.

Sicherheit ist eine Illusion

NEU: Thrillerserie "Occupied"

Ein russischer Staatsstreich in Norwegen? Die Thrillerserie "Occupied" (ab DO, 19.11.) nach einer Idee von Jo Nesbø wagt das Undenkbare

Norwegen, in nicht ferner Zukunft: Um die Klimakatastrophe abzuwenden, beschließt die Regierung von Ministerpräsident Berg (Henrik Mestad), die Ölproduktion einzustellen. Die radikale Energiewende verärgert die EU und Russland, die einen wirtschaftlichen Kollaps fürchten. Wenig später wird Berg entführt, und russische Beamte besetzen die Schaltzentralen des Landes...

Ein russischer Staatsstreich in Norwegen? Was für ein irrwitziges Szenario! Als der Bestsellerautor Jo Nesbø ("Koma", "Headhunter") 2008 seine Idee zu "Occupied" präsentierte, erntete er vor allem Skepsis. Dann kam die russische Annexion der Krim. "In Skandinavien ist die Vorstellung, dass alles unverrückbar sei, tief verankert", sagt Nesbø, "aber der Glaube an Sicherheit und Beständigkeit ist eine Illusion."
Mit seiner provozierenden These sorgte "Occupied" in Norwegen für hitzige Debatten, sogar die russische Botschaft schaltete sich ein und beklagte, dass das Land als "Aggressor" dargestellt werde. Doch einseitig ist die zehn Millionen Euro teure, dramatisch und spannend erzählte Produktion nicht, auch die EU bekommt ihr Fett weg.

"Occupied" nimmt die weltpolitisch-militärische Situation nur als knalligen Aufhänger. Im Kern interessiert sich der Zehnteiler für die Frage, wie sich Menschen aus einer freien, reichen, westlichen Gesellschaft verhalten, wenn sie unter fremde Besatzung geraten. Wenn real wird, was eben noch abwegig erschien - sei es eine politische oder klimatische Katastrophe.

Hübsche Pointe: Am 30.11. startet in Paris die 21. UN-Klimakonferenz.

>>> Occupied
DO 19.11. ARTE 20.15