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Steve Martin

"Ich leihe Alec Baldwin Geld"

In "Wenn Liebe so einfach wäre" versucht Steve Martin bei Meryl Streep zu landen - und kriegt sich dabei mit seinem baldigen Oscar-Co-Moderator Alec Baldwin in die Haare. Im Interview erzählt Martin über seinen Oscar-Job und seine Dating-Historie.

Ihre Filmfigur hat eine sehr vielseitige Dating-Geschichte. Wie ist das bei Ihnen?

STEVE MARTIN: Ich bin geschieden, aber jetzt mit der selben Frau seit acht Jahren zusammen. Dating ist für mich eine verblasste Erinnerung. Interessant finde ich dass, wenn man nicht darauf aus ist, komplett anders dated. Als ich noch nicht darauf aus war zu heiraten, habe ich mich mit einem komplett anderen Typ Frau getroffen. Als ich beschloss mich niederzulassen, habe ich die Frauen anders gesehen.

Im Kino gibt es nur wenige Liebesgeschichten für über 50-jährige. Könnte sich das bald ändern?

STEVE MARTIN: Vielleicht. Dank des Internets gibt es eine neue Offenheit in unserer Gesellschaft. Als ich jünger war, wusste ich nicht, dass meine Eltern noch Sex haben. Der Gedanke, dass alte Menschen so etwas noch miteinander machen war zu seltsam, aber heute haben die Leute mehr Informationen - alles wird offen diskutiert.

Ist Liebe kompliziert?

STEVE MARTIN: Wenn man die richtige Person findet, ist es nicht annähernd kompliziert. Man kann mit der richtigen Person sogar die Probleme genießen. Ein Freund von mir hatte eine alkoholkranke Frau, die jetzt seit zehn Jahren trocken ist. Ich habe ihn einmal gefragt, wie er damit zurecht gekommen ist und er meinte, dass sie den ganzen Tag reden - von morgens bis abends. So etwas kann ein tolles Leben sein.

Glauben Sie, Regisseurin Nancy Myers hat die Rolle speziell für Sie geschrieben?

STEVE MARTIN: Ich glaube nicht. Ich glaube, dass sie dabei überhaupt nicht an die Besetzung gedacht hat, Ich war auch die letzte Rolle, die besetzt wurde.
In manchen Komödien tragen sie dick auf, hier sind sie zurückgenommen. Welcher davon ist der wahre Steve Martin?

STEVE MARTIN: Im wahren Leben ist mir diese Figur näher. Ich habe vorher schon halb-seriöse Rollen gespielt und ich mag sie. Sie sind jedoch nicht leicht zu finden. Das Problem mit Slapstick-Komödien ist, dass sie sich nicht halten. Hier haben wir eine solide Geschichte, die den Zuschauer in den Film zieht.

Sie werden mit Alec Baldwin demnächst den Oscar moderieren. Wie gut kennen Sie sich und wie ist Ihr Zusammenspiel?

STEVE MARTIN: Ich kenne ihn nicht wirklich. Wir hatten uns ein paar Mal getroffen, aber jetzt verbringen wir mehr Zeit miteinander. Wir kommt sehr gut miteinander zurecht. Ich helfe ihm so gut ich kann. Ich leihe ihm Geld. Ich gebe ihm Schauspieltipps. Er ruft mich nachts an, aber dann muss ich ihm sagen, dass er nicht vorbeikommen kann. Alec ist ein sehr talentierter Mann mit einem explosiven Temperament. Ich habe ihn zwar noch nie explodieren sehen, aber er sieht aus, als könne es jeden Moment so weit sein. Das ist es, was ihn zu einem großartigen Schauspieler macht.

Haben Sie sich schon überlegt, wie Sie die Verleihung angehen wollen?

STEVE MARTIN: Wir sind bei Adam Shankman in guten Händen, ich habe schon zwei Mal mit ihm als Regisseur gearbeitet. Er hält alle bei Laube und einen großartigen Sinn für Humor. Es ist wichtig, dass wir aussehen, als würden wir Spaß haben. Ich glaube Adam möchte, dass wir singen. Ich bin kein Sänger, aber Alec meinte, er würde Gesangsunterricht nehmen um auf Nummer sicher zu gehen. Ich habe ihm gesagt, dass wir auf gar keinen Fall singen. Nimm bloß keinen Gesangsunterricht! lacht

Dafür spielen sie Banjo. Was macht die Karriere?

STEVE MARTIN: Ich werde jetzt mal ein wenig angeben. Ich wurde in diesem Jahr beim Grammy für das Beste Bluegrass-Album nominiert und habe die letzten Monate mit den Steep Canyon Rangers getourt. Ich habe mein ganzes Leben gespielt und war sehr glücklich über die Rezensionen meines Albums. Viele Prominente, die Musik machen, werden dafür abserviert, aber mein Album verkauft sich immer noch. Übrigens hat Deutschland ein fantastisches Bluegrass-Publikum.