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60 Jahre ARD

16. April, ab 23.30: Film & Serie

Was bin ich, Guido Baumann, Annette von Arentin, Hans Sachs, Anneliese Fleyenschmidt, Robert Lemke
Für starke Unterhaltung ist im Rückblick gesorgt mit "Was bin ich?". Das Rateteam von "Was bin ich?": Guido Baumann, Annette von Arentin, Hans Sachs und Anneliese Fleyenschmidt mit Robert Lemke, der die Sendung von 1955 bis 1989 moderierte. SWR/BR/Foto Sessner
Es ist ein in jeder Hinsicht makabres Spiel, das im Herbst 1970 einen der größtes Eklats der deutschen TV-Geschichte auslöste. Am 18. Oktober 1970 riefen reihenweise Zuschauer beim Westdeutschen Rundfunk an und melden sich als Kandidaten einer mörderischen TV-Show, in der die Zuschauer ausdrücklich um ihre Teilnahme gebeten wurden. In dieser Show jagen drei Killer einen Mann, der 1,2 Millionen DM erhalten sollte, wenn er die Jagd überlebt. Töten ihn die Killer, bekommen diese 120.000 Mark.

Natürlich war Das Millionenspiel reine Fiktion, doch die mit gestellten Außenaufnahmen und geschickt eingestreuten Doku-Elementen auf Authentizität getrimmte Show kam so echt rüber, dass sich viele Zuschauer täuschen ließen und dachten, sie sähen eine reale Menschenjagd. Worauf es Drehbuchautor Wolfgang Menge und Regisseur Tom Toelle ja auch ankam: Sie wollten demonstrieren, wie die Jagd nach der Quote, gepaart mit der Gier nach Sensationen und einem Schuss Voyeurismus, das Fernsehen heimsucht. Wegen fehlender Rechte an der Romanvorlage Robert Sheckleys konnte der Film 30 Jahre lang nach seiner Erstausstrahlung nicht gesendet werden; jetzt eröffnet "Das Millionenspiel" die zweite lange Nacht, in der nach dem Fernsehfilmklassiker jede Menge Kultserien auf dem Programm stehen.

Um 1.10 Uhr folgt mit "Angriff aus dem All" die erste Folge der deutschen Science-Fiction-Serie Raumpatrouille - Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion von 1966, seinerzeit mit Einschaltquoten von 56 Prozent ein Straßenfeger. Großen Spaß bereiten hier die spektakulären Effekte aus der TV-Frühzeit: So wurden etwa Bügeleisen und Bleistiftanspitzer als Armaturen und Plastikbecher als Deckenleuchten verwendet. Danach hat Franz Xaver Kroetz als Klatschreporter Baby Schimmerlos in der 80er-Societysatire Kir Royal noch einmal seinen großen Auftritt und Manfred Krug als Anwalt Liebling Kreuzberg.

Und zum Schluss die legendäre Familienserie der 60er-Jahre: Die Unverbesserlichen mit Inge Meysel, Monika Peitsch und Helga Anders kam allerdings nur auf sieben Folgen, die alljährlich am Muttertag ausgestrahlt wurden.

23.30 Uhr Das Millionenspiel, TV-Film (1970)
1.10 Uhr Raumpatrouille, Folge 1 von 1966
2.10 Uhr Kir Royal, Folge 1 aus dem Jahr 1986
3.15 Uhr Liebling-Kreuzberg-Episode von 1988
4.00 Uhr Die Unverbesserlichen, Folge 1 (1965)