherlich hatte Harry Wörz mit Herrn Gorka einen außerordentlich enga-gierten Verteidiger. Das war Glück. Wie es sonst ausgegangen wäre... ich weiß es nicht.
Herr Wörz, Sie haben Anspruch auf eine Entschädigung für die Strafverfolgungsmaßnahmen. Das entgangene Gehalt muss ebenfalls nachgezahlt werden. Haben Sie jetzt zumindest finanziell ein sorgenfreies Leben?
HARRY WÖRZ Nein. Der Staat vergisst mich. Ich bin jeden Monat auf Geld von Freunden angewiesen. Die Generalstaatsanwaltschaft macht mir das Leben zur Hölle. lch soll jetzt zum Beispiel einen Parkbeleg von 2006 vorlegen. Über vier Euro. Und wenn ich den nicht finde, kann die Generalstaatsanwältin einen ganzen Stapel von Papieren nicht bearbeiten. Das ist doch reine Schikane!
Wie wird denn diese Verzögerungstaktik gerechtfertigt?
HARRY WÖRZ Der SWR war für einen Bericht über mich bei der Generalstaatsanwaltschaft. Denen hat die Generalstaatsanwältin gesagt: "Im Fall Wörz beeilen wir uns ganz besonders." Die Journalisten antworteten: "Das Wörz-Verfahren läuft jetzt seit 17 Jahren; wie lange dauert es eigentlich, wenn Sie sich nicht beeilen?" Da hat sie nichts mehr gesagt.
Tut es auch gut, Ihren Fall verfilmt zu sehen, oder ist es für Sie eigentlich nur unangenehm?
HARRY WÖRZ Fast hätte ich gesagt: Schön, dass mal jemand anderes das alles aushalten muss! Der Film ist nicht schön, aber gut. Und schmerzhaft. Als ich diese Texttafel gelesen habe, dass mein Sohn jetzt bei der Polizei ist...
Sie haben ihn seit fast zehn Jahren nicht mehr gesehen?
HARRY WÖRZ Vor drei Monaten habe ich ihn zufällig auf der Straße gesehen. In Uniform. Ich saß danach eine halbe Stunde geschockt im Auto. Ich war mir nicht sicher, dass er es war. Dann bin ich nach Hause und habe die ganze Wohnung nach einem neueren Foto von ihm abgesucht. Ich bekomme von den Leuten immer wieder Bilder von meinem Sohn. Und das war er tatsächlich. Und ich habe ihn nicht gleich erkannt...
Frank I. Aures
Unter Anklage: Harry Wörz
MI 29.1. ARD 20.15 Uhr
Anne Will
MI 29.1. ARD 21.45 Uhr
CHRONOLOGIE DER EREIGNISSE
Opfer des Systems
Viereinhalb Jahre saß Harry Wörz zu Unrecht im Gefängnis, elf Prozesse musste er überstehen, 13 Jahre
zogen sie sich hin. Heute ist er verarmt und arbeitsunfähig. Eine Entschuldigung hat er nie gehört.
April 1997 Ein Unbekannter würgt die Exfrau von Harry Wörz. Sie
erleidet schwerste Hirnschäden und wird zum Pflegefall. Harry Wörz wird verhaftet.
Januar 1998 Wörz wird vom Landgericht Karlsruhe zu elf Jahren
Gefängnis wegen versuchten
Totschlags verurteilt.
November 2001 Das Oberlandesgericht Karlsruhe ordnet eine
Prüfung der Wiederaufnahme des Verfahrens an. Wörz kommt frei.
März 2004 Landgericht Mannheim lehnt die Wiederaufnahme ab.
Oktober 2004 Das Oberlandesgericht verfügt eine Wiederaufnahme.
Oktober 2005 Landgericht Mannheim spricht Harry Wörz frei.
Oktober 2006 Bundesgerichtshof hebt den Freispruch auf, ordnet neues Verfahren an.
Oktober 2009 Landgericht Mannheim spricht Wörz erneut frei. Der Richter: Harry Wörz hätte niemals verurteilt werden dürfen. Der
tatverdächtige Polizist Thomas H. wird in den Innendienst versetzt.
Januar 2010 Der tatverdächtige Polizist Thomas H. wird vom Dienst supendiert.
Dezember 2010 Der Bundesgerichtshof bestätigt den Freispruch.
Januar 2013 Die Ermittlungen gegen den unbekannten Täter werden eingestellt.
Bis heute kämpft Harry Wörz um Ausgleichszahlungen. Unterstützer-Website mit vielen Informationen unter: www.harrywoerz.de
Viereinhalb Jahre saß Harry Wörz zu Unrecht im Gefängnis, elf Prozesse musste er überstehen, 13 Jahre
zogen sie sich hin. Heute ist er verarmt und arbeitsunfähig. Eine Entschuldigung hat er nie gehört.
April 1997 Ein Unbekannter würgt die Exfrau von Harry Wörz. Sie
erleidet schwerste Hirnschäden und wird zum Pflegefall. Harry Wörz wird verhaftet.
Januar 1998 Wörz wird vom Landgericht Karlsruhe zu elf Jahren
Gefängnis wegen versuchten
Totschlags verurteilt.
November 2001 Das Oberlandesgericht Karlsruhe ordnet eine
Prüfung der Wiederaufnahme des Verfahrens an. Wörz kommt frei.
März 2004 Landgericht Mannheim lehnt die Wiederaufnahme ab.
Oktober 2004 Das Oberlandesgericht verfügt eine Wiederaufnahme.
Oktober 2005 Landgericht Mannheim spricht Harry Wörz frei.
Oktober 2006 Bundesgerichtshof hebt den Freispruch auf, ordnet neues Verfahren an.
Oktober 2009 Landgericht Mannheim spricht Wörz erneut frei. Der Richter: Harry Wörz hätte niemals verurteilt werden dürfen. Der
tatverdächtige Polizist Thomas H. wird in den Innendienst versetzt.
Januar 2010 Der tatverdächtige Polizist Thomas H. wird vom Dienst supendiert.
Dezember 2010 Der Bundesgerichtshof bestätigt den Freispruch.
Januar 2013 Die Ermittlungen gegen den unbekannten Täter werden eingestellt.
Bis heute kämpft Harry Wörz um Ausgleichszahlungen. Unterstützer-Website mit vielen Informationen unter: www.harrywoerz.de