TV SPIELFILM: 60 Tage auf hoher See, eingepfercht mit einer Filmcrew in einem Rettungsboot - war das Ihr bislang körperlich anstrengendster Dreh?
TOM HANKS (lacht): Na ja, beim Dreh von "Apollo 13" hatten wir auch nicht übermäßig viel Platz, aber in diesem Rettungsboot war's schon verdammt eng. Wir hatten ständig und überall blaue Flecken.

Neigen Sie zur Klaustrophobie?
TOM HANKS: Gott sei Dank nicht. Und ich werde auch nur höchst selten seekrank. Aber es gab Tage, an denen reihum einer vom Team würgend in der Ecke hing.

Viele Menschen auf zu engem Raum, kaum eine Möglichkeit zu lüften...
TOM HANKS:(lacht) Wenn Sie damit höflich andeuten wollen, es könnte unangenehm gerochen haben, haben Sie Recht. Es hat höllisch gestunken.
Es wird in diesen Tagen kontrovers diskutiert, ob Captain Phillips fahrlässig leichtsinnig war, weil er Warnungen, nicht zu nah an der somalischen Küste vorbeizufahren, einfach ignoriert hat.
TOM HANKS:Ich habe ihn als einen stolzen Seemann kennengelernt, der sich 24 Stunden am Tag durchsetzen muss. Er muss permanent Entscheidungen treffen, die nicht von jedem akzeptiert werden. Diese Autorität im Film auszustrahlen, war meine Aufgabe.

Paul Greengrass verzichtet Art von Hurrapatriotismus, trotzdem kann man nicht anders, als Captain Phillips zu bewundern, wenn er tapfer ins Rettungsboot steigt.
TOM HANKS: Ich persönlich hätte mich das im Leben nicht getraut. Das Mutigste, was ich bislang getan habe, war, Kinder in die Welt zu setzen (lacht).

Inzwischen sind Sie Opa.
TOM HANKS: Sie glauben nicht, wie sehr ich das genieße. Ich kann all den Spaß haben und die Kinder abends wieder bei ihren Eltern abgeben. Herrlich.
S. Orlin/S. Sturm