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Tricksen beim Film

Dan Browns Illuminati auf DVD

Zum DVD-Start von Dan Browns Illuminati: Wie die Macher bei den Dreharbeiten in Rom tricksten zeigt morgen eine TV-Reportage

Mit mehr als 40 Millionen verkauften Exemplaren seines Thrillers "Illuminati" zählt Dan Brown zwar zu den meistgelesenen Autoren weltweit. Wegen seiner kirchenkritischen Stoffe hat der Mann aber nicht nur Fans. "Dan Brown ist ein Tunichtgut", begrüßte Regiealtmeister Franco Zeffirelli die Entscheidung des Vatikan, die Verfilmung von "Illuminati" an sakralen Stätten des Kirchenstaats zu untersagen.

Tatsächlich reagiert der Heilige Stuhl seit "The Da Vinci Code - Sakrileg" allergisch auf Brown. Gedreht wurde der Film trotzdem, zum Teil in Hollywood, wo man mal eben ganze Kirchenschiffe zusammenzimmerte. Spektakulärste Kulisse: der Petersdom auf einem Parkplatz in Los Angeles.

Im Film geht Tom Hanks als Ermittler Robert Langdon einer Verschwörung nach, deren Spur - "Der Pfad der Erleuchtung" - ihn zu spektakulären Sehenswürdigkeiten und in verschiedene Kirchen quer durch die Ewige Stadt führt.

Schnitzeljagd ins Industriegebiet

Doch Rom erwies sich als sperrig. Es war nicht nur die vatikanische Bannmeile, die Hollywoods Kulissendesigner herausforderte. Der Vierströmebrunnen auf der Piazza Navona, der als Tatort eine wichtige Rolle spielt, war während der Dreharbeiten im Juni 2008 wegen Restaurierungsarbeiten verhüllt. Kurzerhand ließ Produktions-Desginer Allan Cameron den gesamten Platz einfach nachbauen.

Auch andere Orte entstanden in den Sony-Studios in Culver City noch einmal, "weil es in Rom ständig Bauarbeiten gibt", so Cameron. Für den authentischen Look stürzten sich Regisseur Ron Howard und Crew dann ohne Drehgenehmigung, aber mit Handkamera ins Touristengetümmel auf dem Petersplatz und verschiedenen Piazzas. Trotzdem ist längst nicht alles so, wie es scheint.

Bereits der Roman vermischt viele Fakten mit noch mehr Fiction. Mal sind ganze Kirchen um einige Straßenzüge versetzt, dann wieder würde ein Hinweis Robert Langdon auf seiner Schnitzeljagd gegen die Zeit in die völlig falsche Richtung führen. Wer dem Speer des Engels aus Gian Lorenzo Berninis Ensemble "Verzückung der heiligen Theresa von Avila" in der Kirche Santa Maria della Vittoria folgt, landet jedenfalls nicht wie Langdon auf der Piazza Navona, wo die Handlung ihrem nächsten Höhepunkt entgegenstrebt, sondern im Industriegebiet.

Heiko Schulze